Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
Regenwetter und Girls-Talk
»Ich liebe Schoko-Muffins!« Kim biss in ihren Muffin und ließ sich die kleinen Schokoladenstückchen auf der Zunge zergehen. Sie schloss einen Moment genießerisch die Augen. Dann nuschelte sie: »Sag bloß, die hast du selbst gebacken?« Marie nickte stolz. »Extra für euch. Ich dachte, bei dem Wetter könnten wir eine süße Stärkung gebrauchen.« Franzi nahm sich ebenfalls einen Muffin. »Und ob. Auf dem Weg hierher bin ich ganz schön nass geworden.« Draußen fiel schon seit Stunden ein feiner Nieselregen und hüllte das Penthouse in einen Schleier aus Nässe. Für Mai war es viel zu kalt. Darum hatten die drei !!! beschlossen, den Sonntagnachmittag ganz entspannt bei Marie zu verbringen. Sie hatten es sich im Wohnzimmer auf dem weißen Ledersofa bequem gemacht, schlürften dampfenden Früchtetee und futterten Muffins, während im Kamin die Flammen knisterten. Marie hatte überall Kerzen aufgestellt, die warmes Licht verbreiteten.
Kim seufzte zufrieden und wischte sich einen Schokoladenkrümel aus dem Mundwinkel. »Ist das gemütlich! Und so schön ruhig und friedlich. Du weißt gar nicht, wie gut du es hast, Marie. Bei uns war heute schon wieder die Hölle los.« »Wieso?«, erkundigte sich Marie.
»Ben und Lukas wollen neuerdings unbedingt berühmte Rapper werden«, erzählte Kim. »Sie hören rund um die Uhr irgendwelche Rap-Songs, natürlich in voller Lautstärke. Heute ging es schon um kurz nach acht los. Ich bin fast aus dem Bett gefallen! Und ich musste sie doch tatsächlich mit meiner letzten Tafel Nussschokolade bestechen, damit sie die Musik leiser drehen.«
Franzi grinste. »Typisch! Die kleinen Teufel bekommen doch immer, was sie wollen.«
Kims jüngere Zwillingsbrüder hatten nur Unsinn im Kopf und brachten Kim regelmäßig zur Weißglut. Um so mehr genoss sie die entspannte Stimmung im Penthouse. Marie hatte keine Geschwister und ihre Mutter war vor vielen Jahren gestorben. Darum war sie der Augenstern ihres Vaters, der ihr jeden Wunsch von den Lippen ablas. Helmut Grevenbroich, ein erfolgreicher Schauspieler und Star der Vorabendserie Vorstadtwache, war häufig unterwegs, sodass Marie viele Freiheiten genoss. Doch trotz seines stressigen Berufs stand Marie bei ihrem Vater immer an erster Stelle. Zumindest war das bisher so gewesen.
»So ruhig und friedlich ist es bei uns gar nicht mehr«, sagte Marie düster. »Leider.«
Franzi beugte sich interessiert vor. »Hattest du wieder Stress mit Lina? Erzähl!«
Lina war die Tochter von Tessa, Herrn Grevenbroichs neuer Freundin. Es war das erste Mal seit dem Tod seiner Frau, dass Maries Vater eine Beziehung eingegangen war. Vor drei Monaten waren Tessa und Lina ins Penthouse gezogen, aber Marie hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt. Tessa, die sie anfangs überhaupt nicht hatte leiden können, fand sie inzwischen ganz okay. Aber Lina war einfach nur nervig. »Die dumme Kuh hat mir gestern meinen Wellnessabend verdorben.« Empört warf Marie ihre langen, blonden Haare über die Schulter. »Erst hat sie den Naturjoghurt aufgefuttert, den ich für meine Joghurt-Honig-Gesichtsmaske gekauft hatte. Ich musste noch mal raus in den Regen und neuen besorgen. Und als ich klitschnass und durchgefroren zurückkam und mir ein heißes Bad einlassen wollte, lag Lina in der Wanne. Sie hatte die halbe Flasche von meinem guten Lavendel-Badeöl ins Wasser gekippt, das mir mein Vater aus Mailand mitgebracht hatte, und auch noch meine Duftkerzen angezündet!«
Kim konnte sich die Szene lebhaft vorstellen. »Und?«, fragte sie gespannt. »Bist du ausgerastet?«
Marie nickte heftig. »Natürlich! Was denkst du denn? Ich hab Lina angebrüllt, dass sie sofort verschwinden soll. Aber sie hat nur frech gegrinst und gesagt, das Badezimmer würde nicht mir allein gehören.«
»Stimmt ja auch«, warf Franzi nicht allzu sensibel ein. Marie schnaufte empört. »Von wegen! Die Wohnung gehört Papa und mir. Tessa und Lina sind hier nur zu Gast. Aber Lina führt sich auf, als würde sie schon immer hier wohnen. Sie schmeißt überall ihre Klamotten hin, belegt stundenlang das Bad und hängt ständig vor dem Fernseher im Wohnzimmer herum. Neulich hab ich sogar die Live-Übertragung vom Boyzzzz- Konzert verpasst, weil Lina unbedingt ihre Lieblingsserie sehen wollte.«
»Du Ärmste, dabei war das Konzert so super!«, schwärmte Kim. »Der Höhepunkt war natürlich das Love-Duett von Nick und Eva.«
Franzi nickte. »Ich hab's auch gesehen. Die
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