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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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zu deuten. „Sie glaubt, mein Vater muss dich sehr geliebt haben, wenn er dir etwas von solch emotionalem Wert schenkt.“
    An der Liebe von Grandpa Alex zu ihr würde Lexie niemals zweifeln. Er hatte Sians Familie sein ganzes Herz geschenkt. „Du bist mit meinem Medaillon zu deiner Mutter gefahren?“, versuchte sie es noch einmal.
    Und Lucan wand sich. „Jetzt fängst du an, dich zu wiederholen, Lexie. Oder soll ich dich lieber Alexandra nennen?“
    „Nein, sollst du nicht!“, entgegnete sie scharf. Es kostete einige Mühe, sich aus der erotischen Lethargie zu reißen, in die Lucans Anwesenheit sie stürzte. Dieser Mann übte einen viel zu großen Einfluss auf sie aus, aber das konnte sie nun mal nicht ändern.
    „Weil deine Familie dich so nennt?“
    Geschäftig verstaute sie die Schatulle in ihrer Handtasche, die hinter dem Schreibtisch auf dem Boden stand. „Woher willst du wissen, wie meine Familie mich nennt?“
    Er zuckte die Achseln. „Das ist zum Beispiel eine Sache, die ich gern beim Essen mit dir besprechen würde.“
    „Ich lege keinen Wert auf ein Dinner.“
    „Mit mir oder generell?“
    „Generell.“ Ihr war der Appetit schon vor fünf Tagen vergangen, nachdem sie aus Gloucestershire zurückgekehrt war. Allein der Gedanke an warmes Essen löste Übelkeit in ihr aus. Sie hatte sogar in der kurzen Zeit schon an Gewicht verloren. „Ich kann gar nicht fassen, dass du mit dieser Kette zu deiner Mutter gegangen bist.“
    „Das scheint dich echt zu beschäftigen“, bemerkte er.
    „Selbstverständlich beschäftigt es mich!“, gab sie zurück. „Dazu hattest du kein Recht, Lucan. Überhaupt kein Recht.“
    Ihre Reaktion schien ihn nicht weiter aus der Ruhe zu bringen. „Lexie, ich habe mir deinen Rat zu Herzen genommen.“
    „Welchen Rat?“, wollte sie wissen. „Ich habe bestimmt nicht vorgeschlagen, ausgerechnet deine Mutter mit dieser Kette zu behelligen!“ Sie konnte sich eigentlich nur noch daran erinnern, dass ihr plötzlich klar geworden war, wie viel Lucan ihr bedeutete. Aber einen Rat, den sie ihm gegeben haben soll?
    Seine Anwesenheit hier in ihrem Büro hatte Lexie wieder gezeigt, wie sehr sie Lucan liebte. Und wie sehr sie sich wünschte, die Dinge lägen anders zwischen ihnen. Dann wären sie beide frei für eine unbeschwerte Beziehung, selbst wenn sie nur wenige Wochen oder Monate dauern sollte.
    Nur leider hatte Lexie sich in einen Mann verliebt, der ihre Liebe niemals erwidern konnte.
    „Nein“, sagte Lucan trocken. „Aber du hast mir geraten, mit deiner Großmutter zu sprechen.“
    Für einen Augenblick fehlten ihr die Worte. „Das hast du getan?“, hauchte sie.
    „Vielleicht solltest du dich hinsetzen, bevor du noch umkippst“, riet Lucan ihr.
    Gehorsam wankte Lexie zu ihrem Bürostuhl und setzte sich. „Du warst bei ihr?“
    „Sogar eine ganze Weile“, bestätigte er. „Willst du nicht doch mit mir ausgehen?“
    „Das war eine viel bessere Idee, als einfach nur in ein Restaurant zu gehen“, lobte Lucan sie eine Stunde später, als sie einander gegenüber in der Küche ihres Apartments saßen.
    Sie hatten ihr Gespräch auf später vertagt und waren vom Büro direkt in einen Delikatessenladen gefahren, um für ein fulminantes Abendessen einzukaufen. Käse, Früchte, Baguette, Fleischpastete und Wein standen auf dem Tisch, und Lucan fühlte sich an ihre letzte Nacht auf Mulberry Hall erinnert, bevor er und Lexie im Bett gelandet waren.
    Am besten gefiel ihm aber, dass Lexie wieder ganz normal aussah. Sie hatte sich umgezogen und trug nun Jeans mit einem cremefarbenen Wollpullover, der ihr ausgesprochen gut stand. Und die Haare hingen offen um ihre Schultern.
    „Ich will doch genauso wenig wie du eine öffentliche Szene riskieren“, erklärte sie ihm trocken.
    „Eine Szene? So weit wollen wir es doch nicht kommen lassen, oder?“
    „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Damit hob sie ihr Rotweinglas und prostete ihm zu.
    „Wie recht du hast“, stimmte Lucan zu und trank seinerseits einen Schluck. „Du solltest mal etwas essen, Lexie. Du bist ziemlich blass.“
    Ihre dunkelblauen Augen blitzten auf. „Es gibt im Büro recht viel zu tun“, lautete die lahme Entschuldigung.
    „Ich wollte auch nichts damit andeuten“, versicherte Lucan ihr.
    Lexie atmete durch. Sie hatte überreagiert und eine harmlose Beobachtung fehlgedeutet. Natürlich war sie bleich, und es konnte nicht schaden, vernünftig zu essen.
    Doch ihre Nerven lagen blank, nicht zuletzt, weil Lucan

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