Das Glueck Beginnt in Dir
Reserven
Das Prinzip der Nachhaltigkeit gilt auch für unser persönliches Leben. «Nachhalt» bedeutet: das, was man für Notzeiten zurückbehält. Der Mensch darf sich nicht ein für alte Male verausgaben. Er muss sich stille Reserven aufbauen, aus denen er schöpfen kann, wenn es ihm einmal nicht so gut geht. Es ist die innere Ruhe, auf die man zurückkommen kann, wenn es neue Energie fürs Leben braucht. Es gibt Menschen, die schnell auf neue Ideen anspringen und euphorisch ihr ganzes Pulver verschießen. Nachhaltigkeit in der persönlichen Lebensführung braucht einen guten Umgang mit den inneren Ressourcen.
2. FEBRUAR :
Aufmerken, aufwachen, aufhorchen
Achtsamkeit ist erhöhte Aufmerksamkeit. Ein Mensch, der sich treiben lässt, der nicht bei sich ist, der in der Menge aufgeht, verliert diese Fähigkeit. Einsamkeit fördert die Achtsamkeit. Simone Weil hat dies so begründet: «Wer sich ganz bewusst allein der Einsamkeit stellt, wer sich nicht ablenken lässt, der befreit sich zusehends von den äußeren Einflüssen, er kommt zu sich und wird frei.» Der Weg dahin, so die französische Philosophin, besteht darin, ganz im Augenblick sein: «Der Wert der Einsamkeit liegt in der Ermöglichung einer höheren Aufmerksamkeit!»
3. FEBRUAR :
Das weite Herz
«Die Geizigen sind mit den Bienen zu vergleichen. Sie arbeiten, als ob sie ewig leben würden!» (Demokrit). Vor lauter Arbeit vergisst der Geizige das Genießen, das Seine für sich zu genießen und mit anderen zu teilen. Wirklich freuen kann ich mich am Besitz nur dann, wenn ich auch mit anderen teile. Wenn ich für mich allein esse, empfinde ich weniger Freude, als wenn ich mit anderen Mahl halte und sie an meinen Gaben Anteil nehmen lasse. Der Geizige kennt nur Arbeiten und Sparen. Er vergisst dabei das Leben. Geiz engt das Herz ein. Der Großzügige hat dagegen ein weites Herz.
4. FEBRUAR :
Alle willkommen
Das alte Judentum kennt den hohen Wert der Gastfreundschaft. Der Talmud sagt von ihr, dass sie gleich viel wiegt wie der Gottesdienst. Dort, wo Religion die Menschen prägt, ist Gastfreundschaft immer als hohes Gut angesehen worden. Und der Wert einer Kultur zeigt sich in der Hochschätzung der Gastfreundschaft. Sie trägt dazu bei, Vorurteile gegenüber Fremden abzubauen und Gemeinschaft zu stiften. Ich bin dankbar, dass ich daheim ein gastfreundliches Haus erlebt habe. Meinem Vater waren alle willkommen: Schon in den fünfziger Jahren hat er immer zu Weihnachten ausländische Studenten eingeladen, mit uns das Fest zu feiern.
5. FEBRUAR :
Lob der Klugheit
Klugheit bewahrt vor unnötigen Fehlern. Jesus lobt den klugen Mann, der sein Haus auf Felsen gebaut hat. Der kluge Mann weiß, worauf es ankommt. Er handelt überlegt. Er baut sein Haus auf den stabilsten Grund. So können ihm die Stürme des Lebens nichts anhaben. Jesus stellt die klugen Jungfrauen den törichten gegenüber, die einfach nur in den Tag hinein leben. Die klugen sehen sich vor. Sie sorgen dafür, dass sie genügend Öl bei sich haben, auch wenn sie länger warten müssen.
6. FEBRUAR :
Kluger Energieeinsatz
Die Beispiele des Evangeliums zeigen, wie die Klugheit uns hilft, mit dem Leben besser zurechtzukommen. Die törichten Jungfrauen müssen viel Energie verschwenden – und mitten in der Nacht ins Dorf zurück, um Öl zu kaufen. Und dann kommen sie zu spät. Der törichte Mann baut sein Haus auf Sand. Er muss genauso viel Kraft aufwenden für seinen Hausbau wie der Kluge. Aber sobald Stürme kommen, stürzt sein Haus zusammen. Und der ganze Kraftaufwand war umsonst. Der Kluge geht sorgfältig mit der Energie um, die ihm Gott zur Verfügung gestellt hat. Da er sie nicht verschwendet, hat er immer genügend Vorrat, aus dem er schöpfen kann. Seine Quelle versiegt nicht, weil er sie richtig einschätzt.
7. FEBRUAR :
Nein sagen
Ich ärgere mich jedes Mal, wenn ich mich von jemandem zu etwas überreden lasse, was ich eigentlich gar nicht wollte. Inzwischen habe ich einige Strategien entwickelt, die mich vor dem Ärger über mich selbst bewahren und mir helfen, mich besser und konsequenter abzugrenzen.
Die erste Strategie ist, dass ich am Telefon nie sofort zusage, sondern erst eine Bedenkzeit erbitte. Dann habe ich Zeit, meine Gefühle zu sortieren. Was spricht dafür? Ist es sinnvoll, dorthin zu gehen? Habe ich Lust dazu? Wehrt sich alles in mir dagegen? Fühle ich mich ausgenutzt? Ich höre dann auf mein Gefühl. Wenn ich in mir Ablehnung und Widerstand spüre, kann ich am
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