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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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    Eurem gehors. Diener
William Tryon
    Ich faltete den regenfleckigen Brief ordentlich zusammen und nahm geistesabwesend zur Kenntnis, dass meine Hände zitterten. Jamie nahm ihn mir ab und hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger fest, so als sei er eine Widerwärtigkeit - was er ja auch war. Sein Mund verzog sich ironisch, als er mir in die Augen sah.
    »Ich hatte gehofft, mir bliebe noch ein wenig Zeit«, sagte er.

8
    Der Faktor
    Nachdem Brianna gegangen war, um Jemmy in Jocastas Zelt abzuholen, stieg Roger langsam den Hügel zu ihrer eigenen Lagerstelle hinauf. Er tauschte im Vorübergehen Grüße aus oder nahm Glückwünsche entgegen, bekam aber kaum mit, was man zu ihm sagte.
    » Es wird ein nächstes Mal geben «, hatte sie gesagt. Er hielt sich an den Worten fest und drehte und wendete sie im Kopf wie eine Hand voll Münzen in seiner Tasche. Sie hatte es nicht einfach so dahingesagt. Sie meinte es ernst, und das war ein Versprechen, das ihm momentan mehr bedeutete als diejenigen, die sie ihm in ihrer ersten Hochzeitsnacht gegeben hatte.

    Der Gedanke an Hochzeiten erinnerte ihn schließlich daran, dass ihm eine weitere ebensolche bevorstand. Er unterzog sich einer kritischen Musterung und entdeckte, dass Brianna in Bezug auf seine Erscheinung nicht übertrieben hatte. Verdammt, und es war auch noch Jamies Rock.
    Er begann, sich die Kiefernnadeln und Schlammspritzer abzubürsten, wurde aber durch einen Hallo-Ruf unterbrochen. Er blickte auf und sah, wie Duncan Innes vorsichtig den steilen Hang hinunterstieg, den Körper schräg geneigt, um den fehlenden Arm auszugleichen. Duncan trug seinen prunkvollen Rock, scharlachrot mit blauen Aufschlägen und Goldknöpfen, und das Haar unter seinem modischen, neuen schwarzen Hut war fest eingeflochten. Seine Verwandlung vom Highlandfischer in einen wohlhabenden Landbesitzer war verblüffend; selbst Duncans innere Haltung schien verändert zu sein, und er wirkte viel selbstbewusster als zuvor.
    Duncan war in Begleitung eines hoch gewachsenen, dünnen, älteren Herrn von sehr ordentlicher, wenn auch abgetragener Aufmachung. Die schütteren, weißen Locken waren ihm aus der hohen, langsam kahl werdenden Stirn gebunden. Sein Mund war aus Mangel an Zähnen eingefallen, hatte aber seine humorvolle Krümmung beibehalten, und seine Augen waren blau und leuchtend. Sie waren von einem langen Gesicht eingefasst, dessen Haut sich so fest über die Knochen spannte, dass um die Augen herum kaum Platz für Falten blieb, obwohl tiefe Linien seinen Mund und seine Stirn zerfurchten. Mit seiner langen Hakennase und seinen zerfledderten, schwarzen Kleidern sah er wie ein waschechter Geier aus.
    » A Smeòraich «, rief Duncan Roger zu und machte ein erfreutes Gesicht. »Genau der Mann, den ich anzutreffen gehofft hatte! Ich hoffe, Ihr seid gut gerüstet für Eure Hochzeit?«, fügte er hinzu, als sein Blick fragend auf Rogers fleckigen Rock und sein mit Laubstückchen übersätes Haar fiel.
    »Oh, aye.« Roger räusperte sich und wandelte seine Versuche, seinen Rock abzubürsten, in ein kurzes Beklopfen seiner Brust ab, so als wollte er Schleim lösen. »Aber das Wetter ist ganz schön feucht für eine Hochzeit, was?«
    »Glücklich die Leiche, regnet’s mit Macht«, pflichtete Duncan ihm bei und lachte etwas nervös. »Nun ja, hoffen wir, dass wir nicht vor der Trauung an Lungenentzündung sterben, was, Junge?« Er zog sich den guten, karmesinroten Rock fester um die Schultern und strich sich eine imaginäre Staubflocke von der Manschette.
    »Ihr macht eine sehr gute Figur, Duncan«, sagte Roger in der Hoffnung, mit ein wenig gutmütigem Spott von seinem eigenen, heruntergekommenen Zustand abzulenken. »Der perfekte Bräutigam!«
    Duncan errötete ein wenig hinter seinem ausladenden Schnurrbart, und seine Hand spielte an den mit Wappen verzierten Knöpfen seines Rockes herum.
    »Äh, nun ja«, sagte er und machte einen leicht verlegenen Eindruck.
»Miss Jo hat gesagt, sie wollte nicht mit einer Vogelscheuche vor den Altar treten.« Er hustete und wandte sich abrupt an seinen Begleiter, als hätte ihn dieses Wort plötzlich an die Gegenwart des Mannes erinnert.
    »Mr. Bug, dies ist Ehrwürdens Schwiegersohn, Roger Mac, von dem ich Euch erzählt habe.« Er wandte sich wieder an Roger und machte eine vage Handbewegung in Richtung seines Begleiters. Dieser trat vor und hielt Roger mit einer steifen, aber herzlichen

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