Das ewige Lied - Fantasy-Roman
Jayel, dass es weitergehen würde – immer. Sie ergriff Daphnus Hand und lächelte den Magier an: „Irgendwie schaffen wird das schon – alle zusammen.“ Der vorsichtige Kuss war wie ein Versprechen, das sie sich gaben.
Schweigend standen sie eine Weile da. Jayel ahnte, dass sie die Vision des großen Wandteppichs in der Ritualhöhle mit niemandem geteilt hatte. Und sie dankte im Stillen der Göttin dafür. Sie hatte verstanden, dass es immer Fäden geben würde, die das Bild weiterwebten. Und vielleicht, wenn sie alle zusammen daran arbeiteten, konnten sie die Stellen, welche die Säure zerstört hatte, wieder reparieren und neu weben – nicht mehr auf die gleiche Weise wie zuvor, aber auf eine andere Art. Und wenn sie sich bemühten und alle daran arbeiteten, konnten sie vielleicht verhindern, dass Illomut, der Hass, ein weiteres Mal sein Zeichen in der Welt hinterlassen würde…
Jayel lächelte noch immer vor sich hin, während sie leise das Ewige Lied anstimmte. Es drang über den See hinweg in die Stadt, und die Menschen in den Straßen, die sich gerade erst wieder nach draußen wagten, lauschten der klaren, hellen Stimme, die nun keine Mädchenstimme mehr war, sondern einer Frau gehörte.
Einer Bardin, die wusste, wohin sie gehörte.
ENDE
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