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Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Das ewige Lied - Fantasy-Roman

Titel: Das ewige Lied - Fantasy-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: mainbook
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man vom Weg abkommt, gelangt man in das Reich der Elfen. Wir müssen also einfach in den Wald eindringen, so tief wie möglich. Irgendwann stoßen wir dann schon auf das Elfenreich.“
    „Hoffen wir nur, dass die Zeit dort in Wirklichkeit nicht anders vergeht, als hier“, brummte Daphnus, „sonst kommen wir zurück und das Schicksal der Welt ist längst entschieden.“
    Die vier Reiter kamen zunächst gut voran. Doch je weiter sie in die unberührten Wälder vordrangen, in denen es weder Wege noch Pfade gab, desto schwieriger wurde es für die Pferde. Schließlich saßen sie ab, führten die Tiere am Zügel durch das Dickicht und schlugen sich den Weg mit Tiarks Keule frei. Gegen Abend erreichten sie eine Lichtung, auf der sich auch ein kleiner Tümpel befand. Jayel betrachtete das Wasser misstrauisch, doch da die Pferde ohne zu zögern davon tranken, schien es in Ordnung zu sein. Die Reisenden selbst hatten ihre Wasserschläuche am Tag zuvor gefüllt. So beschlossen sie, hier ihr Nachtlager aufzuschlagen.
    Wenig später saß Jayel am Rand des Teiches. Es war die Zeit der Dämmerung, nicht mehr Tag und noch nicht Nacht, und unter den hohen, uralten Bäumen erschien das Zwielicht der Bardin noch unheimlicher, als es zu dieser Stunde des Tages ohnehin wurde. Jayel wusch sich gerade Arme und Beine, die von der langen Reise staubig und verschwitzt waren. Der Tümpel, in den sie ihre schlanken Füße getaucht hatte, erschien dunkel und unendlich tief. Jayel schauderte bei dem Anblick und zog ihre Füße zurück. Als sie in ihrem Rucksack nach einem Tuch suchte, um sich abzutrocknen, fielen ihr die beiden bisher gefundenen Kristalle in die Hände. Nachdenklich nahm die Bardin den blauen Wasserkristall in die linke, den Erdkristall in die rechte Hand. Die beiden bildeten einen faszinierenden Gegensatz: während der Edelstein der Aquanten geschliffen war und sich trotz der langen Zeit in Jayels Rucksack feucht und kühl anfühlte, wies der Erdkristall keinen Schliff auf und war warm und trocken. Jayel führte ihre Hände aufeinander zu. Je näher sich die beiden Kristallen kamen, desto stärker begannen sie, zu leuchten.
    „Ein Mensch mit Sternen in den Händen!“, hörte Jayel plötzlich eine piepsige Stimme zu ihren Füßen. Erstaunt blickte sie nach unten. Dicht vor ihren Zehenspitzen schwebte ein kleiner Fisch im Wasser, der sie mit großen Augen anstarrte. Jayel sah auf den Wasserkristall; es musste sein Zauber sein, der hier wirkte.
    „Hallo, Kleiner!“, sagte sie zu dem Fisch.
    Der Fisch sah sie an: „Oh, und sprechen kann der Mensch auch?“
    Jayel grinste. „Jawohl, das kann ich! Sag mal, kannst du uns helfen? Weißt du, ob an deinem Teich manchmal Elfen vorbeikommen?“
    Der Fisch schwamm um Jayels Füße herum. „Manchmal kommen sie nachts her“, sagte er gleichgültig, „aber sie sitzen dann wie du am Ufer und geben komische Geräusche von sich. Sie sprechen nicht mit mir. Aber sie sprechen mit den Vögeln. Sie haben einen Stock, und wenn sie den in den Mund nehmen, kommt Vogelsprache heraus.“
    Erneut stahl sich ein Lächeln auf Jayels Gesicht. Sicher, für einen kleinen Fisch musste das alles sehr seltsam aussehen. Doch Jayel kannte die Legenden und wusste, dass Elfen eine besondere Vorliebe für die Musik hatten. Bestimmt war es eine Flöte, die der Fisch gesehen und gehört hatte.
    „Hab Dank, kleiner Freund!“, sagte Jayel und erhob sich. Aufgeschreckt durch ihre plötzliche Bewegung tauchte der Fisch hinab in die Tiefen des Tümpels, um sich unter einer Wasserpflanze zu verstecken.
    Nachdem Jayel die Kristalle wieder im Rucksack verstaut hatte, ging sie zum Lagerfeuer, wo sich ihre Freunde bereits niedergelassen hatten. „Das Elfenreich kann nicht allzu weit sein“, meinte die Bardin, „ein Fisch hat mir erzählt, dass die Elfen manchmal nachts zum Musizieren herkommen.“
    „Die Magie dieser Kristalle ist wirklich faszinierend“, meinte Daphnus, während Tiark nur ungläubig den Kopf schüttelte, „wenn man mit jedem Kristall auch noch einen mächtigen Elementarzauber beschwören kann, wie König Zash gesagt hat, dann können sie uns gewiss gute Dienste leisten.“
    „Aber wie sollte dieser Zauber ausgelöst werden?“, wollte Jayel wissen.
    „Intuition“, meinte Kallabul, „wenn der Moment gekommen ist, wirst du wissen, was zu tun ist!“
    Etwas später, als der Mond bereits hoch am Himmel stand, überlegte Jayel, ob die Elfen wohl heute Nacht kommen würden, um am Tümpel zu

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