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Das Generationenschiff

Das Generationenschiff

Titel: Das Generationenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Becher, kippte den Rest des Getränks hinunter und versuchte die Leere in ihrem Bauch zu ignorieren. War sie im Begriff, etwas Dummes oder etwas Tapferes oder beides zu tun?
    »Was Diplo angeht, könnte ich … äh … ein wenig helfen.«
    »Du? Wie?«
    Sassinak hatte schon an ihre eigenen Schwerweltler-Freunde gedacht, aber es war ihr zuwider, einen von ihnen auf eine solche Weise zu benutzen. Es wäre zu riskant für sie, wenn ein Agent in der Flotte auf sie aufmerksam werden würde.
    »Sie lassen nur wenige Leichtgewichte Diplo besuchen, aber wegen ihrer anhaltenden medizinische Probleme, was ihre Gene und ihre Anpassung angeht, sind medizinische Forscher und Berater jederzeit willkommen. Zumindest soweit, wie Leichtgewichte überhaupt willkommen sein können. Ich würde einen Auffrischungskurs bei einem Meisteradepten brauchen.«
    Sassinak schürzte die Lippen. »Hmmm. Das klingt vernünftig, soweit es den Auffrischungskurs betrifft. Wenn dich jemand beobachtet, würde er sonst mißtrauisch werden. Du bist einen Rang oder so zurückgefallen, nicht? Und normalerweise besuchen Leute wie du ja regelmäßig Kurse, wenn sie einmal den Adeptenrang erreicht haben. Habe ich zumindest gehört.«
    Sie ließ es im Raum stehen für den Fall, daß Lunzie ihr noch mehr anvertrauen wollte, war aber nicht überrascht, als Lunzie einfach nickte und weiter über Diplo sprach.
    »Von Ärzten wird erwartet, daß sie Fragen stellen. Wenn ich einem Forschungsteam angehören würde, das eine statische Untersuchung der Geburtsfehler vornimmt oder dergleichen, hätte ich die Gelegenheit, mit vielen Leuten zu reden, ohne mich verdächtig zu machen.«
    Sassinak neigte den Kopf auf die Seite. Lunzie konnte sich kaum davon abhalten, dieselbe Haltung einzunehmen.
    »Und du bist dir sicher, daß du das nicht bloß tust, um deine eigenen Schwerweltler-Dämonen auszutreiben? Nach dem, was du erzählt hast.«
    Lunzie wollte nicht schon wieder darüber diskutieren. »Ich weiß. Ich habe Gründe, sie zu hassen und zu fürchten. Zumindest einige von ihnen. Aber ich habe auch anständige kennengelernt. Ich habe dir doch von Zebara erzählt.« Sassinak nickte, wirkte aber nicht überzeugt. »Außerdem werde ich Zeit haben, mit dem Meisteradepten zu reden und meine Übungen wieder aufzunehmen«, fuhr Lunzie fort. »Du weißt genug über mentale Disziplin, um zu wissen, daß sie besser ist als jedes psychologische Training. Wenn ein Meister sagt, daß ich für diesen Einsatz nicht stabil genug bin, werde ich dir Bescheid geben.«
    »Du willst dich mit ihm darüber unterhalten?« Sassinaks Stimme nach zu urteilen, war sie nicht ganz glücklich damit.
    Lunzie seufzte. »Nicht über alles, nein. Aber über meinen Einsatz auf Diplo bestimmt. Es gibt gewisse besondere Fertigkeiten, die es einem Leichtgewicht einfacher machen.«
    »Kümmere dich einfach darum, daß ein Meister dir seinen Segen gibt. Die Sache ist zu wichtig, um einen emotionalen Aufruhr zu riskieren, und nach dem Ärger, den du hattest …«
    »Ich komme damit zurecht.« Lunzie ließ in ihrer Stimme die Kraft mitschwingen, die sie der Disziplin verdankte, und Sassinak gab nach. Sie war nicht halb so beeindruckt, wie es andere Leute an ihrer Stelle gewesen wären, aber zumindest einstweilen überzeugt.
    »Dann also nach Diplo.« Sassinak zuckte noch einmal unmerklich die Achseln, dann wandte sie sich anderen Problemen zu. »Du bist also unterwegs. Und du weißt auch nicht, wie lang du brauchen wirst, richtig? Das dachte ich mir. Du reist zu einem Auffrischungskurs und einem Besuch auf Diplo ab, und wir recherchieren inzwischen ausgiebig bei den verdächtigen Konzernen, den Seti, in den Interna der EEC, der Flotte und des Rats. Das wäre kein Problem, wenn wir unsere eigene private Spionageabwehr hätten, aber …«
    Lunzie kam sich überheblich vor, als sie Sass unterbrach. »Du kennst doch Admiral Coromell?«
    Sassinak sackte zwar nicht der Unterkiefer herab, aber Lunzie konnte ihr ansehen, daß sie überrascht war. »Kennst du etwa Admiral Coromell?«
    »Ja, ziemlich gut.« Lunzie sah, daß Sassinak die naheliegenden Schlußfolgerungen zog und sich entschloss, keine Fragen zu stellen. Vielleicht waren die Schlußfolgerungen für sie aber doch nicht so naheliegend. Inzwischen mußte Coromell so alt sein, wie es sein Vater damals gewesen war; Sassinak mußte ihn als alten Mann kennengelernt haben. Lunzie unterdrückte einen neuen Anflug von Sorge und konzentrierte sich auf den gegenwärtigen

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