Das Erwachen
Leiche.«
Stort lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein, Jack, sie will dich lebend.«
Sie waren alle zusammen zum White Horse Hill gekommen, Pike, Brunte, Backhaus, Ma’Shuqa und sogar Lord Festoon. Außerdem zahlreiche Pilger. Sie hatten bei Wayland’s Smithy ihr Lager aufgeschlagen, und als Feld zu ihnen gestoßen war, hatten sie gerade mit einem Festschmaus begonnen.
»Wir halten die alten Bräuche lebendig, Stort«, sagte Lord Festoon, »und unternehmen diese Pilgerreise, um Dank zu sagen, wie wir Leute aus Brum es schon immer getan haben.«
»Dank? Wofür?«
»Nanu, mein lieber Freund, hat es Ihnen noch keiner gesagt? Ein Gesandter aus Bochum ist eingetroffen. Man hat uns den Aufstandverziehen und uns für immer und alle Zeiten unsere Freiheit zuerkannt. Kaiser Blut höchstpersönlich wird uns in Bälde einen Besuch abstatten, um sich dafür zu bedanken, was Sie und Jack getan haben ... Heute ist ein Freudentag!«
»Was haben wir denn getan?«
»Ich glaube, der neue Kaiser mag die Steine nicht. Er ist froh, dass ihr sie zurückgeholt habt. Jetzt kommt und feiert mit uns ...«
Stort lehnte ab. Jack war ernstlich krank, und er wollte bei ihm bleiben. Cluckett hatte unterdessen Jacks Wunden gereinigt und verbunden, und er lag jetzt an einem ruhigen, geschützten Platz abseits der Menge.
»Zu meiner Zufriedenheit sehe ich, dass Sie den Balsam, den ich ihm gegen die Narben mitgegeben habe, aufgetragen haben, Master Stort. Ausgezeichnet. Ohne, so fürchte ich ...«
»... wäre er möglicherweise gestorben«, ergänzte Stort düster. »Ich bin ... wir sind Ihnen sehr dankbar.«
Cluckett errötete vor Freude über das unverhoffte Lob. »Ich bin froh, dass Sie so denken, denn ich fürchte, Ihr Freund könnte meine Behandlung eben als etwas drakonisch empfunden haben. Aber was sein muss, muss sein!«
»Wie lange wird er brauchen, bis er wieder gesund ist?«
»Bei einem normalen Verlauf dürfte es Wochen, eher Monate, wahrscheinlich Jahre dauern. Aber nun, da ich ihm ein Stärkungsmittel gegeben, ihn zur Ader gelassen und ihm die nötigen Packungen aufgelegt habe, die alle verderblichen Säfte aus ihm herausziehen, und ...«
Jack ließ ein Stöhnen vernehmen, ein tiefes, langanhaltendes Stöhnen.
Stort eilte zu ihm.
»Ist sie fort?«, fragte er. »Hast du ihr zufällig ein Messer in den Rücken gestoßen, sie zerstückelt und irgendwo verscharrt, wo sie niemals gefunden werden kann?«
»Nein, Jack, das habe ich nicht getan, und hüte deine Zunge, sonst hört sie dich noch.«
Stort kehrte zu Cluckett zurück.
»Und dann habe ich mit den Daumen seinen Rücken und seine Oberschenkel geknetet, um die Genesung zu beschleunigen, undkräftig an seinen Gelenken gerüttelt, was die Lebensgeister in Schwung bringt, das kann ich Ihnen sagen! Was er nun braucht, ist die tröstliche Zuwendung seiner Frau, dann ist er bald wieder auf dem Damm.«
»Sie meinen Katherine?«
»Eben die!«
»Und ich dachte, er liegt im Sterben!«
»Sie tun Ihre Arbeit, Master Stort, und ich meine, wenn es recht ist. Er braucht jetzt viel erholsamen Schlaf, doch ich habe meine Zweifel, dass er den hier finden kann, bei den vielen Leuten ...«
Da irrte sie.
Denn der Pilgermarsch war lang und beschwerlich gewesen, und die Gesellschaft war erst vor wenigen Stunden hier oben eingetroffen. Als Mitternacht kam, und die Kirchenglocken im Tal den neuen Tag einläuteten, schliefen alle, sogar Jack, und Stort selbst.
Doch unten im Tal, ein kleines Stück vom Pilgerweg entfernt, sprang ein Hund über einen Bach, lief über eine Wiese, schlüpfte unter Stacheldraht hindurch und durchquerte ein Henge. Den Gegenstand, den er im Maul trug, ließ er vor der Tür des Wintergartens von Woolstone House fallen und jaulte.
Katherine erwachte sofort.
Er jaulte noch einmal.
Sie öffnete das Fenster, sah aber nichts, nur den Mond über dem White Horse Hill.
Der Hund jaulte ein drittes Mal, und sie hörte, wie Arthur aufstand, die Treppe hinunterging und die Terrassentür öffnete.
»Hast du es auch gehört?«, fragte sie, nachdem sie zu ihm hinuntergegangen war.
»Ich habe das hier gefunden«, sagte Arthur, »direkt vor der Tür.«
Es war Jacks Knüppel, der zuvor Brif gehört hatte. Er versprühte ein knisterndes blaues Licht.
Sie zog sich rasch an, wie für eine lange Wanderung.
Wieder jaulte der Hund.
»Soll ich mitkommen?«, fragte Arthur.
»Das muss ich allein tun«, antwortete sie. »Sein Knüppel wird mich schützen.«
»Wo willst
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