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Das Geheimnis des alten Filmstudios

Das Geheimnis des alten Filmstudios

Titel: Das Geheimnis des alten Filmstudios Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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später mal werden, wenn du die Schule hinter dir hast?«
    »Filmregisseur, nehme ich an«, antwortete Izzie. »Und du?« »Ich werde ein Räuber«, sagte Mick.
    Izzie lachte. »Du bist verrückt!«
    »Was ist daran verrückt? Ich werde es so machen wie die Maskenbande - zu gerissen für die Polizei.«
    »Mein Vater sagt immer, daß es leichtere Methoden gibt, zu Geld zu kommen, als es zu stehlen«, meinte Izzie.
    Sie hatten die Kanalbrücke erreicht. »Laß uns noch mal reingehen«, sagte Izzie.
    Mick hatte keine bessere Idee, und so stimmte er zu.
    Sie kletterten wieder den Zaun hinab auf die Uferbank und gingen zum Kanalrohr. Izzie fragte: »Hast du dein Fahrrad wirklich gestohlen?«
    »Ja«, sagte Mick. »Es stand auf einem Hinterhof und war total verrostet. Ich hab’ es angemalt, mir neue Räder vom Schrottplatz besorgt und einen neuen Lenker gekauft.«
    »Das ist nicht wirklich gestohlen, oder?«
    »Keine Ahnung.«
    Diesmal war keine Planke da, über die sie mit trockenen Schuhen zum Abflußrohr gelangen konnten. Sie fanden zwei Autoreifen und eine zerschlissene gepolsterte Sitzfläche von einem Lehnstuhl zwischen dem Abfall im Kanalbett und warfen die Sachen so in den Schlamm, daß sie das Abflußrohr mit ein paar Sprüngen erreichen konnten.
    Das Rohr schien diesmal kürzer zu sein. Mick war überrascht, als Izzie schon nach kurzer Zeit anhielt und mit der kleinen Taschenlampe in den Schacht leuchtete. Sie wandten die gleiche Methode wie beim erstenmal an und standen eine Minute später wieder im Lagerraum.
    »Wir sollten uns diesmal die anderen Studios ansehen«, sagte Izzie. Er ging durch den Korridor voraus und öffnete die Tür zum Studio C, aus dem der Mann gekommen war, der sie beinahe in Studio B überrascht hatte. »Halt deine Ohren offen, ob du den Motor des Lieferwagens hörst«, sagte Izzie.
    Als er das Licht angeknipst hatte, sah Mick, daß dieses Studio für einen Marinefilm eingerichtet war.
    In einer Ecke sah er die Nachbildung einer Kommandobrücke eines Schlachtschiffes mit Meßgeräten, Uhren, Sprachrohren und allen möglichen sonstigen Apparaturen. Mick entdeckte einen Feldstecher und setzte ihn an die Augen. Der Feldstecher hatte keine Gläser.
    An die Wand waren einige Szenerien gemalt. Eine zeigte ein Stück bewegtes Meer, eine andere die Pappwand einer Kajüte und eine dritte aufgemalte Schießscharten.
    »Sieh dir das an!« sagte Izzie. »Eine Filmkamera!«
    Mick ging zu ihm hinüber.
    »Ob sie noch funktioniert?« fragte er.
    Izzie hantierte eine Weile daran herum. »Es ist ein altes Modell«, sagte er schließlich. »Wahrscheinlich haben sie sie deshalb hier zum Verrosten zurückgelassen.«
    Mick ließ Izzie mit der Kamera allein und ging zu einer Leiter hinüber, die fast bis zum Dach des Studios hinaufreichte.
    »Was meinst du? Wofür kann die sein?« fragte er Izzie.
    »Um dort oben die Scheinwerfer einzurichten«, antwortete Izzie.
    Mick begann, die Leiter hinaufzusteigen. Es ging ziemlich hoch hinauf. Kurz vor ihrem Ende erreichte er eine Art Plattform. Von dort aus konnte Mick das ganze Studio C überblicken. Von hier oben sah es wie ein Gemälde aus. Izzie wirkte dort unten wie ein Zwerg. Mick konnte im Lichtschein, der von der Decke reflektiert wurde, auch in die anderen Studios hineinsehen, die an das Studio C grenzten.
    »Das sieht toll aus!« rief er. »Komm rauf!«
    Izzie ließ die Kamera stehen und stieg ebenfalls die Leiter hinauf. Er legte sich neben Mick auf die Plattform und blickte hinab.
    Beide sahen, wie die Tür des Studios langsam aufschwang.

    Ein Mann trat ein. Alles, was die beiden aus ihrer Position von ihm sehen konnten, war ein kahler Fleck auf seinem Kopf. Sie hielten den Atem an.
    Der Mann sagte: »Wer von euch Blödmännern hat das Licht hier brennen lassen?«
    Zwei weitere Männer traten durch die Tür.
    Einer von ihnen trug einen kleinen Koffer. Er stellte ihn ab und sagte: »Muß ich wohl gewesen sein.«
    Der Mann mit der Halbglatze schien sich damit zufriedenzugeben. Er stieß einen grunzenden Laut aus und streifte seinen Mantel ab. Mick und Izzie begannen wieder zu atmen.
    Die drei Männer zogen ihre Sachen aus, dann wuschen sie ihre Gesichter in einem Waschbecken, das sich gleich neben der Leiter an der Wand befand. Danach zogen sie sich wieder an und öffneten den kleinen Koffer. Er war bis obenhin voll mit Geldscheinen.
    Izzie flüsterte Mick zu: »Das müssen Schauspieler sein. Sie werden Außenaufnahmen gedreht haben und sind jetzt hierher

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