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Das Gespenst der Nacht

Das Gespenst der Nacht

Titel: Das Gespenst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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nur noch ein Loch, aus dem ein hässliches Geräusch hervordrang.
    Ein Lachen.
    Oder nicht?
    Zumindest klang es widerlich und auch abgehackt. Dann wallte der Körper der anderen auf sie zu. Plötzlich hatte sie Angst davor, zerdrückt zu werden, sie wollte fliehen, was ihr aber nicht gelang. Der Sessel war für sie wie eine Falle und hielt sie fest.
    Dann war Melissa bei ihr.
    Sie beugte sich zu ihr herab, tätschelte ihre Wangen und rief leise nach ihrem Namen.
    Susan Winter gab keine Antwort. Zumindest nichts, was man hätte verstehen können. Es war nur mehr ein Gestammel, vermischt mit einem Stöhnen.
    Melissa schlug Susan ins Gesicht.
    Sie brabbelte etwas.
    »He, Susan …«
    Diesmal hörte sie keine Antwort.
    Melissa war zufrieden. Sie richtete sich auf und stand vor dem Sessel wie eine Herrscherin, die mit einem kalten Blick auf die Untergebene schaute.
    Jetzt konnte sie sich Zeit lassen. Wäre es ihr möglich gewesen, einen Blick in den Spiegel zu werfen, dann hätte sie es getan. Aber sie wusste auch so, was mit ihr war.
    Noch war der Mund geschlossen. Aber sie bewegte ihn, und die Haut um ihn herum bewegte sich mit.
    Ein kalter, schon gnadenloser Blick traf die junge Frau im Sessel. Sie regte sich nicht mehr. Sie war still. Sie schien eingeschlafen zu sein.
    Das Pulver hatte gewirkt. Ab jetzt gehört Susan Winter ihr. Und sie würde sich an ihr laben. Sie würde ihr verdammtes Alter einfach verscheuchen.
    Melissa Hunter lächelte. Dabei öffneten sich ihre Lippen, und etwas Bestimmtes kam zum Vorschein.
    Es waren zwei Vampirzähne, die aus dem Oberkiefer wuchsen und deren Spitzen bereit waren, in die Haut der jungen Frau zu hacken …
    ***
    Der Teufel hatte zugeschlagen. Und das mitten auf einer Bühne. Er hatte sich den Killer Kain geholt und ihn in sein finsteres Reich gezerrt. Suko und ich waren Zeugen gewesen, wie auch Hunderte von Fans, die einer Band zuhören wollten und auf der Bühne das Grauen persönlich erlebt hatten.
    Den Mitgliedern der Band war nichts geschehen. Auch der Sängerin nicht. Suko und ich waren in der unmittelbaren Nähe gewesen. So hatten wir dafür sorgen können, dass nicht mehr passierte. Kain war tot. Er würde nicht mehr zurückkehren. Mit bürgerlichem Namen hieß er Marc Sniper.
    Ich hatte die Öffentlichkeit leider nicht ausschließen können, und so waren viele Fragen auf uns eingestürmt. Und da hatte sich Sir James, unser Chef, sehr routiniert gezeigt. Erst hatte er sich informieren lassen, dann hatte er selbst die Statements gegeben, und wir hatten in Ruhe aufatmen können.
    Da Johnny Conolly auch auf dem Event gewesen war, hatte natürlich sein Vater Bill – mein ältester Freund – davon erfahren und war natürlich auf hundertachtzig.
    Er hatte mich so lange bekniet, dass ich zugestimmt hatte, einen Abend bei den Conollys zu verbringen. Und wenn so etwas passierte, machte Sheila, die Frau des Hauses, das Essen. Ich durfte es mir immer aussuchen und tat dies auch. Ich erinnerte mich daran, dass ich bei ihr eine köstliche Pizza gegessen hatte. Selbst gemacht, und davon würde ich gern noch mal was essen.
    »Mehr nicht?«, hatte Sheila gefragt.
    »So ist es.«
    »Du bist aber genügsam.«
    »Das ist man eben als Single.«
    »O ja. Da kenne ich aber andere.«
    »Keine Regel ohne Ausnahme.«
    Die Sache war erledigt, ich hatte zugestimmt, und als ich bei den Conollys eintraf, da wehte mir schon der Duft entgegen, der nur von der Pizza stammen konnte.
    Bill schlug mir zur Begrüßung auf die Schulter, auch Johnny erschien, und Sheila umarmte mich.
    »Na, hungrig?«
    »Muss ich das sein?«
    Ihre Augen wurden groß, als sie nickte. »Ja, musst du. Ich habe mir besondere Mühe gegeben, also enttäusche mich nicht.«
    Wenn ich bei den Conollys etwas aß, dann saß ich am liebsten mit ihnen in der Küche. So war es auch jetzt.
    Ich war mit dem Wagen da, deshalb musste ich mich mit dem Trinken zurückhalten. Wasser ja, Alkohol nicht, bis auf ein Glas Rotwein, das ich mir gönnte.
    Sheila hatte zwei große Pizzen gebacken und sie bereits zurechtgeschnitten. Ich bekam als Erster so ein Dreieck auf den Teller, und dann jubelte mein Gaumen, denn Sheila hatte sich mal wieder selbst beim Kochen übertroffen.
    »Und?«, fragte sie trotzdem. »Kann man sie essen?«
    Ich winkte nur ab, schloss die Augen und versuchte, einen seligen Ausdruck auf mein Gesicht zu zaubern.
    »Dann bin ich zufrieden«, erklärte Sheila, während sie mir zunickte und selbst aß.
    Das Thema, weshalb wir uns

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