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0390 - Der Fluch des Asmodis

0390 - Der Fluch des Asmodis

Titel: 0390 - Der Fluch des Asmodis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Merlin löste sich auf. Sein dreidimensionales, bewegliches Abbild verlosch. Er war nicht selbst in der Gefahrenzone erschienen, sondern hatte eine Projektion ausgesandt. Doch Asmodis hätte sich auch von dem echten Merlin nicht mehr von seinem Vorhaben abbringen lassen.
    Er registrierte mit höhnischem Grinsen den Rückzug seines weißmagischen Bruders. Was sollte Merlin auch angesichts dieser scheußlichen Kreatur tun, die hier entstanden war?
    Zahllose Höllendiener hatten daran gearbeitet, es zu formen und die Voraussetzungen zu schaffen, die Asmodis erwartete. Er hatte es satt. Zu oft in letzter Zeit hatten Merlins Silbermond-Druiden seine Pläne durchkreuzt. Der Fürst der Finsternis war nicht mehr gewillt, weitere Niederlagen hinzunehmen. Andere Dämonen beobachteten ihn und gaben ihre Bemerkungen darüber ab. Sein Einfluß konnte zu leicht geschwächt werden, wenn es so weiter ging. Aber nach so langer Zeit wollte er seinen Herrschaftsanspruch als Herr der Schwarzen Familie nicht mehr wegen einer solchen Bagatelle verlieren. Deshalb mußte er Merlin in seine Schranken verweisen.
    Ihre Schicksale waren miteinander verknüpft. Sie waren die Ewigen Gegner, die Feindlichen Brüder. Sie mußten gegeneinander kämpfen und wußten doch, daß sie sich nicht vernichten konnten. Jeder hatte seine eigerte Art von Magie und seine eigenen Vorstellungen von Gut und Böse, von Moral und Unmoral. Und das seit einer kleinen Ewigkeit…
    Jetzt wollte Asmodis eine Entscheidung erzwingen. Er wollte Merlin zurückzahlen, was dieser ihm in den letzten Jahrzehnten an Niederlagen beigebracht hatte. Bis an die Tore der Hölle waren dessen Druiden vorgestoßen. Nicht einmal die Römer hatten ihnen Einhalt gebieten können, obgleich sie in Asmodis’ Auftrag dafür gesorgt hatten, daß der Druiden-Kult entscheidend geschwächt und teilweise verboten wurde. Mit den Kulten ging es dem Ende zu; sie würden wenigstens zwei Jahrtausende brauchen, um wieder zu erstarken. Aber Merlins Silbermond-Druiden, jener ganz besondere Clan, dessen Angehörige nicht von der Erde selbst stammten, waren immer noch da. Sie waren nicht an bestimmte Kultplätze gebunden, sie berieten keine Häuptlinge und traten als Lehrer, Heiler und Sittenwächter auf. Sie waren mal hier und mal da, und sie traten gegen die Höllenhorden des Asmodis an.
    Nicht mehr lange, wußte Asmodis.
    Es waren nur wenige. Eine Handvoll, die mit ihren übersinnlichen Kräften beachtliche Erfolge erzielen konnten. Aber gerade diese übersinnlichen Kräfte würden ihr Untergang sein. Das Ungeheuer sprach darauf an!
    Genüßlich betrachtete Asmodis die schreckerregende Kreatur, die nach seinen Anweisungen geschaffen worden war. Mehr als sieben Jahre hatte es gedauert. Aber der Erfolg konnte sich sehen lassen. Niemals hätte ein solches Wesen auf natürlichem Wege im Zuge der Evolution entstehen können. Doch die Kräfte der Hölle hatten es geformt, gestählt und ihm jetzt durch Asmodis’ letzten Zauber ein unheiliges, unechtes Leben eingeflößt.
    Ein Roboter, eine Maschine… ein Vernichtungsinstrument, der mit dem Tod eines jeden Gegners stärker werden würde, weil es einen Teil von dessen Kräften und Lebensenergien in sich aufsog wie ein trockener Schwamm das Wasser aufnimmt.
    »Du wirst sie töten, Merlins Vasallen, die ich verfluche bis in alle Ewigkeit!« murmelte er. »Töte sie und werde dadurch stark. Nicht einmal Merlin wird es verhindern können. Denn in ihm wohnt die gleiche Kraft, auf die du so hungrig reagierst…«
    Die gefährlichen, scharfen Klauen zuckten begierig, und lange spitze Zähne lauerten darauf, sich in Druidenkörper zu bohren…
    Asmodis brauchte selbst nichts mehr zu tun. Er konnte das Ungeheuer ruhig sich selbst überlassen. Es brauchte keine besonderen Anweisungen mehr. Der Fluch des Asmodis war Befehl genug. Und das Ungeheuer war gehorsam.
    Nach dieser furchtbaren Niederlage Merlins würde die Position des Fürsten der Finsternis in der Hölle wieder gefestigt sein.
    So konnte es ihm gefallen.
    Und der Fürst der Finsternis ließ sein triumphierendes, teufliches Lachen bis in die tiefsten Winkel der Hölle erschallen…
    ***
    Als der erste Silbermond-Druide dem mörderischen Ungeheuer zum Opfer fiel, traf es Merlin wie ein Dolchstoß ins Herz. Er hielt die anderen an, vorsichtiger denn je zu sein, denn er hatte Asmodis’ Worte nicht vergessen, daß das Ungeheuer nicht aufzuhalten sei.
    Doch alle Vorsicht nützte nichts. Das Monster fand ein zweites

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