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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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mich die Magie in diesen Spalt gerissen, aber ich war mir sicher. Meine Liebe für dich hat mich vor der Magie bewahrt.«
    Sie schenkte ihm ihr ganz besonderes Lächeln. »So hast du empfunden? Du hattest keinen Zweifel?«
    Richard erwiderte das Lächeln. »Ich muß zugeben, als ich die Blitze auf deinem Gesicht gesehen habe, da war ich einen Augenblick lang besorgt. Ich wußte nicht, was sie darstellten, was sie bedeuteten. Ich zog das Schwert, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Aber dann habe ich gemerkt, daß es keine Rolle spielte, du warst noch immer Kahlan, und ich habe dich noch immer geliebt, egal, was passiert war. Mehr als alles andere wollte ich, daß du mich berührst, damit ich dir meine Liebe und Hingabe beweisen konnte, aber wegen Darken Rahl mußte ich dir eine kleine Komödie vorspielen.«
    »Diese Symbole besagen, daß auch ich bereit bin, mich dir völlig hinzugeben«, hauchte sie.
    Kahlan schlang ihm die Arme um den Hals und gab ihm einen Kuß. Aneinandergeschmiegt knieten sie auf den Steinplatten vor dem Gebetsteich. Richard küßte sie auf den zarten Mund, wie er es sich tausend Male erträumt hatte. Er küßte sie, bis ihm schwindelig wurde, ohne darauf zu achten, daß verwirrte Passanten sie beobachteten.
    Richard hatte keine Ahnung, wie lange sie dort gekniet und sich umarmt hatten, beschloß aber schließlich, daß sie sich auf die Suche nach Zedd machen sollten. Den Arm um seine Hüfte und den Kopf an ihn gelehnt, schlenderten sie zurück zum Garten des Lebens und gaben sich noch einen Kuß, bevor sie durch die Pforten traten.
    Zedd stand da, eine Hand in seine knochige Hüfte gestemmt, mit der anderen sich das Kinn reibend, und musterte den Altar und die anderen Dinge dahinter. Kahlan fiel vor ihm auf die Knie, ergriff seine Hand und küßte sie.
    »Zedd, er liebt mich! Er hat herausgefunden, wie es trotz der Magie funktionieren kann. Es gab einen Weg, und er hat ihn gefunden.«
    Zedd runzelte die Stirn und blickte auf sie herab. »Er hat schließlich lange genug dafür gebraucht.«
    Kahlan kam wieder auf die Beine. »Du hast gewußt, wie es geht?«
    Die Frage schien Zedd zu empören. »Ich bin ein Zauberer der ersten Ordnung. Natürlich wußte ich, wie es geht.«
    »Und du hast es uns nie erzählt?«
    Zedd mußte grinsen. »Hätte ich es euch erzählt, meine Liebe, dann hätte es nicht funktioniert. Das Vorwissen hätte die Saat des Zweifels gesät. Und aus diesem einen Körnchen wäre das Scheitern erwachsen. Um die Magie als wahrer Geliebter einer Konfessorin umgehen zu können, muß man sich ihr vollkommen hingeben. Ohne den absoluten, selbstlosen Willen dazu, und trotz des Wissens um die möglichen Folgen, würde es nicht funktionieren.«
    »Du scheinst eine ganze Menge darüber zu wissen«, meinte Kahlan stirnrunzelnd. »Davon habe ich noch nie gehört. Wie oft kommt das vor?«
    Zedd rieb sich nachdenklich das Kinn und blickte zu den Fenstern hinauf. »Soweit ich weiß, ist es bis jetzt nur ein einziges Mal passiert.« Er senkte den Blick und sah die beiden an. »Aber man darf es niemandem erzählen. Egal, wieviel Schmerz es bereiten, welche Folgen es haben kann, man darf es nicht erzählen. Sobald nur ein anderer etwas davon weiß, könnte es weitergegeben werden, und die Möglichkeit wäre allen für immer verschlossen. Dies ist eben die Ironie der Magie, man muß das Scheitern akzeptieren, bevor man Erfolg haben kann. Gleichzeitig ist das eine der Bürden der Magie: man muß die Ergebnisse, ja, sogar den Tod von anderen akzeptieren, um die Hoffnung auf die Zukunft bewahren zu können. Die Möglichkeiten und das Leben der jetzt noch Ungeborenen sind der Preis des Egoismus.«
    Kahlan nickte. »Ich gelobe es.«
    »Ich auch«, meinte Richard. »Ist es damit vorbei, Zedd? Mit Darken Rahl, meine ich. Ist er tot?«
    Zedd warf Richard einen Blick zu, den dieser unerwartet unangenehm fand. »Darken Rahl ist tot.« Zedd legte Richard seine dürre Hand auf die Schulter und packte ihn fest mit seinen knochigen Fingern. »Du hast alles richtig gemacht, Richard, alles. Du hast mich vor Angst fast um den Verstand gebracht. Noch nie habe ich etwas Vergleichbares gesehen.« Richard strahlte vor Stolz. »Es war doch nur ein einfacher Trick.«
    Zedd nickte. Sein wildaussehendes Haar stieb in alle Richtungen davon. »Das war mehr als ein Trick, mein Junge. Und schon gar kein einfacher.«
    Sie drehten sich alle um, als sie jemanden kommen hörten. Chase kam und schleppte Michael am Kragen herein.

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