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Das Gehirn der Galaxis

Das Gehirn der Galaxis

Titel: Das Gehirn der Galaxis
Autoren: Jack Vance
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allmählich satt.«
    »Ich fürchte nein«, antwortete Rolver. »Du brauchst jedoch nur in einen Maskenmacherladen zu gehen und eine auszuwählen.«
    »Ja, natürlich …« Er verabschiedete sich von Rolver und kehrte nach Fan zurück. Als er an Welibus’ Büro vorbeikam, zögerte er, dann trat er ein. Heute trug Welibus eine erstaunliche Schöpfung aus grünen Glasprismen und Silberperlen, eine Maske, die Thissell noch nie gesehen hatte.
    Welibus begrüßte ihn mit vorsichtiger kiv -Begleitung. »Guten Morgen, Ser Mondmotte.«
    »Ich will dir nicht viel Zeit stehlen«, sagte Thissell, »aber ich habe dir eine ziemlich persönliche Frage zu stellen. Welche Farbe hat dein Haar?«
    Welibus zögerte einen Sekundenbruchteil, dann drehte er sich um und hob die Klappe seiner Maske an. Thissell sah dicke schwarze Locken. »Ist damit deine Frage beantwortet?« erkundigte sich Welibus.
    »Völlig«, erwiderte Thissell, überquerte die Esplanade und ging weiter zu Kershauls Hausboot. Der begrüßte ihn ohne jede Begeisterung, lud ihn jedoch ein, auf das Boot zu kommen.
    »Ich möchte dir eine Frage stellen«, sagte Thissell. »Welche Farbe hat dein Haar?«
    »Der klägliche Rest ist schwarz. Warum willst du das wissen?«
    »Aus Neugier.«
    »Na, komm schon, da steckt doch mehr dahinter«, hielt ihm Kershaul voll ungewohnter Schroffheit vor.
    Das gab Thissell zu, weil er Rat brauchte. »Es ist so: Ein toter Außenweltler wurde diesen Morgen im Hafen gefunden. Sein Haar war braun. Ich bin nicht ganz sicher, aber es steht drei zu zwei, daß Angmarks Haar schwarz ist.«
    »Wie kommst du zu dieser Annahme?«
    »Diese Information erhielt ich über Rolver. Er hat blondes Haar. Wenn Angmark Rolvers Identität angenommen hätte, würde er natürlich auch alle Informationen ändern, die ich diesen Morgen bekam. Ihr beide, du und Welibus, ihr gebt zu, schwarzes Haar zu haben.«
    »Hm«, meinte Kershaul. »Sehen wir mal, ob ich deiner Logik richtig folge. Du glaubst, Haxo Angmark habe entweder Rolver, Welibus oder mich getötet und des Toten Identität angenommen. Ja?«
    Thissell schaute ihn erstaunt an. »Du selbst sagtest doch, Angmark würde sich selbst verraten, würde er sich einen Außenweltlerhaushalt einrichten. Erinnerst du dich?«
    »Oh, gewiß. Rolver übergab dir eine Botschaft, daß Angmark dunkel sei, und sagte, er selbst sei blond.«
    »Ja. Kannst du das bestätigen? Ich meine, für den alten Rolver?«
    »Nein«, erwiderte Kershaul traurig. »Ich habe weder Rolver noch Welibus je ohne Maske gesehen.«
    »Ist Rolver nicht Angmark, und wenn Angmark wirklich schwarzes Haar hat, so bist du ebenso im Verdacht wie Welibus.«
    »Sehr interessant«, antwortete Kershaul und musterte Thissell mißtrauisch. »Auch du selbst könntest Angmark sein. Wie ist deine Haarfarbe?«
    »Braun«, erwiderte Thissell kurz und hob am Hinterkopf den grauen Pelz der Mondmotte an.
    »Aber du kannst mich ja wegen des Textes der Mitteilung belügen.«
    »Tu ich nicht. Wenn du willst, kannst du das bei Rolver nachprüfen.«
    Kershaul schüttelte den Kopf. »Nicht nötig. Ich glaube dir. Aber noch etwas: Du hast uns doch alle gehört, ehe Angmark ankam. Gibt es in den Stimmen keine Hinweise?«
    »Nein. Ihr klingt doch alle ganz verschieden voneinander, und außerdem dämpft die Maske jede Stimme.«
    Kershaul zupfte an seinem Ziegenbärtchen. »Ich sehe keine sofortige Lösung dieses Problems.« Er lachte leise. »Ist die denn auch nötig? Vor Angmarks Ankunft gab es Rolver, Welibus, Kershaul und Thissell. Und jetzt gibt es aus praktischen Gründen noch immer Rolver, Welibus, Kershaul und Thissell. Wer wollte behaupten, das neue Mitglied sei nicht eine Verbesserung gegenüber dem alten?«
    »Ein interessanter Gedanke«, gab Thissell zu, »aber ich habe zufällig ein persönliches Interesse an Angmarks Identifizierung. Meine Karriere steht auf dem Spiel.«
    »Ah, ich verstehe«, murmelte Kershaul. »Die Sache spielt also zwischen dir und Angmark.«
    »Willst du mir helfen?«
    »Nicht aktiv. Der sirenische Individualismus hat mich schon verdorben. Ich denke, Rolver und Welibus reagieren ähnlich.« Er seufzte. »Wir sind alle schon zu lange hier.«
    Thissell stand in Gedanken versunken da, und Kershaul wartete geduldig eine ganze Weile. »Hast du sonst noch Fragen?«
    »Nein. Ich muß dich nur um einen Gefallen bitten.«
    »Den erfülle ich dir gerne, wenn es mir möglich ist«, versprach Kershaul höflich.
    »Gib oder leih mir einen deiner Sklaven, nur
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