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Das Gespenst der Nacht

Das Gespenst der Nacht

Titel: Das Gespenst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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tun haben?«
    »Das nicht.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Ich hab sie gefragt. Und sie hat glaubhaft versichert, dass es nichts mit den Vorgängen auf der Bühne zu tun hat. Dieser Sniper ist aus anderen Gründen gestorben.«
    »Was könnte es denn sein?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich nickte Johnny zu. »Aber du gehst davon aus, dass es eine Sache ist, die auch uns etwas angeht – oder?«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Dann bin ich gespannt.«
    Bill kehrte zurück. Er brachte einen Grappa mit und schaute mich dabei fragend an.
    »Einen kleinen Verteiler für dich, John?«
    Ich verzog die Lippen. »Nur einen winzigen.«
    »Okay.«
    Johnny bekam auch einen Grappa. Sheila wollte nicht. Sie kochte bereits den Kaffee. Wir hoben die Gläser an, prosteten uns zu und tranken. Es war ein guter Schnaps. Man konnte ihn als ölig ansehen, und er bewegte sich auch in meiner Kehle wie Öl. Danach trank ich einen kräftigen Schluck Mineralwasser.
    Johnny schaute auf die Uhr. »Jetzt müsste sie eigentlich kommen«, sagte er. »Es wird langsam Zeit.«
    »Kann es nicht sein, dass sie dich versetzt hat?«, fragte Bill.
    »Nein, daran glaube ich nicht. Dafür ist sie nicht der Typ.«
    »Du musst es wissen.«
    Johnny nickte nur und vernahm – ebenso wie wir auch – das Geräusch der Türglocke.
    Johnny sprang auf. »Das ist sie.«
    Bill grinste. »Dann zieh mal los.«
    Das tat Johnny auch. Er eilte zur Tür und ließ uns allein zurück. Sheila zeigte eine sorgenvolle Miene, Bill stand da und hob die Schultern. Er lächelte nur. Wahrscheinlich dachte er an seine Jugend, die auch manchmal wild verlaufen war.
    »Und was meinst du, John?«
    »Ich lasse mich überraschen. Aber wie ich uns kenne, stecken wir mal wieder tief in der Tinte …«
    ***
    Melissa Hunter wusste nicht genau, wie lange Susan in dieser Lage bleiben würde. Aber lange genug, um das zu tun, was sie sich vorgenommen hatte.
    Sie wollte sich laben.
    Sie wollte satt werden.
    Sie musste das Blut trinken!
    Melissa stand neben dem Sessel und schaute auf die junge Person nieder. Sie selbst fühlte sich wie eine alte Frau.
    Sie stand da und zitterte leicht. Eine Hand hatte sie auf das Ende der Sessellehne gelegt, um sich abzustützen. Sie brauchte eine Weile, um sich wieder in den Griff zu bekommen. Die Vorfreude war bei ihr einfach zu groß gewesen.
    Sie schwieg. Dabei war sie froh, nicht in einen Spiegel schauen zu müssen.
    Ja, sie war alt geworden, aber das konnte sie stoppen oder ändern. Es gab wichtigere Dinge. Sie würde wieder die Straffheit eines jüngeren Körpers erleben, und dann konnte sie auch wieder ihrem Job nachgehen.
    Sie war froh, das Betäubungsmittel genommen zu haben. Niedergeschlagen hatte sie die Frau nicht. Dazu war sie einfach zu schwach gewesen. Mit dem alten Aussehen kam auch die Schwäche, und es war höchste Zeit, dass sie sich labte.
    Susan Winter war halb über die Lehne gefallen, eine Position, die Melissa nicht mochte. Sie veränderte die Lage der Frau und legte sie so zurecht, dass sie es beim Saugen bequem hatte.
    Susan Winter merkte nichts. Sie war voll und ganz das Opfer, das sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien konnte. Sie sah zwar aus wie tot, aber sie war es nicht. Sie atmete noch, wenn auch manchmal so schwach, dass es nicht feststellbar war. Ihr Mund war nicht geschlossen. Manchmal drang ein leises Stöhnen aus der Öffnung, aber auch das würde bald verstummen. Daran glaubte Melissa fest.
    Sie schaute noch mal auf die junge Frau nieder, rückte ihren Kopf ein wenig zurecht, dann beugte sie sich dem Hals der anderen entgegen und konzentrierte sich auf die Ader, die für sie so wichtig war. Dort musste und sollte das Blut sprudeln.
    Dann biss sie zu!
    Der Kopf zuckte dabei nach unten. Es war mehr ein Schnappen, und das deutete auf die Gier hin, die Melissa Hunter überkommen hatte. Sie war es leid, so auszusehen, wie sie aussah, das musste so rasch wie möglich geändert werden.
    Die Spitzen der Zähne gruben sich in die Haut. Sie waren wie zwei Dolche und sie trafen auch die Ader, die mit Blut gefüllt war, das jetzt aus den Bisswunden direkt in den geöffneten Mund und den Rachen der Vampirin strömte.
    Sie trank. Sie schluckte. Sie saugte und schmatzte. Sie war glücklich und sie merkte nicht mal, dass die Gestalt unter ihr anfing zu zucken.
    Allerdings nur kurz, dann war es vorbei. Dann lag sie wieder wie eine Puppe, und Melissa konnte sich satt trinken.
    Sie gab nicht auf. Sie saugte, sie schmeckte, sie stöhnte auch. Sie

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