0868 - Aufbruch der BASIS
Aufbruch der BASIS
Die große Reise beginnt – doch an Bord lauert der Tod
von Kurt Mahr
Im Frühling des Jahres 3586 ist die Umsiedlung des Gros der Menschheit, d. h. die Rückführung der Milliarden Gäaner zur Erde, die längst wieder ihren angestammten Platz im Solsystem eingenommen hat, fast zur Gänze durchgeführt worden.
Anders sieht es jedoch mit den Nachkommen der Menschen aus, die seinerzeit verschleppt oder versprengt wurden, oder die vor den Nachstellungen der Laren und der überschweren flüchteten. Ihre Rückkehr geht nur unter großen Schwierigkeiten vor sich und ist längst noch nicht abgeschlossen.
Und so wird die Erde immer mehr zu dem, was sie einmal war: zum Zentrum der Menschheit. Boyt Margor, die unheimliche Macht im Dunkel, ist indessen nicht untätig. Zielstrebig geht der machthungrige Mutant daran, seine Macht im Solsystem unbemerkt zu konsolidieren.
Selbst den Führungskräften der neuen Terra-Regierung und den Mutanten bleibt Margors Wirken verborgen, konzentriert sich doch aller Interesse auf zwei herausragende Ereignisse dieser Tage.
Erstens steht die Wiedereröffnung der Containerstraße zwischen dem Planeten Olymp und der Erde auf dem Programm - und zweitens geht es um den von ES initiierten AUFBRUCH DER BASIS.
Die Hauptpersonen des Romans:
Payne Hamiller und Jentho Kanthall - Kommandanten der BASIS
Roi Danton - Der Oberste Terranische Rat ist amtsmüde
Kershyll Vanne - Das „Konzept" erhält Kontakt mit ES
Dargist - Ein Ungeheuer an Bord der BASIS
Augustus - Der Roboter als Retter in der Not
1.
Der Kollektor spürte, wie die Gefahrwuchs.
Im Status der Zersammlung, wie Dargist seinen gegenwärtigen Zustand bezeichnete, war der Kollektor der einzige Mechanismus, mit dem er seine Umgebung wahrnehmen konnte. Zersammelt zu sein, das bedeutete, daß die Bestandteile seines Körpers über das ganze Gelände zerstreut waren, über das ganze Feld bis hin zu den unbezwingbaren Feldgrenzen.
In seinem anderen Zustand, dem Status der Konzentration, hatte Dargist vielerlei Möglichkeiten der Wahrnehmung. Denn in den über das Feld verstreuten Bestandteilen seines Körpers befanden sich Intelligenzzentren, die zum Leben erwachten, sobald sie direkt an den Kollektor angeschlossen wurden.
Die Gefahr hatte vor einiger Zeit zu existieren begonnen. Seitdem hatte sie ständig an Intensität zugenommen.
Dargist hatte bereits mehrmals geprüft, ob der Augenblick des Handelns bereits gekommen sei. Er war es nicht. Das entscheidende Signal fehlte noch.
Dargists Denken war rein zweckgebunden. Er grübelte nicht. Es beschwerte ihn nicht, daß er nicht wußte, wer er war. Es bedrückte ihn nicht, daß seine Welt enge Grenzen hatte. Denn er kannte keine Welt außer dieser, die er „das Feld" nannte. Der Begriff „eng" war relativ, und Dargist kannte nichts, wozu er ihn hätte in Bezug setzen können. Er beschwerte sich auch nicht über die Eintönigkeit seines Daseins, denn obwohl er ein ausgeprägtes Wahrnehmungsvermögen besaß, war die Zahl der Gedanken, die er formulieren konnte, eng begrenzt.
Dargist wußte nicht - aber er würde beizeiten erfahren -, daß es noch einen anderen Gedankenkomplex gab, mit dem sein Verstand sich beschäftigen konnte. Dieser hatte damit zu tun, wie Dargist sich selbst schützte, wenn er einmal begonnen hatte, gegen die Gefahr vorzugehen. Es war ein Äquivalent des Selbsterhaltungstriebes. Dargist aber war, was er ebenfalls nicht wußte, ein synthetisches Geschöpf und besaß keinen Trieb. Deswegen hatte man ihn mit der Möglichkeit versehen müssen, Gedanken zum eigenen Schutz zu denken. Dargist kannte seine Umgebung recht gut. Er sah die Geschöpfe, von denen die Gefahr ausging. Es wurden ihrer immer mehr, was erklärte, warum die Intensität der Gefahr ständig zunahm. Die Geschöpfe waren das erste, was sich an Dargists Umwelt jemals
geändert hatte, soweit er sich zurückerinnern konnte.
Das Register dagegen war immer dagewesen. Es enthielt den Wert null, solange Dargist sich im Zustand der Zersammlung befand. Eines Augenblicks, das wußte Dargist, würde es eine binäre Eins enthalten. Das war das Signal, daß Dargist den Status der Konzentration annehmen und mit der Bekämpfung der Gefahr beginnen solle.
Payne Hamiller war in den vergangenen Tagen einigermaßen zur Ruhe gekommen. Es war noch nicht allzu lange her, da hatte er förmlich spüren können, wie sich der Verdacht gegen ihn zu verdichten
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