Das Geheimlabor
drei Leichen finden.“
„Drei Leichen?“ Die Cops sahen einander an. „Wie ist Ihr Name?“
Victors Blick richtete sich auf Cathy. „Mein Name ist Victor Holland.“
„Holland ... Victor Holland?“ wiederholte der Polizist. „Ist das nicht ...?“
Und noch immer sah Victor Cathy an. Bis sie ihm Handschellen anlegten, bis sie ihn wegzogen zu einem wartenden Streifenwagen, blieb sein Blick mit dem ihren verschlungen.
„Ma’am, Sie müssen mit uns kommen.“
Benommen sah sie den Polizisten an. „Was?“
Die Polizisten waren höflich, beinahe freundlich. Cathy beantwortete alle Fragen. Sie erzählte ihnen alles. In der Morgendämmerung wurde sie entlassen.
Jay Wallace wartete vor dem Eingang. „Ich muss mit Ihnen reden.“
Dort auf der kalten, leeren Straße brach sie in Tränen aus. „Ich weiß nicht, was ich machen soll“, schluchzte sie. „Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen soll.“
„Sie meinen Holland? Den haben sie schon nach San Francisco gebracht. Vor einer Stunde. Hohe Tiere vom Justizministerium sind mit einer Eskorte gekommen. Ich habe gehört, sie fliegen ihn direkt nach Washington. Behandlung erster Klasse.“
Sie schüttelte verwirrt den Kopf. „Dann geht es ihm gut? Er ist nicht verhaftet ...?“
„Verdammt, Lady!“ Wallace lachte. „Der Mann ist jetzt ein echter Held!“
Sie holte tief Luft. „Haben Sie einen Wagen, Mr. Wallace?“ fragte sie.
„Er parkt gleich um die Ecke.“
„Dann können Sie mich mitnehmen?“ Wo würde Victor nach ihr suchen? Natürlich, bei Milo. „Zum Haus eines Freundes. Ich will da sein, wenn Victor anruft. Ich denke, er wird es sicher dort zuerst versuchen.“
Wallace zeigte ihr den Weg zu seinem Wagen. „Hoffentlich ist es eine lange Fahrt. Ich muss noch viel erfahren, bevor diese Story in die Zeitung kommt.“
Victor rief nicht an.
Vier Tage wartete Cathy in der Nähe des Telefons. Vier Tage versorgten Milo und seine Mutter sie mit Tee und Plätzchen, Lächeln und Mitgefühl.
Dann kehrte sie in ihre Wohnung nach San Francisco zurück, ließ ein neues Fenster einsetzen und die Wand neu tapezieren. Sie unternahm lange Spaziergänge und besuchte Ollie und Polowski oft im Krankenhaus. Alles, um von diesem stummen Telefon wegzukommen.
Sie erhielt einen Anruf von Jack. „Wir drehen nächste Woche“, jammerte er. „Und das Ungeheuer ist in grauenhaftem Zustand. Diese ganze Feuchtigkeit! Das Gesicht schmilzt ständig zu grünem Brei. Komm her und tu etwas dagegen!“
Sie sagte, sie würde es sich überlegen.
Eine Woche später entschied sie sich. Arbeit, grüner Brei und gereizte Schauspieler, das war besser, als auf einen Anruf zu warten, der nie kommen würde.
Doch bevor sie abreiste, wollte sie noch einmal nach Palo Alto fahren. Sie hatte Sam Polowski einen letzten Besuch versprochen.
14. KAPITEL
(AP) Washington.
Regierungssprecher Richard Jungkuntz wiederholte heute, dass weder der Präsident noch irgendein Mitglied seines Stabes etwas von der Erforschung biologischer Waffen bei Viratek Industries in Kalifornien wussten. Das Projekt Zerberus, bei dem es um die Entwicklung genetisch veränderter Viren ging, war eindeutig ein Verstoß gegen internationales Recht. Beweise, die von dem Reporter Jay Wallace vom San Francisco Chronicle gesammelt wurden, enthüllten, dass das Projekt mit Geldern finanziert wurde, die direkt von dem verstorbenen Matthew Tyrone bewilligt wurden, einem hochrangigen Berater des Verteidigungsministers.
In der heutigen Anhörung des Justizministeriums sagte der Präsident von Viratek, Archibald Black, zum ersten Mal aus und versprach, nach bestem Wissen die direkten Verbindungen zwischen der Regierung und dem Projekt Zerberus zu enthüllen. Die gestrige Aussage des ehemaligen Viratek-Angestellten Dr. Victor Holland hat bereits eine beunruhigende Geschichte von Betrug, Vertuschung und möglicherweise Mord umrissen.
Die Generalstaatsanwaltschaft weigert sich weiterhin, die Forderung des Kongressabgeordneten Leo D. Fanelli nach Einsetzung eines Sonderanklägers zu erfüllen ...
C athy legte die Zeitung weg und lächelte im Wintergarten des Krankenhauses ihren drei Freunden zu. „Na, Leute, ihr habt Glück, dass ihr im sonnigen Kalifornien seid und euch nicht euren Ihr-wisst-schon-was in Washington abfriert.“
„Machen Sie Scherze?“ grollte Polowski. „Ich würde alles geben, um bei dieser Anhörung zu sein. Statt dessen ...“ Er zog an seiner Infusionsleitung.
„Geduld, Sam“, sagte Milo. „Sie
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