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Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Das Erwachen des Dunkeltraeumers

Titel: Das Erwachen des Dunkeltraeumers
Autoren: S. G. Felix
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und schlug ihn mehrmals auf die Tischkante, so dass einige Gegenstände herunterpurzelten, darunter eine der Linsen, die in vier gleichgroße Scherben zerbrach. Antilius schlug die Hände über den Kopf, er sah schon vor seinem geistigen Auge den zerstörten Kristall, in tausend Splitter zerborsten auf dem Tisch zerstreut. Doch er sollte sich irren – zum Glück.
    Ein leises Pfeifen ertönte, so als ob jemand das erste Mal in seinem Leben in eine Flöte spielen würde. Dann veränderte sich der Kristall. Er wurde heller, und eine männliche Stimme erklang. Zunächst war sie noch verzerrt und etwas abgehackt und klang nach nichts Menschlichem. Aber dann wurde sie klarer.
    »Na bitte!«, triumphierte Pais.
    Antilius, Pais Ismendahl und auch Gilbert hörten gespannt der Stimme von Brelius Vandanten aus dem Kristall zu:
     
     
     
    » Datum: 20. Phlogiston.
    Eine Entdeckung! Es ist einfach unglaublich! Ich dachte immer, dass so etwas niemals möglich sei. Niemals hätte ich auch nur den geringsten Zweifel daran gehabt. Doch nun sitze ich hier und halte es in meinen Händen und bestaune es mit meinen ungläubigen Augen. Ich habe mir extra diesen großen Stimmenkristall gekauft, um ein Tagebuch führen zu können, damit ich mein weiteres Vorgehen dokumentieren kann. Wenn ich Recht habe, wird meine Entdeckung alles verändern, und jeder wird davon profitieren können. Ich bin so müde, aber ich werde noch meine ganze Kraft brauchen. Ich muss weitermachen und darf jetzt nicht unüberlegt handeln.«
     
    »21. Phlogiston.
    Die letzte Nacht habe ich wie so viele zuvor durchgearbeitet. Meine Begeisterung und meine Leidenschaft für dieses Projekt lassen aber meine Konzentration nicht schwinden. Ich habe meine Messungen am großen Mond Quathan zum zwölften Mal wiederholt und habe dieselben Ergebnisse erhalten. Ich bin jetzt in der Lage, genau zu bestimmen, wann die unfassbare Wirkung am stärksten ist.
    Ich muss mir selbst eingestehen, dass ich mich in letzter Zeit selbst überfordert habe. Ich werde mir erst einmal ein paar Tage Ruhe gönnen und danach entscheiden, wie ich weiter verfahre«
     
    »68. Phlogiston.
    Ach, ich kann an nichts anderes mehr denken! Dieses Ding schwirrt mir Tag und Nacht durch den Kopf. Dieser dumme Stein! Verflucht ist er! Ja, verflucht! Hätte ich ihn doch nur nie in die Hände gekriegt.
    Doch ich will von vorne beginnen: Ich habe schon fast wieder vergessen, dass ich dieses Tagebuch nicht für mich aufzeichne. Ich werde alles erklären:
    Lange Zeit habe ich gebraucht um es zu analysieren und zu verstehen. Das AVIONIUM. So habe ich es genannt. Es handelt sich dabei um ein Gestein, welches nur im Adler-Gebirge vorkommt, also auf der anderen Seite der Schlucht in den Ahnen-Ländern. Ich habe diesen blau schimmernden Wunderstein einem alten Mann abgekauft. Er war Händler und sagte mir mit verschwörerischem Blick, dass dieser Stein, der wie eine Pyramide geformt ist, verhext sei und merkwürdige Eigenschaften habe. Der Stein solle schweben können, nachts, wenn man schläft und nichts davon merkt. Und er würde böses Unheil anrichten und alte Geister beschwören. Niemand wollte deshalb angeblich diesen Stein haben. Genau das weckte meine Neugier, aber rief auch Skepsis hervor – schließlich bin ich Wissenschaftler. Ich fragte ihn, woher er ihn habe, denn ich wusste, dass es keinen Weg zu dem Gebirge gibt, aus dem dieser Stein stammt. Es gibt keine Brücke, die über die riesige Schlucht führt. Die andere Seite wird zudem seit dem Königs-Krieg schwer bewacht. Auch vom Meer her kommt man nicht in die Ahnen-Länder. Jeder, der es wagte, sich mit einem Boot, egal wie groß oder wie stark es gebaut war, der Küste der Ahnen-Länder zu nähern, bezahlte es mit seinem Leben. So jedenfalls erzählen es unzählige Geschichten. Keiner hat sich deshalb in den letzten Jahrzehnten getraut, dieses Gebiet zu betreten. Doch der alte Mann erklärte mir nur schroff, dass er ihn von seinem Vater habe, der schon vor mehr als 40 Jahren starb. Und dieser habe ihn ebenfalls von seinem Vater vererbt bekommen. Obwohl es sich um ein Erbstück mit ideellem Werte handele, so der Händler, sei er gezwungen den Stein zu verkaufen.
    Ich nahm den Stein mit nach Hause und untersuchte ihn genauer. Ich blieb sogar eine Nacht auf, um zu beobachten, ob der Stein tatsächlich schweben könne. Doch nichts geschah.
    Ein paar Tage später fiel mir zufällig etwas Merkwürdiges auf: Ich verglich das Gewicht des Steins mit ein paar
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