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Das Feuer und die Rose

Das Feuer und die Rose

Titel: Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Veränderung der Zeitlinie diente er nie an Bord der
Enterprise
, sondern wurde stattdessen der
U.S.S. Ticonderoga
als Erster Offizier zugeteilt. Ein Jahr nach seinem Dienstantritt wurde er während einer Aufklärungsmission auf einem unerforschten Planeten von einer Lawine getötet.«
    T’Vora nickte. Da Spock keine vollständige Kontrolle über seine Emotionen besaß, verstand sie, dass ihn diese Tatsachen belasten mussten. Sie sagte jedoch nichts, da sie den Gedankenfluss des Anwärters nicht unterbrechen wollte.
    »Jahre später unterstützte ich eine weitere mögliche Veränderung der Zeitlinie, indem ich vorschlug, Wale von der Erde des zwan-zigsten Jahrhunderts in unsere Zeit zu bringen«, fuhr Spock fort. »Mir ist bewusst, dass durch diese Handlung die gesamte humanoide Bevölkerung der Erde gerettet wurde, aber ich kann nicht sagen, welche anderen unbeabsichtigten Folgen sie hatte – oder noch haben wird.« Wieder hielt er inne, und dieses Mal vermutete T’Vora, dass sich nun endlich der Grund für die Reue zeigen würde, die so tief in ihm vergraben lag. »Ich fühle mich nicht besonders wohl dabei, gegen meine ethischen Grundsätze verstoßen zu haben, indem ich mich in den Lauf der Geschichte einmischte«, erklärte Spock. »Besonders in dem Fall, in dem ich es zu meinem eigenen Vorteil getan habe. Dennoch habe ich gelernt, mit dem, was ich tat, zu leben. Bei dem Zwischenfall mit Commander Thelin scheine ich zumindest
eine
Zeitlinie wiederhergestellt zu haben. Und als ich dabei half, die Wale in unsere Zeit zu holen, trug ich damit offenbar wenigstens zu einem positiven Ausgang für die Bewohner der Erde bei. Jedoch betrübt mich die Tatsache, dass ich während meiner zielstrebigen Bemühungen, die Zeitlinie wiederherzustellen – eine Zeitlinie, die ich später
absichtlich
ändern würde –, nichts tat, um die Bürde meines Freundes zu erleichtern.«
    »Captain Kirk?«, hakte T’Vora nach.
    »Ja«, erwiderte Spock. »Als wir uns mehrere Wochen im Jahr 1930 der Erde aufhielten, versuchte ich zu keiner Zeit, ihm seine persönliche Bürde zu erleichtern. Obwohl mir klar war, dass Edith Keelers Verlust äußerst schmerzhaft für ihn sein würde, habe ich noch nicht einmal darüber
nachgedacht
, was ich tun könnte, um diesen Schmerz abzuwenden oder wenigstens zu lindern.«
    »Aber was hätten Sie denn tun können, Spock?«, wollte T’Vora wissen. »Hätten Sie den rechtmäßigen Lauf der Geschichte für das Wohl eines Mannes geopfert?«
    »Nachdem ich mich viele Jahre damit auseinandergesetzt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es unlogisch ist, irgendeine Zeitlinie als ‚rechtmäßig‘ zu bezeichnen«, antwortete er und starrte dabei auf den pyramidenförmigen Steinhaufen hinab. »Dennoch will ich damit nicht andeuten, dass wir keinen Versuch hätten unternehmen sollen, die durch Doktor McCoys Eingreifen entstandenen Schäden in der Zeitlinie zu korrigieren. Aber vielleicht hätte ich Captain Kirk ein besserer Freund sein können. Ich hätte ihn vor dem emotionalen Aufruhr warnen können, dem er sich würde stellen müssen, sobald unsere Mission erfolgreich beendet war. Oder womöglich hätte ich auch eine Möglichkeit finden können, die Zeitlinie wiederherzustellen, ohne dass Edith Keeler dafür sterben musste.« Er hob den Blick wieder zu T’Vora und sagte: »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht einmal darüber nachgedacht habe, wie ich meinem Freund helfen könnte.«
    T’Vora wollte darauf hinweisen, dass es aufgrund von Captain Kirks Stellung als sein vorgesetzter Offizier schwierig für Spock gewesen wäre, irgendetwas in dieser Richtung zu unternehmen, aber sie erkannte, dass das keine Rolle spielte. Diese Angelegenheit beeinflusste Spock nicht auf Verstandesebene, sondern stellte ein rein emotionales Problem dar. Die Gefühle, die er immer noch empfand, begleiteten ihn seit Jahren, daher musste auch die Lösung dieses Problems auf emotionaler Basis stattfinden. »Diese Schuld, die Sie fühlen, Spock«, sagte T’Vora, »dauert sie an, seit Sie und Captain Kirk Zeugen von Edith Keelers Tod wurden?«
    »Nein«, antwortete Spock. »Nach ihrem Tod und nach unserer Rückkehr aus der Vergangenheit der Erde, war ich um Captain Kirk besorgt, aber ich verspürte kein Bedauern. Doch als ich später die Zeitlinie veränderte, um mich selbst und meine Mutter zu retten, spürte ich die entstehende Reue, von der ich sprach und die Sie in mir wahrnehmen. Und als mir endlich klar

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