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Das Festmahl des John Saturnall

Das Festmahl des John Saturnall

Titel: Das Festmahl des John Saturnall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Norfolk
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gelegen. Und dann hatte er die Packpferde entdeckt.
    Bens Grinsen wurde breiter und verlieh seinem Gesicht ein Aussehen, das an ein gähnendes Pferd erinnerte. Er dehnte die schmerzenden Schultern und blickte hinauf.
    Hinter dem Treiber trabte eine Schecke, gefolgt von einem Braunen, und danach kamen zwei dunkelbraune Ponys. Bens Blick blieb auf das Ende des Zugs gerichtet. Hinter den Pferden schleppte sich ein Maultier dahin. Ein Maultier, das nichts weiter zu befördern schien als einen Haufen regendurchnässter Lumpen. Selbst ein Tier ohne Last musste fressen, dachte sich Ben. Der Treiber würde einverstanden sein. Wieder blickte er den Hang zum Dorf hinauf.
    Die Häuser zeigten kein Licht. Aus den Schornsteinen stieg kein Rauch. An den Berghängen, die bis zu den dunklen Bäumen weit oben
reichten, bewegte sich nichts. Niemand wusste, was geschehen war, hatten die Männer aus Flitwick am Abend zuvor in dem Gasthaus gesagt. Keine Menschenseele war den ganzen Winter über oben in Buckland gewesen.
    Das Dorf, das Tal, das Gutshaus am anderen Ende; alle trugen den Namen Buckland. Wie einen gemeinsamen Fluch, dachte Ben. Er richtete den Blick auf die rußgeschwärzte Kirche und dann auf den Wald. Es ging ihn nichts an, sagte er sich. Wenn die Packpferde unten angekommen wären, würde er sich mit dem Treiber verständigen. Das geheimnisvolle Bündel konnte mit den nassen Lumpen auf dem Maultier weiterreisen. Es konnte ohne ihn zum Gutshaus gelangen. Zu diesem »Master Scovell«, wer immer das sein mochte. Ben trat gegen das verhasste Bündel.
    Die Tiere kamen an einer Reihe Staketen aus gespaltenen Eichenstangen vorbei. Der kalte Regen durchnässte ihm die Stiefel bis zu den Kniehosen. Bens Gedanken wanderten nach Soughton und zu dem warmen Hinterzimmer abends im Dog. Heute Abend wäre er auf dem Rückweg. Master Fessler würde ihn wieder nehmen, davon war er überzeugt. Nie wieder würde er diesen Ort eines Blicks würdigen.
    Mit drei langen Schritten nahm der Treiber die letzte steile Böschung. Die gescheckte Stute folgte schaukelnd, die zwei Packkisten schwankten auf ihrem Rücken. Joshua Palewick hatten sie den mageren grauhaarigen Mann in dem Gasthaus in Flitwick genannt. Dann kam der Braune mit gleicher Fracht. Die zwei Ponys waren mit Körben und Säcken beladen. Und zuletzt das Maultier, das nur ein Bündel Lumpen trug und hinkte. Ben richtete sich auf. Das Einzige, was ein Packpferdtreiber noch härter anging als seine Tiere, war ein Geschäft, rief er sich ins Gedächtnis. Ein Penny per Meile war ein gutes Angebot für ein hinkendes Maultier. Die Tiere platschten durch Schlamm und Pfützen. Er hob eine Hand zum Gruß. Da bewegte sich das Lumpenbündel auf dem Rücken des Maultiers.
    Ein Windstoß, sagte sich Ben. Oder eine Laune des schwindenden Lichts. Doch im nächsten Augenblick sah er, dass dem nicht so war.
Aus den Lumpen tauchte ein Kopf auf. Aus dem Kopf starrte ein Augenpaar. In den Lumpen steckte ein Junge.
    Spitze Backenknochen traten aus seinen Wangen hervor. Seine Haare waren eine verfilzte Matte nasser schwarzer Locken. Sein Körper war in einen durchnässten blauen Überrock gehüllt. Der junge Reiter hing unbeholfen über dem Hinterteil des Maultiers und rutschte hin und her, als würde er im nächsten Augenblick herunterfallen. Doch das stand nicht zu befürchten, erkannte Ben, als das Maultier sich näherte. Dicke Seile waren um die Handgelenke des Jungen geschlungen. Man hatte ihn am Sattel festgebunden.
    Der Treiber blieb stehen.
    »Ben Martin«, sagte Ben in beiläufigem Ton. »Habe eine Fracht für das Gutshaus von Buckland. Für einen Mann namens Scovell.«
    »Ich kenne Richard Scovell«, sagte Joshua Palewick. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Und dich kenne ich auch. Du warst in dem Gasthaus in Flitwick.«
    Ben nickte. Hinter dem Treiber sah der Knabe von seinem Maultier aus her; der Regen troff von seinen dunklen Augenbrauen und tropfte ihm in die Augen. Außerstande, die Tropfen wegzuwischen, verzog er das Gesicht und blinzelte. Sein Blick schien durch die zwei Männer hindurchzugehen.
    »Pack es bei ihm mit drauf«, schlug Ben vor. »Ein Penny per Meile ist ein gutes Angebot. Der Weg ist nicht so schlecht ...«
    »So, so?« Josh hob eine Augenbraue. »Dann hab ich mir das wohl eingebildet. Die letzten dreißig Jahre lang.«
    Ben rang sich ein Grinsen ab. »Einen halben Penny mehr«, bot er an.
    Joshua Palewick schüttelte den Kopf. »Der Junge reitet allein. Ist so mit

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