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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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Gang befindenden Fledermäuse durch die Öffnung fliegen konnten.
    Nachdem das Flattern um sie herum endlich ein Ende hatte, atmeten die Vier erleichtert auf. „Sagt mal“, begann Jayel vorsichtig, „hab ich mir bei dem Aufprall irgendwie den Kopf angeschlagen oder haben die Fledermäuse gesprochen?“
    Ihre Freunde sahen die junge Bardin verständnislos an, doch plötzlich erhellte sich Daphnus Gesicht: „Das muss der Zauber des Erdkristalls gewesen sein. Du kannst durch ihn jetzt mit den Säugetieren sprechen!“
    „Wenn das so ist...“ Jayel betrachtete prüfend die Öffnung über ihr; sie stellte sich auf die Zehenspitzen und konnte den unteren Rand gerade so mit den Fingern erreichen.
    „Warte, ich helfe dir“, erbot sich Daphnus, packte die Bardin um die Taille und schob sie ein Stück nach oben. Nun konnte Jayel bequem durch die Felsöffnung sehen.
    „Was ist dahinter?“, wollte Kallabul wissen. „Eine weitere Höhle?“
    Jayel schüttelte den Kopf: „Nein.“ Sie strahlte ihre Freunde an: „Hier geht es hinaus! Ich kann den Mond und das
Fruchtbare Feld
sehen!“

10: Das ewige Lied
    Nachdem die Gefährten nacheinander durch das schmale Loch in der Felswand an die frische Luft geklettert waren, machten sie sich auf den Weg zu einer befestigten Straße, die sie nach kurzer Zeit bereits erreichten. Sie folgten ihr noch einige Stunden bergab, bis sie zur Passstation gelangten. Als sie das kleine weiße Haus erreichten, dämmerte bereits der Morgen. Der Wachposten an der Station, zweifelsohne ein Mann aus dem Volk der Erdmenschen, war nicht im Geringsten erstaunt, sie zu sehen. Er begrüßte Tiark freundschaftlich und musterte ihre zerfetzte, blutverschmierte Kleidung mit wissendem Blick.
    „Jaja, in den unteren Gängen ist es längst nicht mehr sicher“, murmelte er und führte die Freunde ins Innere des Hauses. Dort standen für vorbeikommende Wanderer mehrere Liegen aus Stroh zur Verfügung. Jayel ließ sich erschöpft auf eines der Lager fallen und schlief sofort ein.
    Die junge Bardin erwachte erst spät am nächsten Tag, als die Sonne schon hell zum Fenster hereinschien. Von Kallabul und Tiark sah sie keine Spur, nur Daphnus schlief noch auf der Liege neben ihr. Jayel setzte sich vorsichtig auf, um ihn nicht zu stören und betrachtete den jungen Magier. Seine Kleidung war wie die ihre zerfetzt und schmutzig, und er war übersät mit Schrammen und Schnittwunden, die von dem scharfkantigen Gestein herrührten. Jayel sah sich um. Auf einem Tisch an der Wand stand eine Schüssel mit sauberem Wasser, daneben lagen einige Tücher. Vorsichtig stand sie auf und begann, zunächst ihre Wunden und ihr Gesicht zu waschen. Danach, mit einem Blick auf den noch immer schlafenden Daphnus, zog sie ihre zerlumpten Kleider aus und streifte wieder ihr Bardengewand über, das sie sicher verpackt im Rucksack verwahrt hatte. Dann wollte sie hinausgehen, doch ihr Blick blieb an dem jungen Magier hängen. Sie kehrte zurück und holte ein feuchtes Tuch, mit dem sie die Wunden des Magiers auszuwaschen begann. Zuerst betupfte sie vorsichtig die Wunden an seinem Kopf und in seinem Gesicht. Danach betrachtete sie seine Hände. Die vornehmen, feingliedrigen Finger des Magiers hatten besonders gelitten; sie waren vollkommen zerschrammt und aufgerissen. Vorsichtig wollte Jayel auch Daphnus’ Hände reinigen, doch bei der geringsten Berührung zuckte der Magier schmerzerfüllt zusammen, so dass Jayel rasch den Lappen wieder zur Seite legte und das Zimmer verließ.
    Vor dem Haus saßen Kallabul, Tiark und der Wächter an einem Tisch zusammen. Kallabul war noch mit seinem Essen beschäftigt, doch die Schale vor Tiark war bereits leer und der Erdmensch erzählte dem Wächter gerade ausführlich von ihren Abenteuern in der Schulter des Riesen. Jayel setzte sich wortlos zu Kallabul und bekam von dem Wächter ebenfalls eine Schüssel gereicht. Es war wieder einmal Korak.
    „Wie soll es nun weiter gehen?“, wollte Tiark schließlich wissen.
    Jayel und Kallabul sahen sich an. „Nun ja“, meinte Jayel. „Erst einmal wollen wir in die
Unendlichen Wälder
, die Elfen aufsuchen. Wir hoffen, dort den Kristall der Luft zu finden.“
    „Ihr wisst wohl noch nicht, wo ihr den Feuerkristall finden könnt, was?“, brummte Tiark. „Na, die Elfen werden wohl Rat wissen, die sind sehr gerissen.“ Jayel grinste. ‚Gerissen‘ war nicht gerade ein Wort, das man häufig mit den Elfen in Verbindung brachte, ‚Weisheit‘ träfe da schon

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