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Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Das Fulcanelli-Komplott (German Edition)

Titel: Das Fulcanelli-Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Mariani
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wäre der Wagen zum Kidnapping benutzt worden. Und jemand hatte versucht, sich mit einer 9-mm-Pistole den Weg nach draußen frei zu schießen.
    Wer auch immer dieser Jemand war: Nach dem forensischen Bericht der im Fond gefundenen Patronenhülse zu urteilen, waren der Gekidnappte und der geheimnisvolle Schütze vom Flussufer ein und dieselbe Person. Wer war er? Die Frage wäre unmöglich zu beantworten gewesen – hätten die Beamten nicht im Mercedes eine Visitenkarte gefunden. Der Name auf dieser Karte lautete Benedict Hope.
    Und es gab noch mehr. Auf dem Parkplatz einer in der Nähe gelegenen Bar hatten sie den Citroën 2CV gefunden, der offensichtlich in den Eisenbahnzwischenfall verwickelt gewesen war. Das fehlende Kühlergrillabzeichen, Farbspuren von dem schwarzen Mercedes, der Dreck an den Reifen – alles passte zum Eisenbahnvorfall. Und der 2CV war zugelassen auf Dr.   Roberta Ryder.
    Doch es kam noch besser. Genau an der Stelle, an der nach Dr.   Ryders Aussage der Tote in ihrer Wohnung gelegen hatte, fand das herbeigerufene forensische Team einen Blutfleck, den das unbekannte Säuberungskommando übersehen haben musste. Simon drängte das Labor zum schnellsten je durchgeführten DNA-Test und zu einem Vergleich mit DNA-Proben aus Dr.   Ryders Haarbürste und anderen persönlichen Dingen. Das Blut stammte nicht von ihr.
    Mehr noch: Es gab eine eindeutige Übereinstimmung mit den Proben von einem grausigen Fund aus dem Parc Monceau. Einer abgetrennten menschlichen Hand.
    Der ehemalige Besitzer dieser Hand war ein gewisser Gustave LePou, ein Krimineller mit einer langen Liste von Straftaten: Sexualdelikte, Vergewaltigungen, gefährliche Körperverletzungen, Überfall mit einer tödlichen Waffe, Einbruch und zwei mutmaßliche Morde.
    Alles sah danach aus, als hätte Dr.   Ryder ihm die Wahrheit gesagt. Doch warum war LePou in ihre Wohnung eingedrungen? War es ein gewöhnlicher Einbruch gewesen? Nie im Leben. Irgendetwas Größeres ging da vor. Irgendjemand hatte LePou dafür bezahlt, Dr.   Ryder zu töten oder etwas aus ihrer Wohnung zu stehlen – oder vielleicht beides. Simon hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten, weil er Dr.   Ryder nicht ernst genommen hatte.
    Viele Fragen taten sich auf. Wer hatte nach LePous Tod die Spuren in Dr.   Ryders Wohnung beseitigt, seinen Leichnam verschwinden lassen, ihn zerteilt und – ziemlich erfolglos – versucht, sich seiner zu entledigen? Welche Verbindung bestand zu diesem Laborgehilfen von Dr.   Ryder, Michel Zardi? Und steckten hinter dessen Ermordung die gleichen Leute? An welchem Punkt kam Ben Hope ins Spiel – war er etwa der Engländer, von dem Dr.   Ryder ihm gesagt hatte, er schwebe in Gefahr? Der Vorfall am Bahnübergang hatte Hope töten sollen, so viel stand fest. Hope hatte später an jenem Abend einen ziemlich gelassenen Eindruck gemacht für jemanden, der gerade knapp einem grässlichen Tod von der Schippe gesprungen war. Wo steckten Hope und Ryder jetzt? Und – war Hope Beute oder Raubtier? Die ganze Sache war ein komplettes Rätsel.
    Simon saß in seinem beengten Büro und trank zusammen mit Rigault Kaffee, als das ersehnte Fax aus England eintraf. Er riss es ungeduldig aus dem Gerät. «Benedict Hope», las er halblaut vor. «Siebenunddreißig Jahre alt. Absolvent von Oxford. Eltern verstorben … Keine Vorstrafen, nicht mal ein Knöllchen wegen falschen Parkens. Der Kerl ist sauberer als ein Neugeborenes.»
    Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee und reichte Rigault das Blatt, während das Gerät eine weitere Seite ausspuckte. Er las mit zusammengekniffenen Augen.
    Oben auf der Seite stand der Briefkopf des britischen Verteidigungsministeriums. Darunter stand eine Menge Text, alles voll mit offiziellen Stempeln und Vertraulichkeitswarnungen in großen, nicht zu übersehenden Lettern. Die dritte Seite sah genauso aus, die vierte ebenfalls. Simon gab einen leisen Pfiff von sich.
    «Was denn?», fragte Rigault und sah ihn an.
    Simon zeigte ihm die Seiten. «Hopes Militärakte.»
    Rigault las, und seine Augenbrauen gingen in die Höhe. «Scheiße», murmelte er. «Das ist ernst.» Er sah Simon an. «Er ist unser geheimnisvoller Meisterschütze, keine Frage. Was macht er hier? Was hat das alles zu bedeuten?»
    Simon zuckte die Schultern. «Keine Ahnung. Aber ich finde es heraus. Ich lasse diesen Mistkerl herbringen und frage ihn. Ich gebe sofort eine Fahndungsmeldung raus.» Er nahm den Telefonhörer hoch.
    Rigault schüttelte

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