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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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eher zu. Trotzdem hoffte sie, dass Tiark recht hatte.
    Nach einer Weile stieß auch Daphnus zu ihnen. Er hatte sich umgezogen und gewaschen und schien von Jayels Krankenpflege nichts mitbekommen zu haben. Die Bardin war froh darum; irgendwie war ihr die Sache peinlich.
    „Gibt es etwas Neues vom Krieg?“, wollte Daphnus von dem Wächter wissen.
    Der erklärte: „Wir wissen nur, dass Cwells Heer aufgebrochen ist, um in das Südreich einzufallen. Das mag jetzt zwanzig Tage her sein, aber so ein Heer bewegt sich ja nur sehr langsam...“
    Jayel machte sich Sorgen. „Wir müssen unbedingt bald aufbrechen,“ sagte sie, „sind unsere Pferde schon hier?“ Der Wächter nickte. „Gut, dann lasst uns sofort weiterreiten, ehe es zu spät ist.“
    Jayel und Daphnus folgten dem Wächter in den Stall; es war ein kleiner, windschiefer Anbau des Hauses, in den gerade einmal vier Pferde hinein passten. Jayel begrüßte ihren Rappen Konstantius, der neben Kallabuls Pferd unruhig im Stroh scharrte. Sie führte ihn vor den Stall, um ihn draußen aufzuzäumen, denn im Inneren war es zu eng. Daphnus machte sein Pferd ebenfalls fertig, und da ihre beiden Gefährten noch mit dem Wächter über die beste Route zu den
unendlichen Wäldern
diskutierten, bereiteten sie auch deren Pferde für die Weiterreise vor. Schließlich waren sie bereit zum Aufbruch. Jayel schwang sich tatendurstig in den Sattel, und auch der Magier und Kallabul saßen auf. Einzig Tiark blieb vor seinem Pferd stehen und musterte es misstrauisch.
    „Tja, ähm...“, sagte er, „dann macht’s mal gut. Ich wünsche euch viel Glück bei der weiteren Suche!“
    Jayel glaubte, sich verhört zu haben: „Was? Tiark, du musst mitkommen. Wir brauchen einen Vertreter jeden Volkes, sonst können wir den fünften Kristall nicht zerstören!“
    Tiark verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann fragt jemand anderen. Ich bin nicht gewillt, mich auf dieses ... stinkende Riesenschaf zu setzen, um meilenweit durchs Land geschaukelt zu werden.“ Kallabul und Jayel sahen sich ungläubig an.
    Daphnus fragte vorsichtig: „Äh ... du meinst das Pferd, oder?“
    „Hast du denn noch nie auf einem Pferd gesessen?“, wollte Jayel wissen.
    Tiark blickte feindselig zu ihr hoch: „Gegenfrage: Was sollte man in unseren Höhlen wohl mit solchen Riesenschafen anfangen, hm?“
    „Versuch es doch einfach!“, schlug Kallabul vor. „Es ist nicht so schwer. Du kannst es bestimmt!“
    Tiark reckte seinen Kopf in die Höhe: „Natürlich kann ich es. Erdmenschen können alles. Aber ich will nicht.“
    „Tiark, sei doch vernünftig! Wir müssen weiter!“, beschwor ihn Jayel.
    Tiark bedachte das Pferd mit einem verächtlichen Blick: „Wenn man mich fragen würde – aber man fragt mich ja für gewöhnlich nicht – dann würde ich vorschlagen, dass wir uns auf unsere eigenen Beine verlassen und laufen!“
    „Aber das dauert doch viel zu lange!“, meinte Jayel verzweifelt. Sie wusste einfach nicht, wie sie den Erdmensch überzeugen sollte.
    Da beugte sich Daphnus plötzlich zu ihr herüber, zwinkerte ihr unmerklich zu und meinte ernst: „Da bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als alleine weiterzuziehen. Tiark wird zu seinem Volk zurückkehren und erklären müssen, warum er nicht bereit war, für die Prophezeiung gewisse Opfer zu bringen.“
    Tiark hatte bei diesen Worten begonnen, unruhig mit den Füßen zu scharren. Jayel verstand und antwortete: „Ich glaube, du hast recht, Daphnus.“ Dann beugte sie sich zu dem jungen Magier und sagte in einem Bühnenflüstern, so dass Tiark jedes Wort verstehen konnte: „Außerdem glaube ich, er hat gelogen: Er kann gar nicht reiten!“
    Das war zu viel für Tiark; kurz entschlossen schulterte er seinen Rucksack und brummte: „Was soll‘s – alleine seid ihr ja sowieso verloren!“ Mit diesen Worten ergriff er die Zügel des Pferdes, schob umständlich seinen linken Fuß in den Steigbügel und zog sich hinauf. Oben setzte er sich mühselig zurecht, bis er glaubte, einigermaßen bequem zu sitzen, und sah seine Reisegenossen herausfordernd an: „Was ist, worauf wartet ihr denn noch?“ Dann wandte er sich an das Pferd: „Du kannst jetzt loslaufen!“ Das Pferd begann, etwas Gras vom Wegrand abzuzupfen und gemächlich zu kauen.
    Jayel verbiss sich ein Grinsen und erklärte verbindlich: „Du musst die Zügel etwas straffer nehmen und dem Pferd vorsichtig deine Hacken in die Flanken drücken, damit es...“
    Tiark funkelte sie zornig an:

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