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Das französische Bett

Das französische Bett

Titel: Das französische Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Pilot steuerte das Flugzeug auf die Startpiste. Der Lärm wurde stärker. Ich machte ein paar sinnlose Schritte zum Flugzeug hin. Dann drehte ich mich um und ging zur Tasche zurück, die mitten auf dem Platz stand. Hinter mir hörte ich das Flugzeug starten.

THOMAS WINDING
    Die Dame und der Fensterputzer

    M an kann nur eine gewisse Zeit auf einer acht Meter hohen Leiter stehen und zu sich selber sagen: »Was geht’s mich an?« Besonders dann, wenn wie an dem Tage, als mein Kumpel und ich uns um eine dreistöckige Hellerup-Villa mit Palais-Scheiben herum abquälten, die denkbar schönste, erwachsene Dame auf der Terrasse lag und sich unter der Sonne drehte und wendete. Es war so warm, dass man die Luft mit den Händen wegschieben musste, um an das Fensterglas heranzukommen, und man musste sich den Schweiß vom Schädel wischen, damit man überhaupt ihre Arschbacken sehen konnte, aber die waren jedenfalls da, und sie bewegten sich jedes Mal, wenn sie in ihrem Buch blätterte und tat, als läse sie darin.
    Mein Kumpel musste auf die andere Seite des Hauses und glotzte mich böse an, als er Abschied nehmen sollte von der schönen Aussicht.
    »Verzeihung«, murmelte er und balancierte mit Eimer, Lappen und Leiter über die Dame hinweg, während er das frechste Grinsen aufsetzte, das er je vom Stapel gelassen hatte.
    Sie tat völlig harmlos und streckte sich etwas. Ich putzte wie ein Irrer und überlegte, wie ich den Ständer tarnen sollte, wenn ich runtersteigen und die Leiter weiterschieben musste. Ich sah aus wie ein schwangerer Herr im Monteuranzug. Aber sie beachtete mich gar
    nicht, als ich an ihr vorbeirückte. So unhöflich sind die Leute manchmal.
    Als ich noch zehn Fenster zu je sechzehn Scheiben hatte, an die ich mit dem Gummiwischer nicht rankommen konnte, setzte ich mich mitten auf die Leiter und genehmigte mir ‘ne Zigarette. Die Dame hatte sich auf eine äußerst elegante Weise gedreht, sodass sie mir ihre schöne Auslage zeigte; dann sagte sie auf eine etwas bittere Art »oh« und deckte die Zeitschrift über ihre Brüste. Was mir ziemlich paradox vorkam. So lag sie da, die Augen geschlossen, ein Stückchen Papier über der Nase und wippte mit den Zehen, während ich weiterrauchte und auf sie runterglotzte. Sie hatte die Augen nur halb geschlossen und sah mich an, während ich dasaß und den Betreffenden mit meinem nassen Lappen abkühlte. Dann nahm ich mich zusammen und stieg runter, um die Leiter weiterzuschieben und auszuprobieren, ob die Dame nicht vielleicht im selben Augenblick aufstehen würde. Und siehe da, wir stießen genau zusammen, als sie mit ihren Brüsten ins Zimmer reinlaufen wollte, möglicherweise um sie an irgendeiner sicheren Stelle unterzubringen, wo niemand sie beglotzte. Man hat manchmal wirklich mehr Pech als andere Male.
    Kurz darauf kam sie in einem Morgenrock zurück und wandte sich auf eine gebildete Weise an mich. Ob der Fensterputzer nicht was zu trinken haben wolle? Gern, jederzeit. Wir kamen ins Wohnzimmer, das aussah, als wäre der Sanderson-Tapetenmann an den Paneelen rauf- und an den Fensterbrettern wieder runtergeklettert. Die Dame und ich waren praktisch die einzigen Gegenstände, an denen kein Innenarchitekt mitgewirkt hatte, alles nur seidene Teppiche und verchromte Aschenbecher. Ich setzte mich auf ein Sofa, natürlich ganz an den Rand und so ungemütlich, wie sich das gehört, wenn man Fensterputzer ist, und machte überhaupt einen guten Eindruck. Sie mixte ein paar gewaltige Drinks und trank auf eine angenehm zusammengebissene Weise, die in der Regel Stimmung hervorruft, und ich machte in meinem Glas für die nächste Runde Platz. Sie sagte nichts, lehnte sich aber vornüber, als sie mir einschenkte, und ich guckte direkt in ihren Morgenrock rein und stellte fest, dass sie sonst nichts anhatte. Wupps!, stand er mir wieder, und sie rollte mit den Augen und drehte sich um, aber nur, um sich neben mir auf das Sofa zu klemmen. Ich lehnte mich zurück, um nicht im Wege zu sein.
    Die Hitze schlug durch die Gartentür herein, als wäre draußen das Hängesofa in Flammen aufgegangen. Da sagte sie mit ihrer außerordentlich gebildeten Stimme: »Wie gefällt Ihnen unsere Gemäldesammlung?« Ein paar recht kultivierte Bilder in ziemlich gedämpften Farben, hätte man sie wohl nennen können.
    »Haben Sie die selbst gefunden?«, fragte ich. »Das kleine graue da drüben über dem Kamin gefällt mir am besten«, fuhr ich fort, wischte den Finger an der Hose ab und

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