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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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standhalten als jedes Flugzeug vor ihr. Das war die rationale Erklärung. Emotional jedoch war er der festen Überzeugung, dass sie lebendig war und deshalb alles aushalten würde. Sie fühlte sich nicht an wie Metall, war nicht so kalt. Wahrscheinlich lag das an der Glasfaser.
    Entwicklungsprojekte erhielten normalerweise Codenamen, die nichts über die Art des Programms verrieten. Aus diesem Grund war der Vorläufer, der SR-71 Blackbird, „Ochsenkarren“ genannt worden. Die Entwicklung dieser zweiten Generation von Kampfjets lief unter dem Projektnamen „Night-Wing“. Erst wenn die Serienproduktion anlief, würde man sich wohl für einen weniger poetischen Namen wie F-15 Eagle oder F-17 Falcon entscheiden. Für Colonel Mackenzie jedoch hieß die Maschine „Baby“. Es gab fünf Prototypen, und er nannte sie alle „Baby.“ Die Testpiloten, die dem Projekt unter seinem Kommando zugeteilt worden waren, beschwerten sich darüber, dass Baby - welche es auch gerade war - bei anderen Piloten aufmuckte, weil er sie mit seinem Flugstil verwöhnte. Daraufhin hatte Colonel Mackenzie seine Leute mit seinem berüchtigten eisblauen Blick bedacht und erwidert: „Ich weiß, das sagen auch alle meine Frauen über mich.“ Sein Gesicht war dabei so ausdruckslos geblieben, dass die Männer nicht wussten, ob das nun als Scherz oder ernst gemeint war. Sie nahmen an, es war sein Ernst.
    Joe Mackenzie hatte schon eine Menge Flugzeuge geflogen, aber Baby war etwas ganz Besonderes, nicht nur wegen der neuartigen Konstruktion und der Kraft, die in ihm steckte, sondern auch wegen seines Waffensystems. Es war eine wahrhaft revolutionäre Neuerung. Und es gehörte ihm. Als Leiter des Entwicklungsprojekts lag es in seiner Verantwortung, ihm über die ersten Schwierigkeiten hinwegzuhelfen, damit die Produktion anlaufen konnte. Das hieß, wenn der Kongress die Gelder bewilligte. General Ramey war allerdings zuversichtlich, dass es da keine Schwierigkeiten geben würde.
    Baby war so außergewöhnlich, dass nur die Besten der Besten zu dem Projekt zugelassen worden waren, es herrschte höchste Geheimhaltungsstufe. Bei den strengen Sicherheitsvorkehrungen kamen nichts und niemand ohne entsprechende Berechtigung in den Hangar.
    „Brauchen Sie etwas, Sir?“
    Joe drehte sich um und richtete seinen Blick auf Staff Sergeant Dennis Whitside, von allen nur „Whitey“ genannt. Whitey hatte feuerrotes Haar, unzählbar viele Sommersprossen und war als Flugzeugmechaniker ein unübertroffenes Genie. Whitey betrachtete Baby als sein Flugzeug. Er ließ nur zu, dass die Piloten es anfassten, weil er bis jetzt noch keine Möglichkeit gefunden hatte, das zu verhindern.
    „Ich wollte nur noch mal nach ihm sehen, bevor ich für heute Schluss mache“, antwortete Joe. „Hatten Sie nicht auch schon vor Stunden Dienstschluss?“
    Whitey zog ein Tuch aus der hinteren Hosentasche und polierte den Fleck weg, den Joes Finger auf der Hülle hinterlassen hatten. „Es gab da ein paar Arbeiten, die ich beaufsichtigen wollte. Sie steigen morgen früh mit ihm auf, nicht wahr, Sir?“
    Ja.“
    Whitey schnaubte. „Zumindest gehen Sie nicht so grob mit ihm um wie manch anderer von den Jungs.“
    „Wenn Ihnen auffällt, dass meine Jungs falsch mit den Maschinen umgehen, lassen Sie es mich wissen.“
    „Na, das kann man eigentlich nicht sagen. Es ist nur ... Die haben eben nicht Ihr Fingerspitzengefühl.“
    „Trotzdem. Ich meine, was ich sagte.“
    „Jawohl, Sir.“
    Joe klopfte Whitey auf die Schulter und ging in Richtung seines Quartiers. Der Sergeant schaute ihm lange nach. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass der Colonel jeden Piloten zur Rechenschaft ziehen würde, sollte er nachlässig oder leichtsinnig mit dem Prototyp verfahren. Colonel Mackenzie war dafür berüchtigt, nicht weniger als absolute Perfektion von seinen Piloten zu verlangen. Im Gegenzug wussten alle, dass er das Leben seiner Männer über alles stellte. Die Wartung der Maschinen hatte also oberste Priorität. Deshalb war Whitey auch noch im Hangar. Mackenzie erwartete von allen seinen Leuten vollen Einsatz, ohne Ausnahme. Ein Fehler der Bodencrew konnte den Verlust eines der Achtzig-Millionen-Dollar-Vögel bedeuten, oder schlimmer noch, den Verlust eines Mannes. Jemand mit einer lässigen Einstellung hatte in diesem Projekt keinen Platz.
    Als Joe durch die Wüstennacht ging, sah er in einem der Büros noch Licht brennen und lenkte seine Schritte zu dem Container. Er hatte nichts dagegen,

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