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0073 - Die drei Deserteure

Titel: 0073 - Die drei Deserteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die drei Deserteure
     
    Ein neuer Schachzug im galaktischen Nervenkrieg! - 7000 Schlachtraumer in Gefechtsbereitschaft!
     
    von Kurt Mahr
     
    Auf Gray Beast, dem siebten Planeten des weit abseits aller interstellaren Verkehrswege gelegenen Systems der Myrtha-Sonne, leben 8000 Menschen von der Erde.
    Die aus politischen Gründen Verbannten haben unter Horace O. Mullons Leitung nach vielen anfänglichen Schwierigkeiten bewiesen, daß sie als freie Siedler in der Lage sind, sich auch unter den widrigsten Umständen zu behaupten.
    Als jedoch mathematische Berechnungen ergeben, daß das Myrtha-System in etwa zehn Monaten Terra-Zeit von der Zeitebene der Druuf überlappt werden würde, schlägt für viele Kolonisten, die den Planeten Gray Beast bereits als ihre Heimat und die zukünftige Heimat ihrer Kinder vollauf akzeptiert hatten, die Abschiedsstunde. Ein Teil der Siedler wird zur Venus, der ersten irdischen Kolonie, evakuiert, während der andere Teil auf dem neu eingerichteten solaren Flottenstützpunkt Gray Beast Dienst zu tun beginnt.
    Perry Rhodans Spezialisten scheinen jedoch unter den Dienstwilligen nicht ausreichend gesiebt zu haben, denn andernfalls hätten DIE DREI DESERTEURE wohl kaum eine Chance für ihr Vorhaben gehabt ...
     
     
     
    1.
     
    Die Terrania Daily News, das vom Ministerium für Information und Öffentliche Meinung herausgegebene Blatt, meldet unter dem 3. Oktober 2042: Auf Myrtha VII, dem jüngst eingerichteten Stützpunkt der terranischen Raumflotte, ist es drei Deserteuren gelungen, an Bord eines Raum-Fernaufklärers vom Typ Gazelle zu entkommen. Die Deserteure haben das Myrtha-System in unbekannter Richtung verlassen. Umfangreiche Suchaktionen sind im Gang.
    An Bord des Aufklärers befindet sich außer den Deserteuren wahrscheinlich Oberleutnant Chellish, dessen Name vor kurzer Zeit schon im Zusammenhang mit der Abwehr der Übergriffe einer auf Myrtha XII lebenden humanoiden Zivilisation, genannt wurde. Oberleutnant Chellish ist vermutlich gezwungen worden, den Aufklärer zu fliegen. Von der Flottenleitung wird bekannt, daß dem Zwischenfall keine besondere Bedeutung beizumessen ist. Weder die Informationsspeicher der Gazelle, noch Oberleutnant Chellish oder einer der drei Deserteure sind im Besitz verteidigungswichtiger Kenntnisse.
     
    *
     
    Gunter Chellish hatte einen schlechten Traum. Er wälzte sich hin und her, begann im Schlaf zu schwitzen, fuhr schließlich in die Höhe und riß die Augen weit auf. Dabei sah er genau in die Mündung eines Pistolenlaufs.
    Zuerst glaubte er, das Bild gehöre noch zu seinem Traum. Aber dann adaptierten sich die Augen auf das, was im Halbdunkel der Kabine hinter dem Lauf war. Da war eine haarige Hand, die den Kolben der Waffe fest umspannt hielt, die Hand gehörte zu einem Arm, der aus Chellishs Perspektive bis in ganz erstaunliche Höhen hinaufragte und in eine Schulter mündete, die einem Preisringer zu gehören schien.
    Das Gesicht des Mannes war kaum mehr sichtbar im diffusen Restlicht der Schwarzlampe. Aber an der Breite der Schultern maß Chellish ab, daß es nur Roane sein konnte, Oliver Roane, einer von den Siedlern, die vor kurzem in die Flotte übernommen worden waren. Chellish fragte sich was Roane wohl im Sinne führen könnte. Mitten in der Nacht in eine Gazelle einzudringen und den einzigen Mann an Bord mit vorgehaltener Strahlpistole aus dem Schlaf zu reißen, war nicht das, was jemand aus Spaß unternehmen würde. Aber bevor Gunter Chellish noch dazu kam, seine Gedanken zu Ende zu denken, fuhr Roane ihn an: „Stehen Sie auf, los! Wir haben keine Zeit! Und machen Sie keine Dummheiten. Sie glauben mir wohl, daß ich mit einer Pistole umgehen kann?"
    Ja, das glaubte ihm Chellish. Ächzend ließ er die Beine über die Kante der niedrigen Liege gleiten und schielte aus den Augenwinkeln nach oben.
    Verschlafen setzte er die Füße zu Boden und machte Anstalten aufzustehen. Das alles tat er mit der Langsamkeit und Unbeholfenheit eines Mannes, der sich in der Wirklichkeit noch nicht so gut zurechtfinden kann. Deshalb kam es für den breitschultrigen Roane völlig überraschend, als Chellish plötzlich wie ein Pfeil in die Höhe schnellte. Mit der linken Schulter traf er Roanes rechte Hand. Roane stieß einen überraschten, wütenden Schrei aus und ließ die Pistole los. Chellish hörte sie klappernd zu Boden fallen und wußte, daß er nun schon halb gewonnen hatte. Er war ein Schwächling im Vergleich zu Roane, aber erstens hatte Roane

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