Das Glasperlenspiel
Hermann Hesse
Das
Glasperlenspiel
Den Morgenlandfahrern
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Mir schiene für sehr viele schwer seelenkranke Menschen der rasche Verlust ihres Vermögens und die Erschütterung ihres Glaubens an die Heiligkeit des Geldes durchaus kein Unglück, sondern die sicherste, ja einzig mögliche Rettung zu bedeuten, und ebenso erscheint mir inmitten unseres heutigen Lebens, im Gegensatz zum alleinigen Kultus der Arbeit und des Geldes der Sinn für das Spiel des Augenblicks, das Offenstehen für den Zufall etwas durchaus Wünschenswertes, woran wir alle sehr Mangel leiden.
Wir sollen nicht aus der Vita activa in die Vita contemplativa fliehen, noch umgekehrt, sondern zwischen beiden wechselnd unterwegs sein, in beiden zuhause sein, an beiden teilhaben.
ISBN: 3518090216
Verlag: Suhrkamp
Erscheinungsdatum: 1971
Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
INHALT
DAS GLASPERLENSPIEL ................................................... 3
LEBENSBESCHREIBUNG DES MAGISTER LUDI JOSEF
KNECHT .............................................................................. 41
Die Berufung..................................................................... 42
Waldzell ............................................................................ 85
Studienjahre .................................................................... 112
Zwei Orden ..................................................................... 150
Die Mission..................................................................... 185
Magister Ludi.................................................................. 217
Im Amte .......................................................................... 248
Die beiden Pole ............................................................... 282
Ein Gespräch................................................................... 310
Vorbereitungen................................................................ 347
Das Rundschreiben ......................................................... 375
Die Legende .................................................................... 404
JOSEF KNECHTS HINTERLASSENE SCHRIFTEN ...... 468
DIE GEDICHTE DES SCHÜLERS UND STUDENTEN . 469
DIE DREI LEBENSLÄUFE............................................... 478
Der Regenmacher............................................................ 479
Der Beichtvater ............................................................... 528
Indischer Lebenslauf ....................................................... 565
DAS GLASPERLENSPIEL
Versuch einer allgemeinverständlichen Einführung in seine Geschichte
... non entia enim licet quodammodo levibusque hominibus facilius atque incuriosius verbis reddere quam entia, verumtamen pio diligentique rerum scriptori plane aliter res se habet: nihil tantum repugnat ne verbis illustretur, at nihil adeo necesse est ante hominum oculos proponere ut certas quasdam res, quas esse neque demonstrari neque probari potest, quae contra eo ipso, quod pii diligentesque viri illas quasi ut entia tractant, enti nascendique facultati paululum appropinquant.
Albertus Secundus tract. de cristall. ipirit. ed. Clangor et Collof. lib. I. cap.
In Josef Knechts handschriftlicher Übersetzung:
... denn mögen auch in gewisser Hinsicht und für leichtfertige Menschen die nicht existierenden Dinge leichter und
verantwortungsloser durch Worte darzustellen sein als die seienden, so ist es doch für den frommen und gewissenhaften Geschichtsschreiber gerade umgekehrt: nichts entzieht sich der Darstellung durch Worte so sehr und nichts ist doch
notwendiger, den Menschen vor Augen zu stellen, als gewisse Dinge, deren Existenz weder beweisbar noch wahrscheinlich ist, welche aber eben dadurch, daß fromme und gewissenhafte Menschen sie gewissermaßen als seiende Dinge behandeln, dem Sein und der Möglichkeit des Geborenwerdens um einen Schritt: näher geführt werden.
Es ist unsere Absicht, in diesem Buch das Wenige
festzuhalten, was wir an biographischem Material über Josef Knecht aufzufinden vermochten, den Ludi Magister Josephus III., wie er in den Archiven des Glasperlenspiels genannt wird.
-3-
Wir sind nicht blind gegen die Tatsache, daß dieser Versuch einigermaßen im Widerspruch zu den herrschenden Gesetzen und Bräuchen des geistigen Lebens steht oder doch zu stehen scheint. Ist doch gerade das Auslöschen des Individuellen, das möglichst vollkommene Einordnen der Einzelperson in die
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