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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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nach einem Geschirrtuch und trocknete sich schnell die Hände ab, dann verschwand sie kurz hinter der Ausgabe. Als sie durch die Schwingtüren in den Hauptraum trat, hatte sie ihre Handtasche und einen hellblauen Hut bei sich. Sie trug eine weiße Bluse mit weitem Kragen und einen schwarzen Rock. Nachdem sie den Hut aufgesetzt hatte, half ihr der Captain in ihren Mantel und schlüpfte dann in seinen eigenen.
    An der Vorderseite der Mission, hielt Spock eine der Doppeltüren für Keeler und den Captain auf und folgte ihnen dann nach draußen. Mit Einbruch der Nacht war es deutlich kühler geworden, und vom letzten Regenguss waren noch einige Pfützen auf der Straße zurückgeblieben. Nur einige schwache Lichtkegel, sowohl von den Straßenlaternen als auch von den vorbeifahrenden Automobilen, durchschnitten die Dunkelheit.
    »Gute Nacht, Mister Spock«, sagte Keeler und schaute über die Schulter zurück.
    »Wir sehen uns dann später in unserem Zimmer«, sagte der Captain und winkte kurz.
    »Gute Nacht«, entgegnete Spock. Er hob seine eigene Hand, um den Gruß des Captains zu erwidern. Während Jim und Keeler in Richtung der Straße gingen, wandte sich Spock nach rechts und ging den Bürgersteig entlang. Er würde noch eben bei Mr. McKenna vorbeischauen und dann …
    Dicht hinter ihm hupte es zwei Mal. Spock wirbelte herum und sah, wie ein Automobil mit quietschenden Reifen nur kurz vor Jim und Keeler zum Stehen kam. Das Paar war kurz hinter der Bordsteinkante stehen geblieben, doch jetzt huschten sie vor dem stehenden Fahrzeug vorbei. Der Fahrer hupte erneut, vermutlich aus Verärgerung über den Vorfall.
    Als Spock seinen Weg fortsetzte, fragte er sich, ob sie den Punkt in der ursprünglichen Zeitlinie, an dem Edith Keeler getötet worden war, nun überschritten hatten. War McCoy bereits in der Vergangenheit angekommen und hatte irgendwie Einfluss auf diesen Augenblick genommen? Hatte die Anwesenheit des Captains soeben den Verkehrsunfall verhindert, der hätte passieren
sollen?
    Spock dachte noch immer über die Umstände nach, als er auf die Straße trat. Er musste warten, bis ein herannahendes Automobil vorbeigefahren war – es war dasselbe, das gerade im letzten Moment vor Keeler und dem Captain abgebremst hatte. Falls das Automobil die Sozialarbeiterin in der unveränderten Zeitlinie überfahren hatte, falls der kritische Zeitpunkt im Ablauf der Geschichte bereits durch McCoy verändert worden war, falls Spock und Captain Kirk bei dem Versuch, die ursprüngliche Zeitlinie wiederherzustellen, versagt hatten, dann wusste er nicht, was sie jetzt noch tun konnten. Vor ihrer Reise durch den Hüter der Ewigkeit erteilte der Captain dem restlichen Außenteam einen Befehl: Wenn sie lange genug gewartet hatten und es deutlich wurde, dass die Geschichte nicht verändert werden konnte, sollten sie selbst den Versuch unternehmen, Spocks und Captain Kirks Mission zu erfüllen.
Doch wenn sie tatsächlich einen Versuch unternommen hätten
, dachte Spock,
wären sie dann nicht längst hier in der Vergangenheit angekommen? Wären sie …
    »Spock!«, schrie der Captain plötzlich. Spock wirbelte herum und sah, wie Jim allein zurück über die Straße lief. Keeler stand auf der anderen Seite der Straße und sah ihm nach. Spock rannte zurück zum Bürgersteig und auf die Mission zu.
    »Was ist los?«, fragte er, als er und der Captain zur gleichen Zeit die Eingangstüren erreichten.
    »McCoy«, sagte er und deutete auf die Mission. »Er ist in der …« Er verstummte, als Dr. McCoy plötzlich aus der Mission trat. »Pille!«, rief Jim und lief auf ihn zu.
    »Jim!«, entgegnete der Arzt und umarmte den Captain. Spock erlebte ungewohnt heftige Emotionen, die ihn überwältigten. Er eilte ebenfalls auf McCoy zu und griff nach seiner Hand.
    »Pille«, sagte Jim wieder.
    McCoy schüttelte Spocks Hand. »Ich bin so froh, euch zu sehen«, sagte er. »Ich wusste gar nicht, wo ich war und wie ich hierhergekommen …«
    Jim schaute zurück über die Straße, und ein Ausdruck blanken Entsetzens erschien plötzlich auf seinem Gesicht. Spock folgte seinem Blick und sah, dass Edith Keeler wie in Trance auf sie zuging. Den sich nähernden Lastwagen sah sie nicht kommen.
    Jetzt
, erkannte Spock. Das ist der kritische Zeitpunkt.
    Jim machte drei zögerliche Schritte auf Edith zu.
    »Nicht, Jim!«, rief Spock und auch McCoy schrie auf.
    Jim blieb an der Bordsteinkante stehen. »Edith …«, flüsterte er rau. Keeler ging weiter vorwärts, schien

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