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Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Titel: Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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bemerkt, wie sich die Beine des Kutschers auf eine ebenso jähe wie eigenartige Weise versteiften und dann schlaff auf den Boden des Kutschbocks glitten, während der Oberkörper tiefer über die Sitzbank hinuntersank.
    Rasch ergriff darauf der Mann den leblosen Körper bei der Taille und warf ihn zwischen die im Wagen abgelegten Säcke und Pakete.
    Diese Abfolge von mit bewundernswerter Präzision und Kühnheit ausgeführten Handlungen hatte nur wenige Augenblicke beansprucht. Die Passanten verkehrten ruhig weiter auf der Straße, ohne irgend etwas von den ungewöhnlichen Begebenheiten dicht neben ihnen, inmitten der Menschenmenge, zu ahnen.
    Der Mann beugte sich noch tiefer in den Wagen, so daß die Lichter der Straße ihn nicht mehr blendeten, hinein. Auf dem Boden lag in einer zusehends sich weitenden Blutlache der Kutscher, an dessen Schädelbasis ein Messer an jener Stelle stak, die je nachdem als Bulbus, Kleinhirn oder Hypophyse bezeichnet wird. Er rührte sich nicht mehr. Der Tod war auf der Stelle eingetreten.
    Aus Furcht, das Blut könne schließlich durch den Boden des Wagens sickern und auf die Straße fließen, stieg der Mörder über die Bank, zwängte sich in das Innere des Gefährts hinein und zog dem Toten seine Joppe aus. Diese benutzte er, um die furchtbare Wunde zu verstopfen, dann, nachdem er das aus der Wunde gezogene Messer ebenso wie seine geröteten Hände sorgfältig abgewischt hatte, schloß er wieder die Eisenflügel der Tür, sicher, daß das Blut, selbst wenn es noch weiter austräte, von der Wolle wie von einem Schwamm aufgesogen würde.
    Als diese Vorsichtsmaßnahme getroffen war, stieg er vom Wagen herunter, schritt über den Bürgersteig und klopfte auf eine besondere Art an die Tür der Bank, die sofort geöffnet und wieder geschlossen wurde.
    »Der Mann ….?« fragte er gleich beim Eintreten.
    »Bei den anderen. Gut verschnürt.«
    »Gut! … Zieht ihm seine Sachen aus! … Schnell!«
    Während die anderen sich beeilten, ihm zu gehorchen, legte er den Anzug des Kassiers Store wieder ab und ersetzte ihn durch den des Kassenboten.
    »Zwei Mann bleiben hier«, befahl er, noch während er diese Wandlung vollzog. »Die anderen kommen mit und räumen mit mir den Karren da draußen aus.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete er von neuem die Tür, trat, von seinen beiden Helfershelfern gefolgt, auf die Straße, stieg auf den Kutschersitz und begab sich in den Innenraum des Wagens, dessen Plünderung nunmehr begann.
    Nacheinander übergab er sämtliche Pakete seinen Komplizen, die sie in die Räume der Bank beförderten. Die weitgeöffnete Tür ließ ein strahlendes Lichtviereck auf dem Straßenpflaster entstehen. Die Vorübergehenden, die, aus der relativen Dunkelheit der Straße kommend, gleich darauf wieder in diese zurückkehrten, durchschritten die leuchtendere Zone, ohne weiter darauf achtzugeben. Nichts hätte sie gehindert, das Gebäude zu betreten. Doch kam niemand auf diesen Gedanken; die Menge strömte gedankenlos vorüber, gleichgültig einer geschäftlichen Prozedur gegenüber, die sie nichts anging und der etwas Verfängliches zu unterstellen sie nicht berechtigt war.
    In fünf Minuten war der Wagen geleert. Hinter verschlossenen Türen machten die Räuber sich an das Sortieren. Die Wertpapiere, Aktien wie Obligationen, wurden auf die eine Seite gelegt, das Bargeld auf die andere. Die ersteren, unweigerlich abgelehnten, bedeckten den Fußboden. Die Banknoten wurden in fünf Teile geteilt; jeder von ihnen nahm einen an sich und stopfte sich damit die Brust aus.
    »Und die Säcke? …«
    »Steckt euch, soviel ihr könnt, in die Taschen. Was bleibt, kommt in den Wagen. Ich kümmere mich darum.«
    Schon wurde sein Befehl befolgt.
    »Einen Moment noch! …« rief er. »Wir wollen alles vorher genau besprechen. Sobald ich fort bin, geht ihr wieder hinein und laßt den Rolladen vollends herunter. Dann«, erklärte er, während er auf den Gang hinwies, der sich im Hintergrund des Raumes auftat, »verschwindet ihr dort hinaus. Der letzte schließt zweimal herum und wirft den Schlüssel in den Abfluß. Am Ende des Ganges kommt ihr in das Treppenhaus. Das weitere ist euch ja bekannt.«
    Dann zeigte er auf den Arbeitsraum des Direktors.
    »Vergeßt den guten Mann da drin nicht. Ihr wißt, was wir ausgemacht haben? …«
    »Ja, ja«, erhielt er zur Antwort. »Du kannst ganz beruhigt sein.«
    Als er gerade schon gehen wollte, zögerte er noch einmal.
    »Zum Teufel! …« sagte er.

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