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Das Foucaultsche Pendel

Das Foucaultsche Pendel

Titel: Das Foucaultsche Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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Fluss zwischen den beiden Verlagen gewährleistet... An die Arbeit, meine Herren! Gehen Sie in die Buchläden, stellen Sie Bibliografien zusammen, lassen Sie sich Verlagskataloge kommen, sehen Sie sich an, was im Ausland gemacht wird... Und dann, wer weiß, wie viele Leute schon zu uns gekommen sind, die irgendwelche Schätze dieser Art mitbrachten, und wir haben sie weggeschickt, weil sie uns nicht nützten... Und denken Sie daran, Casaubon, auch in die Geschichte der Metalle muß ein Schuss Alchimie rein. Gold ist ein Metall, will ich doch hoffen. Die Kommentare später, Sie wissen, ich bin offen für jede Kritik, jeden Vorschlag und jeden Widerspruch, wie es üblich ist unter gebildeten Leuten. Das Projekt ist hiermit beschlossen. Signora Grazia, lassen Sie bitte den Herrn herein, der seit zwei Stunden draußen wartet, so kann man doch einen Autor nicht behandeln!« rief er laut, während er die Tür öffnete, so dass man ihn draußen im Wartesaal hören konnte.

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    Gewöhnliche Leute, denen man auf der Straße begegnet... betreiben insgeheim Schwarze Magie, verbinden sich oder suchen Verbindung mit den Geistern der Finsternis, um ihr Verlangen nach Höherem zu stillen, nach Haß, nach Liebe — in einem Wort: um Böses zu tun.
    J. K. Huysmans, Vorwort zu J. Bois, Le satanisme et la magie, 1895, p. VIII-IX
     
    Ich hatte geglaubt, das Hermes-Projekt sei vorerst nur eine vage Idee, aber da kannte ich Signor Garamond schlecht. Während ich die nächsten Tage in den Bibliotheken verbrachte, um Illustrationen für die Geschichte der Metalle zu suchen, war man bei Manuzio schon an der Arbeit.
    Nach zwei Monaten fand ich bei Belbo eine druckfrische Nummer der Zeitschrift Parnassus Önotrius mit einem langen Aufsatz unter dem Titel »Wiedergeburt des Okkultismus«, in dem der bekannte Hermetist Doktor Moebius — ein neues Pseudonym Belbos, der sich auf diese Weise den ersten Coupon des Hermes-Projekts verdient hatte — über die wundersame Renaissance der okkulten Wissenschaften in der modernen Welt sprach und ankündigte, dass der Verlag Manuzio beabsichtige, sich mit der neuen Reihe »Entschleierte Isis« auf diesem Gebiet zu betätigen.
    In der Zwischenzeit hatte Signor Garamond eine Anzahl von Briefen an die verschiedenen Zeitschriften für Hermetismus, Astrologie, Tarot, Ufologie und so weiter geschrieben, unterzeichnet mit irgendwelchen Fantasienamen, um Informationen über die neue Buchreihe bei Manuzio zu erbitten. Daraufhin hatten die Redakteure dieser Zeitschriften bei ihm angerufen, um sich nach der Reihe zu erkundigen, und er hatte sich in Schweigen gehüllt und gesagt, er könne die ersten zehn Titel noch nicht nennen, aber sie würden in Kürze erscheinen. So war die Welt der Okkultisten, gewiss ohnehin sehr erregt durch fortwährende Trommelwirbel, inzwischen auf dem laufendem über das Hermes-Projekt.
    »Verkleiden wir uns als Blüten«, sagte Signor Garamond, der uns zu einer erneuten Konferenz in den Saal des Globus bestellt hatte, »und die Bienen werden schon kommen.«
    Aber das war noch nicht alles. Er wollte uns den Prospekt zeigen, den er sich ausgedacht hatte: ein schlichtes Faltblatt mit vier Seiten, aber aus Hochglanzpapier. Die erste Seite zeigte den geplanten Umschlag der Reihe, eine Art goldenes Siegel (das Pentaculum Salomonis, erklärte uns Garamond) auf schwarzem Grund, die Ränder der Seite gesäumt mit einer Dekoration aus ineinandergreifenden Hakenkreuzen (die asiatische Swastika, präzisierte Garamond, die im Sinne des Sonnenlaufs geht, nicht die nazistische, die im Uhrzeigersinn geht). Oben an der Stelle, wo der Buchtitel stehen sollte, eine Schrift: »Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden...« Auf den inneren Seiten wurden die Verdienste des Hauses Manuzio um die Bewahrung und Förderung der Kultur gerühmt, dann wiesen ein paar einprägsam Slogans auf die Tatsache hin, dass die heutige Welt nach tieferen und leuchtenderen Gewissheiten verlangt, als die Wissenschaft sie ihr zu geben vermag: »Aus Ägypten, aus Chaldäa, aus Tibet — eine vergessene Weisheit — für die spirituelle Wiedergeburt des Okzidents«.
    Belbo fragte, an wen der Prospekt versandt werden solle, und Garamond lächelte, wie nur — hätte Belbo gesagt — Jago, der böse Geist Othellos, zu lächeln vermag. »Ich habe mir aus Frankreich das Adressbuch aller zur Zeit in der Welt existierenden Geheimgesellschaften kommen lassen, und fragen Sie nicht, wie es ein öffentliches Adressbuch der geheimen

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