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Das Geheimnis der Goldmine

Das Geheimnis der Goldmine

Titel: Das Geheimnis der Goldmine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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mich eigentlich gar nichts angehen. Verbrechen, meine ich, und andere unerklärliche Ereignisse.«
    »Sie genießen dort einen gewissen Ruf«, sagte Neele.
    »Sir Henry Clithering ist natürlich ein sehr alter Freund von mir«, erklärte sie.
    »Wie ich schon sagte«, fuhr Neele fort, »Sie und ich vertreten entgegengesetzte Standpunkte. Man könnte sie beinahe als Wahn und Sinn bezeichnen.«
    Miss Marple neigte den Kopf leicht zur Seite: »Also wirklich, Inspektor, wie ist denn das gemeint?«
    »Nun, Miss Marple, es gibt eine logische Art, die Dinge anzugehen. Dieser Mord nützt gewissen Personen. Vor allem einer Person. Der zweite Mord nützt derselben Person. Der dritte Mord wurde aus Gründen der Sicherheit begangen.«
    »Aber welchen Mord bezeichnen Sie als den dritten?«, fragte Miss Marple. Ihre hellen, porzellanblauen Augen sahen den Inspektor gewitzt an. Er nickte.
    »Ja. Das fragen Sie wohl zu Recht. Wissen Sie, als der Kommissar neulich über diese Morde sprach, kam mir plötzlich etwas daran falsch vor. Im Moment konnte ich den Finger nicht drauflegen, aber ich dachte natürlich an den Kinderreim: der König im Geldhaus, die Königin im Bücherzimmer, und die Magd hängt die Wäsche auf.«
    »Genau«, sagte Miss Marple. »In dieser Reihenfolge. In Wirklichkeit muss Gladys aber vor Adele getötet worden sein.«
    »Das glaube ich auch«, sage Neele. »Ich bin mir sogar sicher. Ihre Leiche wurde so spät in der Nacht gefunden, dass man den genauen Zeitpunkt des Todes nicht mehr absolut sicher feststellen konnte. Ich glaube aber, es muss ungefähr um fünf Uhr gewesen sein, denn sonst – «
    Miss Marple unterbrach ihn: »Sonst hätte sie doch das zweite Tablett in die Bibliothek gebracht.«
    »Genau. Sie brachte ein Tablett mit dem Tee herein, trug das zweite bis in die Halle, und da muss etwas geschehen sein. Sie hat etwas gesehen oder gehört. Die Frage ist natürlich, was. Es könnte Dubois gewesen sein, der aus Mrs Fortescues Zimmer die Treppe herunterkam. Es könnte Elaine Fortescues junger Mann gewesen sein, Gerald Wright, der zur Seitentür hereinkam. Wer immer es war, er hat sie von ihrem Tablett weg und in den Garten gelockt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr Tod dann noch lange auf sich warten ließ. Es war kalt, und sie trug nur ihre dünne Dienstbotenuniform.«
    »Natürlich, Sie haben Recht«, sagte Miss Marple. »Es handelte sich gar nie um die Magd hängt im Garten die W ä sche auf. Um diese Zeit würde sie doch die Wäsche nicht mehr aufhängen, und ohne Mantel würde sie auch nicht zur Wäscheleine hinausgehen. Das war alles nur Tarnung, so wie die Wäscheklammer, damit es zum Reim passt.«
    »Genau«, sagte der Inspektor. »Verrückt – hier komme ich nicht mehr mit Ihnen mit. Ich kann einfach diese Sache mit dem Kinderreim nicht schlucken.«
    »Aber es passt, Inspektor, Sie müssen doch zugeben, dass es passt.«
    »Es passt«, sagte der Inspektor widerwillig, »aber trotzdem stimmt die Reihenfolge nicht. Dem Reim zufolge müsste die Magd das dritte Opfer sein, aber wir wissen nun, dass die Königin das dritte Opfer war. Adele Fortescue wurde erst zwischen 5 Uhr 25 und 5 Uhr 55 getötet. Da war Gladys schon tot.«
    »Und das bringt alles durcheinander, nicht? Bringt den Kinderreim ganz durcheinander – das ist doch sehr bedeutungsvoll, finden Sie nicht?«
    Inspektor Neele zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich ist es Haarspalterei. Die Toten erfüllen die Bedingungen des Reims, mehr brauchte es wohl nicht. Aber ich spreche schon, als wäre ich auf Ihrer Seite. Ich werde Ihnen nun meine Sichtweise des Falles darlegen, Miss Marple. Ich lasse die Amseln und den Roggen und all das weg. Ich halte mich nur an die nüchternen Tatsachen und den gesunden Menschenverstand und an die Motive, aus denen normalerweise Morde begangen werden. Zuerst den Mord an Rex Fortescue, und wer davon profitierte. Nun, eine Menge Leute profitieren, aber am meisten sein Sohn Percival. Percival war an diesem Tag nicht im Haus Zur Eibe. Er konnte das Gift also nicht in den Kaffee oder das Frühstück seines Vaters getan haben. Oder wenigstens glaubten wir das zuerst.«
    »Ah?« Miss Marples Augen leuchteten auf. »Es gab also doch eine Methode. Ich habe selber schon lange darüber nachgedacht und mehrere Ideen entwickelt. Natürlich habe ich keinerlei Beweise.«
    »Es schadet nichts, wenn ich es Ihnen sage. Das Taxin wurde einem neuen Glas Orangenmarmelade beigemischt. Mr Fortescue hat die oberste Schicht

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