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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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weggeblieben? Für ein paar Tage verschwunden, ohne zu sagen, wohin?»
    «Nein, noch nie. Er ist ein paarmal spät nach Hause gekommen, aber so etwas hat er noch nie getan.»
    «Was ist mit Freunden? Ist er vielleicht zusammen mit einem Freund unterwegs? Oder zu einem Konzert gefahren, einer Party irgendwo?»
    Sie schüttelte schniefend den Kopf. «Marc ist nicht so ein Junge. Er ist scheu und in sich gekehrt. Er liest gerne und schreibt Geschichten. Er hat Freunde, aber er zieht nicht mit ihnen herum.»
    «Geht er noch zur Schule?»
    «Nein, er ist dieses Jahr abgegangen. Er arbeitet bei meinem Schwager Richard, wo er eine Lehre als Elektriker macht.»
    «Lebt Marcs Vater auch hier?» Ben hatte den fehlenden Ring an ihrer Hand bemerkt.
    «Marcs Vater ist vor vier Jahren weggegangen», entgegnete sie kalt. «Wir haben seitdem nichts mehr von ihm gehört.»
    Vater möglicherweise in Entführung verwickelt? , kritzelte Ben auf seinen Block.
    Sie lachte bitter. «Wenn Sie glauben, dass sein Vater ihn geholt hat, dann irren Sie sich gewaltig. Dieser Mann interessiert sich für absolut gar nichts außer für sich selbst.»
    «Das tut mir leid zu hören», sagte Ben. «Ist Marc religiös? Hat er je davon gesprochen, einer christlichen Organisation beizutreten, irgendetwas in der Richtung?»
    «Nein. Fragen Sie wegen diesem Ding, das Ihre Kollegen in seinem Zimmer gefunden haben?»
    «Das Medaillon.»
    «Ich weiß nicht, woher er das hat. Ich habe es noch nie vorher gesehen. Die Bullen … Entschuldigung, ich meine, Ihre Kollegen glauben, dass er es gestohlen hat. Aber mein Marc ist kein Dieb!» Sie richtete sich in ihrem Sessel auf, bereit, ihren Sohn zu verteidigen.
    «Ich glaube nicht, dass er ein Dieb ist», erklärte Ben beschwichtigend. «Hören Sie, Madame, wäre es möglich, dass ich mit Marcs Onkel Richard rede?»
    «Er wohnt nicht weit von hier, ein Stück die Straße hoch. Er kann Ihnen auch nicht mehr erzählen als das, was ich bereits gesagt habe.»
    «Ich würde ihm trotzdem gerne einen Besuch abstatten. Ist er um diese Zeit zu Hause?»
    Als er sich zum Gehen erhob, packte sie sein Handgelenk und sah ihm in die Augen. «Monsieur, werden Sie meinen Jungen finden?»
    Er berührte sanft ihre Hand. «Ich werde mein Bestes tun.»
     
    «Der Junge wurde nicht entführt, Herrgott nochmal! Er ist weggelaufen. Wahrscheinlich hat er eine Freundin. Oder einen Kerl. Wer weiß das schon noch heutzutage?» Richard bot Ben ein Bier an. «Sie sind der erste Bulle, den ich kennenlerne, der im Dienst trinkt», sagte er lachend, als Ben die Dose aufriss und sich einen Stuhl unter dem Küchentisch hervorzog.
    «Ich bin kein richtiger ‹Bulle›; mehr so etwas wie ein externer Berater», antwortete Ben. «Was macht Sie so sicher, dass Marc davongelaufen ist?»
    «Hören Sie, ganz unter uns – er schlägt nach seinem Vater, meinem Bruder Thierry. Ein völliger Nichtsnutz. Er hat es in seinem ganzen Leben nicht bei einer einzigen Arbeitsstelle ausgehalten, und er war immer wieder wegen aller möglichen Bagatelldelikte im Gefängnis. Ich schätze, der Junge schlägt in die gleiche Richtung, auch wenn seine Mutter es nicht wahrhaben will. Er lässt den lieben Gott einen guten Mann sein. Ich bereue noch heute den Tag, an dem ich mich von ihr habe überreden lassen, den kleinen Mistkerl als Lehrling anzunehmen. Er ist nicht einen Pfifferling wert. Und wenn ich ihn nicht bald rauswerfe, grillt er sich selbst an einer Stromleitung, und ich bin dann schuld …»
    «Ich verstehe. Aber ich muss sein Verschwinden trotzdem untersuchen, solange wir nicht mehr darüber wissen. Sie sind sein Onkel, und er hat keinen Vater. Hat er Sie je ins Vertrauen gezogen? Über irgendetwas Ungewöhnliches mit Ihnen zu reden versucht?»
    «Machen Sie Witze? Bei Marc ist nichts gewöhnlich. Sein Kopf ist voller Flausen.»
    «Beispielsweise?»
    Richard gestikulierte ärgerlich. «Suchen Sie sich aus, was Sie wollen. Der Junge lebt in einer Traumwelt. Wenn Sie nur die Hälfte von dem glauben, was er den lieben langen Tag erzählt, dann … ich weiß nicht, dann hätten Sie Dracula als Nachbarn, und die Welt würde von Aliens regiert.» Er trank von seinem Bier und warf die Dose weg. Auf seiner Oberlippe klebte weißer Schaum, und er wischte ihn sich mit dem Ärmel ab. «Nehmen wir nur den Auftrag, den wir erledigt haben, unmittelbar bevor der Bengel abgehauen ist …»
    «Oder verschwand.»
    «Was auch immer. Meinetwegen.» Richard erzählte Ben von dem

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