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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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sonniger Tag war, bediente das Personal auch außerhalb des Hauses, vor dem ein paar bescheidene Tische und Stühle aufgestellt waren. Es herrschte Hochbetrieb. Das Wirtshaus hatte einen guten Ruf in der Stadt. Antilius stellte sich an die Seite der vollbesetzten Tische.
    »Also, wie sieht dieser Pais aus?«, fragte er Gilbert.
    »Naja ... äh, braune Haare, ... ein Bart, glaube ich. Äh ...«
    Antilius verzog das Gesicht: »Geht es vielleicht noch etwas genauer?«
    »Gilbert!«, Die Stimme kam irgendwo aus der Menge der Gäste. Antilius bemühte sich herauszufinden, woher genau.
    Kurz darauf stand ein Mann von seinem Platz auf und rannte regelrecht auf ihn zu.
    »Gilbert! Alter Freund!«, Der Mann hatte einen Vollbart und braune Haare, die allerdings schon ins Graue übergingen.
    »Das ist Pais!«, sagte Gilbert aufgeregt.
    Antilius zog den Spiegel aus seinem Gürtel und gab ihn Pais Ismendahl in die Hand, der überglücklich schien, Gilbert wiederzusehen.
    »Pais, du erinnerst dich noch an mich?«
    »Aber ja! Du hast schließlich noch Spielschulden bei mir, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Oh … äh, das weißt du noch? Ich muss schon sagen, dein Gedächtnis ist noch in Höchstform«, sagte Gilbert mit einem gekünstelten Lächeln.
    Pais lachte laut. »Ich freue mich, dich wiederzusehen. Du meine Güte, das muss ja schon über zehn Jahre her sein, als wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
    »Zehn Jahre?«, wiederholte Antilius ungläubig. Er wunderte sich darüber, wie alt Gilbert schon sein musste. Er sah kaum älter aus als Antilius selbst. Und Antilius schätzte sich selbst auf Anfang dreißig. Sein genaues eigenes Alter kannte er aber nicht.
    »Wie ich sehe, hast du einen neuen Meister gefunden?«, stellte Pais fest, wobei er Gilberts neuen Meister von oben bis unten genau musterte.
    »Mein Name ist Antilius, und ich bin nicht Gilberts Meister, wohl eher bin ich ein Opfer seiner üblen Späße.«
    Pais lachte wieder laut und kräftig. »Nun, Gilberts Freunde sind auch meine Freunde. Kommt! Setzen wir uns doch.«
    »Also ich ...« Antilius kam nicht dazu, seinen Satz zu beenden, denn schon war Pais zurück zu seinem Tisch gestürmt, den er sich zuvor mit zwei merkwürdigen Wesen mit grauer Haut und weißen Haaren teilte. Sie waren viel kleiner und schmächtiger als Pais. Diesen Vorteil nutze dieser für sich aus und verscheuchte die beiden mit wilden Handbewegungen. Die schüchternen Grauhäutigen verließen ihren Platz ohne Proteste.
    »Setz dich!«
    Antilius zögerte, weil es ihm unangenehm war, dass wegen ihm zwei Gäste vertrieben wurden.
    »Na los! Setz dich! Gilbert kannst auf den Tisch stellen«, wiederholte Pais und warf beiläufig die beiden Teller der Vertriebenen in einen nahe gelegenen Busch.
    Dann kam Antilius der Aufforderung nach. Pais nahm den Spiegel und lehnte ihn an einen auf dem Tisch stehenden Krug. Auf diese Weise konnte Gilbert seine ‚Tischnachbarn’ von einer komfortablen Position aus sehen.
    »Antilius, willst du auch eine Kleinigkeit essen? Die Gerichte hier sind wirklich ganz ausgezeichnet. Ich komme fast jeden Tag hierher, nicht zuletzt wegen dem süchtig machenden Grünwein. Ich könnte dieses Gesöff den ganzen Tag über trinken. Der Wirt hat sogar schon in Erwägung gezogen, mir Hausverbot zu erteilen, damit die anderen Gäste auch mal von dem Wein probieren können.« Pais lachte wieder abschließend herzhaft und fuhr mit dem Verzehr seines rohen Tintenfisches fort.
    »Also? Wie sieht es aus? Soll ich dir das Gleiche bestellen?«, fragte er mampfend.
    Gilbert hatte nicht übertrieben. Pais hatte eine Leidenschaft: Rohen Tintenfisch. Schon bei dem Gedanken daran überkam Antilius eine heftige Übelkeit. Er schaute hölzern auf den Teller, der über und über bedeckt war mit schleimigen Tentakeln und Saugnäpfen. Der Anblick war noch schlimmer für ihn, als in seiner Phantasie. Der tranige Geruch, der ihm in die Nase stieg, trug auch nicht gerade dazu bei, dass sich sein Magen wohler fühlte.
    »Ich glaube, ich habe schon gegessen«, sagte er gedämpft.
    »Schade! Du weißt nicht, was dir entgeht, mein Freund.«
    »Ich möchte es auch gar nicht wissen.«
    »Dann erzählt mal! Was führt euch nach Fara-Tindu?«
    »Ach, wir sind nur hier, um ordentlich einen draufzumachen«, erwiderte Gilbert fröhlich. Doch damit fing er sich von seinem Meister einen warnenden Blick ein, was ihn dazu veranlasste, zunächst zu schweigen.
    »Ich komme von der Vierten Inselwelt und bin hier, um

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