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Das Foucaultsche Pendel

Das Foucaultsche Pendel

Titel: Das Foucaultsche Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Umberto Eco
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Gesellschaften geben kann. Es gibt eins, hier, bitte sehr, Edition Henry Veyrier, mit Adresse, Telefonnummer und Postleitzahl. Nehmen Sie es mit, Belbo, gehen Sie's durch und eliminieren Sie die Adressen, die uns nicht interessieren, denn sehen Sie, hier stehen auch die Jesuiten, das Opus Dei, die Carbonari und der Rotary Club, aber suchen Sie alle heraus, die nach Okkultismus klingen, ich hab schon einige angekreuzt«
    Er blätterte: »Hier: Absolutisten (glauben an die Metamorphose), Aetherious Society of California (pflegt telepathische Kontakte zum Mars), Astara in Lausanne (schwört absolute Geheimhaltung), Atlanteans of Great Britain (suchen nach dem verlorenen Glück), Builders of the Adytum in Kalifornien (Alchimie, Kabbala, Astrologie), Cercle E.B. in Perpignan (verehrt Hathor, die Liebesgöttin und Wächterin des Berges der Toten), Cercle Eliphas Lévi in Maule (keine Ahnung, wer dieser Levi ist, vielleicht dieser französische Anthropologe oder wie der heißt), Chevaliers de l'Alliance Templaire in Toulouse, Collège des Druides des Gaules, Convent Spiritualiste de Jéricho, Cosmic Church of Truth in Florida, Eglise Traditionelle d’Ecône in der Schweiz, überhaupt jede Menge Kirchen, Church of the Mormons (die hab ich mal in einem Krimi gefunden, aber vielleicht gibt's die nicht mehr), Church of Mithra in London und Brüssel, Church of Satan in Los Angeles, Eglise Luciférienne Unifiée de France, Eglise Rosicrucienne Apostolique in Brüssel, Enfants de la Ténèbre ou Orde Vert an der Goldküste (nein, die vielleicht nicht, wer weiß, in welcher Sprache die schreiben), Escuela Hermetista Occidental de Montevideo, National Institute of Kabbalah in Manhattan, Central Ohio Temple of Hermetic Science, Tetra-Gnosis of Chicago, Frères Anciens de la Rose-Croix de Saint-Cyr-sur-Mer, Fraternité Internationale d'Isis in Grenoble, Ancient Bavarian Illuminates in San Francisco, Johanniter-Bruderschaft für die Auferstehung der Templer in Kassel, The Sanctuary of the Gnosis in Sherman Oaks, Grail Foundation of America, Sociedade do Graal do Brazil, Hermetic Brotherhood of Luxor, Lectorium Rosicrucianum in Holland, Mouvement du Graal in Straßburg, Order of Anubis in New York, Temple of the Black Pentacle in Manchester, Odinist Fellowship in Florida, Orden vom Hosenband (da müsste sogar die Queen drin sein), Orden vom Vril (neonazistische Freimaurer, keine Adresse), Militia Templi in Montpellier, Souveräner Orden des Sonnentempels in Monte Carlo, Rosenkreuzer von Harlem (schau, schau, jetzt auch die Neger), Wicca (luziferische Assoziation keltischer Observanz, rufen die 72 Genien der Kabbala an)... nun, Sie sehen, soll ich fortfahren?«
    »Existieren die alle wirklich?« fragte Belbo.
    »Die und noch mehr. An die Arbeit, stellen Sie die definitive Liste zusammen, und dann versenden wir den Prospekt. Auch ins Ausland, unter diesen Leuten zirkulieren die Nachrichten schnell. Nun bleibt nur noch eins zu tun: in die richtigen Buchläden gehen und nicht nur mit den Buchhändlern sprechen, sondern auch mit den Kunden. Und gesprächsweise fallen lassen, dass es diese Reihe Soundso gibt.«
    Diotallevi gab zu bedenken, dass wir Verlagsangehörigen uns nicht so exportieren könnten, es müssten unverdächtige Propagandisten gesucht werden, worauf Garamond sagte, gut, dann sollten wir welche suchen. »Vorausgesetzt, sie sind gratis.«
    Schöner Auftrag, kommentierte Belbo, kaum dass wir wieder in seinem Büro waren. Aber die Götter des Untergrunds schätzten uns. Genau in diesem Moment kam Lorenza Pellegrini herein, sonniger denn je, Belbo erglühte, sie sah die Prospekte und wurde neugierig.
    Als sie von dem Projekt im Haus nebenan erfuhr, leuchteten ihre Augen auf. »Wie schön, ich hab einen unheimlich sympathischen Freund, einen Ex-Tupamaro aus Uruguay, der bei einer Zeitschrift namens Picatrix arbeitet, er nimmt mich immer zu den spiritistischen Séancen mit. Ich hab Freundschaft mit einem fabelhaften Hektoplasma geschlossen, jetzt fragt es immer gleich nach mir, wenn es sich materialisiert!«
    Belbo sah Lorenza an, als wollte er sie etwas fragen, ließ es dann aber bleiben. Ich glaube, er hatte sich daran gewöhnt, sie von den beunruhigendsten Bekanntschaften reden zu hören, und hatte beschlossen, sich nur noch über diejenigen zu beunruhigen, die einen Schatten auf seine Liebe zu ihr werfen konnten (liebte er sie?). Und in ihrem Hinweis auf Picatrix hatte er vermutlich weniger das Gespenst des Oberst Ardenti als

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