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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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Eltern.“
    „Deinen Eltern?“
    „Zurzeit sind sie auf Kreuzfahrt, und ich hab die Leitung übernommen“, gestand Lexie leise.
    „Ach? Und die arme, ahnungslose Jessica hat dir unwissentlich den Weg frei gemacht?“
    Sie stöhnte auf. „Ich gebe ja zu, das war ein Riesenfehler von mir.“
    „Weil man dich jetzt erwischt hat? Oder weil du wirklich findest, dass du dich in Dinge einmischst, die dich nichts angehen?“ Er konnte noch immer kaum fassen, welche Dimension dieser ganze Betrug hatte. Lexie war die Enkeltochter von Sian Thomas, das war einfach nur unglaublich. Aber den Beweis dafür hielt er noch in seiner Hand, und Lexie hatte alles zugegeben.
    „Es soll mich nichts angehen?“, wiederholte sie langsam. „Weißt du eigentlich, dass meine Großmutter immer noch in diesem Cottage wohnt? Dass es ihr die ganze Zeit über gehört?“
    „In Stourbridge?“, fragte er überrascht.
    „In Stourbridge.“
    „Und es gehört ihr?“, hakte er giftig nach. „Hat mein Vater es ihr etwa geschenkt, um seine Geliebte bequem in seiner Nähe zu haben, während er mit seiner Frau und seinen Söhnen hier im Haupthaus wohnte?“
    „Weißt du was, Lucan? Du würdest mir echt leidtun, wenn du nicht so unerträglich arrogant wärst. Nur zu deiner Information, meine Großmutter hat erst nach der Scheidung deiner Eltern hier gelebt.“
    Sein Seufzen dauerte etwas zu lange. „Mir ist nicht klar, warum das wichtig sein soll.“
    „Weil du nie zuhörst! Es geht dich zwar nichts an, aber sie hat das Cottage von dem Geld gekauft, das ihr mein leiblicher Großvater hinterlassen hatte. Darum geht es auch eigentlich gar nicht. Kannst du dir eigentlich denken, warum sie immer noch hier wohnt? Obwohl es all diese Gerüchte über sie und deinen Vater gibt? Meine Eltern haben ihr unzählige Male angeboten, zu ihnen nach London zu ziehen.“
    „Nein, aber du wirst mich sicherlich gern aufklären“, brummte er sarkastisch.
    „Sie bleibt aus Liebe, Lucan“, sagte Lexie voller Stolz. „Es ist ihr nicht möglich, den Ort zu verlassen, wo sie mit ihrem Liebsten glücklich war. Wo er begraben liegt.“ Ihr brach die Stimme, so sehr überwältigten sie ihre Emotionen. „Es ist schon acht Jahre her, trotzdem besucht sie sein Grab mehrere Male in der Woche. Kannst du dasselbe von irgendeinem Mitglied deiner Familie sagen?“
    „Wir leben in London.“
    „Genau wie ich. Dennoch bringe ich frische Blumen auf den Friedhof, wann immer ich meine Großmutter besuche, und das ist im Schnitt alle zwei Monate der Fall. Wir waren auch gestern Morgen dort“, setzte sie hinzu.
    Seine Augen wurden größer. „Deshalb warst du verschwunden?“
    „Ja.“ Sie seufzte angestrengt.
    „Und was hält deine Oma davon, dass du mit mir hier bist?“
    Verlegen biss Lexie sich auf die Lippe. „Verständlicherweise macht sie sich große Sorgen. Schließlich weiß sie, dass du keine Ahnung hast, wer ich eigentlich bin.“
    „Und dieser Tatsache ist es auch zu verdanken, dass du nicht mit zu den Bartons kommen wolltest, ja? John hat dich nicht erkannt, aber Cathy kennst du bestimmt von früher?“
    Lexie nickte. „Ich nahm nur an, dass wir uns von früher aus dem Dorf kennen.“
    Er lachte kurz auf. „Und ich war dumm genug zu glauben, ich selbst wäre der Grund für deinen Rückzieher.“
    „Das stimmt zum Teil. Du hast mich ziemlich durcheinandergebracht.“
    „Offenbar nicht genug.“
    Damit hatte er ihren Starrsinn aktiviert. „Es mag dich vielleicht interessieren, dass Nanna Sian gestern am Grab über dich gesprochen hat. Sie erzählte Grandpa Alex, dass du auf Mulberry Hall bist und wie viel Erfolg du in deinem Beruf hast. Dass er ganz bestimmt sehr stolz auf dich wäre, auf alle seine Söhne.“
    Lucan verzog den Mund. „Das klingt alles ziemlich ergreifend, Lexie.“
    „Du brauchst dich jetzt gar nicht abfällig über die Liebe zwischen deinem Vater und meiner Großmutter zu äußern, wage es bloß nicht!“
    „Gut, Lexie“, lenkte er ein. „Das werde ich auch nicht. Halte dich nur weiter an deiner kleinen Traumwelt fest!“
    „Ich bin nicht so naiv, Lucan. Mir ist klar, dass viele Menschen verletzt wurden, weil die beiden sich ineinander verliebten.“
    „Verletzt?“ Das Echo war von klirrender Kälte. „Meine Familie wurde durch sie von Grund auf zerstört! Und was meine Mutter betrifft … Sie war damals erst zweiunddreißig Jahre alt, wunderschön und hat nie wieder geheiratet. Ihr Leben war vorüber. Soweit ich weiß, hat sie

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