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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Bruske
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Es bleibt dir ohnehin nichts anderes übrig, denn wenn du es nicht tust, werden euch meine Soldaten oder die seinen überrennen und die Steine an sich nehmen.“
    „Das werden eure Soldaten doch ohnehin tun, nicht wahr?“, fragte Jayel verbittert.
    Cwell lachte hässlich: „Du hast keine andere Möglichkeit!“
    Jayel blickte sie an. Dann sah sie auf ihre Freunde, die ihre Blicke hoffnungsvoll erwiderten, und zum dunklen Herrscher hinüber, der reglos wie eine Statue dastand und wartete. „Doch“, sagte sie dann entschlossen, „eine Möglichkeit habe ich noch!“ Sie riss den Arm hoch, deutete auf Cwell und schrie ihren Freunden zu: „Greift die Kaiserin an!“
    Automatisch gehorchten die Vier: Kallabul, Gemma, Kaiera und Tiark rissen die Arme hoch, in denen sie die Kristalle hielten, und gleichzeitig schossen Strahlen aus den Kristallen auf Cwell und ihre Wächter zu. Die vier Strahlen – rot, weiß, braun und blau – leuchteten strahlend hell und viel intensiver als zuvor und trafen sich bei der Kaiserin. Sie flossen um Cwell herum, die zu schreien begann, und umhüllten sie wie ein bunter Mantel. Immer schneller wirbelten die Farben, bis Cwell schließlich nicht mehr zu sehen war. Dann schienen die Farben zu explodieren, so dass Jayel geblendet die Augen schließen musste. Ein lauter Aufschrei erklang, dann verloschen die Strahlen.
    Blinzelnd blickte Jayel zur Plattform hinüber. Die Großkaiserin von Celane war verschwunden. Stattdessen lagen auf der Plattform ihre Kleider auf einem kleinen Haufen. Als die Wächter das Verschwinden der Kaiserin bemerkten, ließen sie in plötzlicher Panik ihre Waffen fallen, packten ihren immer noch bewusstlosen Kameraden und liefen davon.
    Jayel wandte sich zu dem Gangende um, wo der dunkle Heerscher noch immer stand. Seine Leibgarde hatte sich in dunklen Qualm aufgelöst, und fünf leere Burnusse lagen auf dem schmalen Sims vor der Brücke.
    Jayel blickte ihn müde an, doch der Herrscher lachte.
    „Ist es das, was du erreichen wolltest?“, fragte die Bardin düster. Der Herrscher hörte auf zu lachen und griff nach seiner Kapuze. Er streifte sie zurück und Jayel war nicht im Geringsten erstaunt darüber, Illomut zu erblicken, den Mann, der Farseth die Kriegserklärung überbracht hatte.
    „Nein“, sagte er und lächelte freundlich. „Du hast mich überrascht.“
    „Ich habe euch erkannt!“, berichtigte ihn Jayel.
    „Oh“, antwortete Illomut. „Ich habe euch auch erkannt, damals im Tempel des heiligen Steines. Ich wusste wer Ihr seid, aber ich hätte nie gedacht, dass Ihr die Wahrheit erkennen würdet.“
    „Und was ist nun die Wahrheit?“, flüsterte Jayel.
    Illomut schritt über die Brücke und kam auf die Plattform. Niemand hielt ihn auf. „Die Wahrheit ist“, sagte er, „dass alle Menschen sich gerne täuschen lassen. Ihr glaubt, was ihr glauben wollt, seht, was ihr zu sehen wünscht. Ihr seht Bedrohungen von außen, dabei liegt die Gefahr, in Versuchung zu geraten, in euch selbst.“
    „Und was ist deine Aufgabe dabei?“, wollte Jayel wissen.
    Der dunkle Herrscher stand nur noch einen Schritt von ihr entfernt. „Oh, meine Aufgabe ist nur gering…“, erklärte Illomut und begann, Jayel zu umschreiten. „Ich bringe Gorgolus auf die Idee, ein paar Zaubermittelchen zu brauen, ich verkaufe Rhelit etwas von dem Elixier, das angeblich den Glauben reinigt; ich zeige einem jungen, unerfahrenen Elfen, welche Erfolge mit dem neuesten landwirtschaftlichen Fortschritt zu erzielen sind. Oder ich mache ein unterdrücktes Volk darauf aufmerksam, was seine bösen Nachbarn ihm vorenthalten und verschaffe Cwell damit den Vorwand für einen Rachefeldzug. Ich bin der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.“
    Er hielt an und brachte sein Gesicht ganz nah vor das Gesicht Jayels, so dass sie seinen eiskalten Atem fühlen konnte: „Aber die Ursache, die Intention, die gibt es da schon längst…“
    Jayel schauderte, doch sie sagte energisch: „Nun, diesmal bist du gescheitert. Wir haben gesiegt.“
    Illomut lachte spöttisch: „Ja, dieses Mal. Aber ich bin geduldig. Ich bin immer bereit. Irgendwann wird meine Zeit wieder kommen. Du kannst mich nicht töten, du kannst mich nur vertreiben. Ich halte mich so lange im Verborgenen, bis irgendjemand, hier oder an einem andern Ort der Welt entdeckt, wie nützlich ich doch sein kann. Und wenn ich gerufen werde, komme ich sofort…“
    Tiark sprang wütend vor: „Ich habe langsam genug von diesem Gerede! Es wird

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