Das Geheimnis des alten Filmstudios
es nicht unser Wheeler«, sagte Mick. »Gibt es noch einen anderen Wheeler in Hinchley?«
Sie schauten erneut nach. Die letzte Adresse in der Reihe mit den N. Wheelers lautete King Edward Avenue 3, Hinchley.
»Ich denke, das ist er«, sagte Izzie.
»Wie können wir uns vergewissern?« fragte Mick.
Izzie dachte einen Augenblick lang nach. »Wir rufen die Nummer an«, sagte er dann.
»Wir können euer Telefon nicht noch einmal benutzen«, murmelte Mick. »Und ich hab’ nicht einen Penny bei mir.«
Izzie drehte seine Taschen um. Er förderte ein Taschentuch, ein Stück Bindfaden, zwei Pfefferminzbonbons, eine Streichholzschachtel, einen kleinen Schraubenzieher - und eine Zehnpencemünze zutage.
Er nahm den Hörer ab und wählte die Nummer aus dem Telefonbuch. Die Hörmuschel hielt er schräg von seinem Ohr ab, so daß auch Mick etwas verstehen konnte.
Eine Frauenstimme meldete sich. »Hallo?« sagte sie.
Izzie steckte die Münze in den Schlitz, dann hielt er die Hand über die Sprechmuschel. »Was soll ich sagen?« flüsterte er.
Mick nahm ihm den Hörer aus der Hand. Izzie weiß zwar über vieles Bescheid, dachte er, aber in manchen Dingen ist er ein bißchen blöd.
»Ist Mr. Wheeler zu sprechen?« fragte er.
»Nein, er ist noch im Büro«, sagte die Frau.
»Kann ich Ihnen vielleicht helfen?«
»In der Hinchley Baugesellschaft?« fragte Mick mit belegter Stimme.
»Sicher. Sie können ihn dort erreichen.«
»Danke.« Mick legte den Hörer auf. »Es ist der Richtige«, sagte er.
»Glück gehabt«, sagte Izzie.
»Können wir auch langsam mal gebrauchen«, erwiderte Mick grimmig.
Am nächsten Tag trafen sie sich in Mr. Thorpes Zeitungsladen, nachdem sie ihre Tour beendet hatten. Sie borgten sich von Mr. Thorpe einen Stadtplan aus, legten ihn auf den Tresen und suchten die King Edward Avenue. Die Straße war nur einen Kilometer vom Zeitungsladen entfernt.
Bevor sie losfuhren, machten sie einen Plan. Izzie sagte, daß das, was sie vorhatten, Überwachung genannt wurde. Geheimagenten mußten so etwas täglich tun. »Es kann verdammt langweilig sein«, sagte er. Mick fand das jedoch alles sehr aufregend.
Die King Edward Avenue war eine ruhige Straße, die von Bäumen gesäumt wurde. Die Häuser waren durchweg groß und sahen teuer aus.
Wheelers Haus hatte vor der gesamten Front einen Garten mit vielen Sträuchem. Eine Doppelgarage war an der Seite angebaut.
Das erstemal fuhren Izzie und Mick am Haus vorbei. Eine Querstraße weiter bogen sie ein und fuhren die Parallelstraße hinab, um zu erkunden, ob es einen Hintereingang gab, durch den man das Haus betreten oder verlassen konnte. Sie entdeckten jedoch keinen.
Sie stellten ihre Räder ein paar Häuser von Wheelers Grundstück entfernt ab. Um nicht aufzufallen und kein Mißtrauen zu erwecken, spielten sie mit einem Tennisball, den sie immer wieder gegen eine Gartenmauer kickten.
In der nächsten halben Stunde passierte nichts. Mick begriff, was Izzie damit gemeint hatte, daß eine Überwachung meist langweilig war. Doch dann fuhr eine blaue Jaguarlimousine die King Edward Avenue herauf und bog in die Auffahrt zu der Doppelgarage ein. Mick sah für einen Moment die schattenhaften Umrisse eines dunkelhaarigen Mannes hinter dem Steuer.
Sie hielten mit dem Spielen inne. »Ich muß ihn mir genauer ansehen«, sagte Mick.
»Du weißt Ja noch nicht einmal, ob er das überhaupt ist«, warf Izzie ein.
»Ich werde es herausfinden«, sagte Mick entschlossen. Er schnappte sich den Tennisball und kickte ihn über die Gartenmauer in den Garten.
Dann lief er über die Straße.
Der dunkelhaarige Mann stieg gerade aus dem Wagen.
Mick rief ihm zu: »Darf ich meinen Ball aus dem Garten wiederholen, Mr. Wheeler?«
Der Mann zog die Stirn in Falten. »Meinetwegen. Aber geh dann ein Stück weiter und spiel woanders«, sagte er unfreundlich.
»Danke.« Mick tauchte in die Büsche, entdeckte den Tennisball und kehrte über die Einfahrt zurück zur Straße. Am offenstehenden Tor drehte er sich noch einmal um und prägte sich die Nummer des Jaguars ein, bevor er zu Izzie hinüberging.
»War er es?« Fragte Izzie.
»Ich denke schon. Jedenfalls war er nicht überrascht, als ich ihn mit Mr. Wheeler anredete.«
»Hast du ihn dir ansehen können?«
»Ja. Genau«
Sie begannen wieder zu spielen. Irgendwann fragte Izzie: »Was wollen wir hier eigentlich noch herausfinden?«
»Wir sollten nach irgendwelchen Hinweisen Ausschau halten — Dinge, die uns etwas über ihn
Weitere Kostenlose Bücher