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Das Geheimnis des Templers - Episode I: Ein heiliger Schwur (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode I: Ein heiliger Schwur (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode I: Ein heiliger Schwur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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verleugne. Also beruhige dich. Alles wird gut. Vorausgesetzt, du isst jetzt was von dem Pfannkuchen und trinkst etwas von dem Most dazu.“
    Obwohl es ihm nicht leicht war, versuchte er sich an einem Lächeln.
    Lissy lächelte zaghaft zurück, und er nutzte die Gunst des Augenblicks. Wie ein kleines Kind fütterte er sie stückchenweise mit den Fingern und gab ihr Schluck für Schluck etwas zu trinken.
    Plötzlich hielt sie inne, als ob sie auf etwas horchen würde. „Das Kind“, flüsterte sie beinahe andächtig und schaute ihm dann direkt in die Augen. „Es hat sich bewegt.“
    „Na, siehst du“, antwortete Gero freudestrahlend. „Es hat sicher großen Appetit und freut sich über Pfannkuchen und Apfelmost.“ Dann fuhr er umso emsiger fort, ihr einen Bissen nach dem anderen in der Mund zu schieben, was sie sich ohne Murren gefallen ließ.
    „Ich kann nicht mehr“, protestierte sie schließlich und wehrte seine Bemühungen händeringend ab.
    „Du musst aber“, drängte er sie.
    „Und wenn ich erbreche, hat niemand etwas davon.“
    „Schon gut“, gab er nach und stellte den Teller beiseite.
    „Vielleicht willst du den Rest essen“, fragte sie und lächelte neckisch.
    „Seit heute Morgen faste ich“, erwiderte er ernst. „Weißt du das nicht?“
    „Oh“, erwiderte sie peinlich berührt. „Das hätte ich beinahe vergessen. Heute Nacht wirst du ganz allein in der Kapelle verbringen, nur mit einem Büßergewand bekleidet.“
    „Lissy?“ Er schaute sie durchdringend an.
    „Ja?“ Ihr Blick war furchtsam.
    „Wenn Mutter fragt, ob du nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen möchtest, sagst du einfach, dir wäre nicht wohl. Dafür möchte ich, dass du ab sofort wieder mit dem Essen beginnst. Es ist wichtig für dich und das Kind, dass du bei Kräften bleibst. Hast du mich verstanden? Ich befehle es dir.“
    „Hast du jetzt schon als mein Mann gesprochen oder noch als mein Bruder?“
    „Als Vater deines Kindes und als dein zukünftiger Gebieter. Denn wie du weißt, werde ich das sein, sobald ein Priester den Segen über uns gesprochen hat. Aber es kann nicht schaden, wenn ich mich rechtzeitig und gewissenhaft auf diese Rolle vorbereite.“ Er grinste.
    „Heißt das, du würdest mich schlagen, wenn ich dir nicht gehorche?“
    Ihr Blick war plötzlich verwirrt.
    „Worauf du dich verlassen kannst.“ Seine Hand suchte sich einen Weg unter die Bettdecke, während er sie auf den Mund küsste, und zwickte sie in den Po.
    „Autsch!“, protestierte sie und schlug nach ihm aus, verfehlte ihn jedoch, weil er den Kopf rechtzeitig wegzog.
    „Tust du, was ich dir gesagt habe?“, fragte er streng.
    „Ja“, sagte sie ein wenig atemlos.
    „Dann gehe ich nun hinunter ins Waschhaus und nehme mein Bad. Danach werde ich mich in die Kapelle einschließen lassen. Und während du von einem Leben als zukünftige Gräfin träumst, werde ich bei Gott dem Herrn um eine möglichst gnädige Zukunft für uns bitten.“ Er stand auf und küsste sie zum Abschied auf den Scheitel.
    „Bis morgen Abend“, sagte er lächelnd, „Ich komme sofort zu dir, wenn alles vorbei ist. Dann steht kein Knappe mehr vor dir, sondern ein ernst zunehmender Kämpfer.“
    „Für mich bist du das schon jetzt.“
    Endlich lächelte sie wieder und warf ihm einen angedeuteten Kuss zu, bevor er den Kopf aus der Tür zog und sie hinter sich schloss.

Kapitel X

    D ie Nacht in der Burgkapelle war eisig. Nur mit einem Büßerhemd bekleidet, das wie ein Getreidesack aus kratzigem Garn gefertigt war, lag Gero ausgestreckt auf dem Bauch auf den eiskalten Steinen. Vor ihm der halbhohe Altar, über dem ein beeindruckendes Holzkreuz prangte, das, mit einer filigran geschnitzten Jesusfigur bestückt, an einer Kette aufgehängt worden war, die von der Gewölbedecke herabhing.
    „Hilf, mir lieber Gott“, betete Gero und fühlte sich dabei auf eigentümliche Weise mit dem Leiden Christi verbunden, als er seinen Kopf hob, um einen Blick auf den Gekreuzigten zu erhaschen. Doch statt des blutüberströmten Leibes konnte er nur einen länglichen Schatten erkennen.
    Zwei dicke Bienenwachskerzen auf dem Opferstein verbreiteten ein spärliches Licht und sorgten dafür, dass die Umgebung gespenstische Formen annahm. Ein plötzlicher Windstoß, woher auch immer er kam, brachte die Kerzen zum Flackern, und mit einem Mal war sich Gero der Gegenwart von etwas Überirdischem bewusst. Ihn fröstelte, aber nicht wegen der Kälte, sondern wegen des eigenartigen Gefühls

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