Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimlabor

Das Geheimlabor

Titel: Das Geheimlabor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerritsen Tess
Vom Netzwerk:
kommen.
    Tyrone hob seine Waffe.
    In diesem Moment hörten sie das laute Krachen von berstendem Holz. Tyrone blickte hoch, als einer der Balken durchsackte und einen Funkenschauer versprühte.
    Die kurze Ablenkung reichte Cathy. In purer Verzweiflung warf sie sich gegen Tyrones Beine und schleuderte ihn rückwärts. Die Waffe flog aus seiner Hand und glitt unter eine Sitzreihe.
    Sofort war Tyrone wieder auf den Füßen und trat heftig nach ihr. Der Treffer an ihren Rippen war so schmerzhaft, dass sie nicht einmal aufschreien konnte. Sie fiel einfach der Länge nach hin, zu hilflos, um weitere Treffer abzuwehren.
    Durch die Schleier vor ihren Augen sah sie zwei kämpfende Gestalten: Victor und Tyrone. Vor einem Feuermeer rangen sie darum,dem anderen an die Kehle zu gehen. Tyrone landete einen Faustschlag. Victor taumelte ein paar Schritte zurück. Tyrone ging wie ein Stier auf ihn los. Im letzten Moment wich Victor zur Seite, und Tyrone traf nur auf leere Luft. Er stolperte und stürzte nach vorn auf den glimmenden Teppich. Wütend richtete er sich auf die Knie auf und wollte erneut angreifen.
    Das Krachen von berstendem Holz ließ ihn wieder nach oben blicken.
    Er starrte noch immer erstaunt, als der Balken auf seinen Kopf krachte.
    Cathy wollte Victors Namen rufen, aber kein Laut kam aus ihrer Kehle. Sie raffte sich auf die Knie auf. Polowski lag stöhnend neben ihr. Flammen waren überall, schossen vom Boden hoch, kletterten die letzten unberührten Vorhänge hoch.
    Dann sah sie ihn, wie er durch diese Vision des Höllenfeuers taumelte. Er packte ihren Arm und schob sie zum Ausgang.
    Irgendwie schafften sie es, zur Tür hinauszustolpern und Polowski hinter sich herzuziehen. Hustend und keuchend zerrten sie ihn über die Straße. Dort brachen sie zusammen.
    Der Nachthimmel wurde plötzlich erleuchtet, als eine Explosion durch das Theater tobte. Das Dach stürzte ein, Flammen schlugen hoch, als würden sie den Himmel erreichen. Victor warf sich über Cathy, als die Fenster in dem Gebäude über ihnen splitterten und Glasscherben auf den Bürgersteig regneten.
    Einen Moment waren nur die prasselnden Flammen zu hören. Dann heulte in der Ferne eine Sirene.
    Polowski bewegte sich und stöhnte.
    „Sam!“ rief Victor. „Wie geht es, Kamerad?“
    „Sticht ... teuflisch in meiner Seite.“
    „Sie kommen wieder auf die Beine. Danke, Sam“, sagte Victor.
    „Ich musste es tun. Sie ... waren zu dumm, um auf mich ... zu hören ...“
    „Wir haben sie wieder.“
    Polowskis Blick wanderte zu Cathy. „Wir haben es geschafft.“
    Victor rieb sich über das Gesicht. „Ich habe den Beweis verloren.
    Da drinnen.“ Victor starrte auf die Flammen.
    „Milo hat ihn“, flüsterte Sam. „Ich habe ihn Milo gegeben.“
    Victor sah ihn verwirrt an. „Sie haben die Phiolen genommen?“
    Polowski nickte.
    „Sie ... Sie verdammter, elender...“
    „Victor!“ mahnte Cathy.
    „Er hat mein Unterpfand gestohlen!“
    „Er hat uns das Leben gerettet!“
    Polowski grinste schmerzlich. „Die Lady hat Verstand“, murmelte er. „Hören Sie auf sie.“
    Die Sirenen verstummten plötzlich. Rufe ertönten. Ein Feuerwehrmann kam auf Polowski zugerannt, rief nach einem Krankenwagen. Bis sie Polowski wegbrachten, war von dem Saracen Theater nicht viel mehr übrig als ein verglimmender Scheiterhaufen.
    Victor zog Cathy in die Arme, hielt sie lange fest. Sie waren beide so erschöpft, dass keiner wusste, wer wen stützte.
    „Du bist zu mir gekommen“, murmelte sie. „Victor, ich hatte solche Angst, du würdest es nicht tun ... Du hattest deinen Beweis. Du hättest mich zurücklassen können ...“
    „Nein, das konnte ich nicht.“ Er drückte einen Kuss auf ihre angesengten Haare.
    Schritte erklangen. „Entschuldigen Sie. Sind Sie Victor Holland?“ Ein Mann in einem zerknitterten Parka und mit einer Kamera streckte die Hand aus. „Ich bin Jay Wallace. San Francisco Chronicle. Sam Polowski hat mich angerufen. Vor ungefähr zwei Stunden. Mein Exschwager. Seit Tagen macht er schon Andeutungen.“
    „Er hat Ihnen von mir erzählt?“
    „Er sagte, Sie hätten eine Story. Wo ist der Blödmann eigentlich?“
    „Dieser Blödmann“, antwortete Victor gereizt, „ist ein Held. Schreiben Sie das in Ihrem Artikel.“
    Zwei Polizisten kamen zu ihnen. „Wir haben erfahren“, sagte der Ältere, „dass ein Mann mit einer Schussverletzung ins Krankenhaus gebracht wurde.“
    Victor nickte. „Wenn Sie dieses Gebäude durchsuchen, werden Sie noch

Weitere Kostenlose Bücher