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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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nicht weg, doch Pferde sind nicht dafür bekannt, dass sie gern lange schlafen“, flüsterte er. „Wir sehen uns später, wenn du freihast.“
    Bis zum Nachmittag schienen ihm die Stunden im Schneckentempo zu verstreichen. Morgens gab Annie ein paar Reitstunden, Nathaniel besuchte irgendwelche kranken Tiere auf zweiRanches und Gabe erschien am frühen Nachmittag im Stall, um seine Arbeiten zu erledigen. Etwas später tauchte Lilly endlich auch auf. Während sie zwei Pferde für einen Austritt sattelten, stahl er ihr ein paar tiefe, heiße Küsse, und kurz darauf ritt er ihr auf dem Weg voraus. Nachdem sie allen neugierigen Blicken entkommen waren, tauschten sie ein paar ziemlich weitgehende Zärtlichkeiten aus.
    „Lass mich heute wieder zu dir kommen“, bat er sie.
    „Aber Gabe ist doch hier. Fährst du denn nicht meistens am Abend mit ihm zu deiner Schwester?“
    „Meistens. Heute Abend nicht. Heute Abend möchte ich bei dir sein.“
    „Wirst du denn auch ein Gemüsegericht mit mir teilen?“, neckte sie ihn.
    „Ich werde Baumrinde essen, wenn dich das glücklich macht.“
    „Hmm. Ich glaube, aus dir könnte noch was werden …“
    Nachdem sie zum Stall zurückgekehrt waren, die Pferde versorgt hatten und Lilly sich verabschiedet hatte, verlor Gabe keine Zeit, seinen Dad anzusprechen.
    „Sieht aus, als würde zwischen dir und Lilly was laufen.“
    Clay zog eine Augenbraue hoch und sah seinen Sohn fragend an. „Was würdest du denn dazu sagen?“
    Achselzuckend antwortete Gabe: „Ehrlich gestanden, ich hätte sie echt nicht zu alt für mich gehalten. Doch du hast mich geschlagen.“ Als sein Dad blass um die Nase wurde, lachte Gabe ihn aus. „Entspann dich, Mann. Lilly ist cool. Geh ran!“
    Und Clay dachte, das habe ich getan, das tue ich, das werde ich tun …
    Bis jetzt waren Lillys Wochenenden immer sehr vorhersehbar und langweilig gewesen. Die Samstage nutzte sie, um einzukaufen und zu putzen – sowohl ihr eigenes als auch das Haus ihres Großvaters. Yaz war zwar alles andere als hilflos; er machte sein Bett, spülte sein Geschirr, wischte die Fußböden und räumte auf. Aber er war neunundsechzig und sah den feinen Schmutz nicht mehr, den Staub, die Schmierspuren und Flecken. Er entschuldigtesich, wenn er merkte, dass sie etwas reinigte, was er übersehen hatte, und machte Bemerkungen wie: „Die Pfütze ist mir gar nicht aufgefallen, Lilly“ oder „Du kannst das Bettzeug noch eine Woche drauf lassen. Das ist mir sauber genug“ und „Da hatte ich schon gewischt, aber ich glaube, ich bin nicht so pingelig wie du“.
    Obwohl sie in ihr eigenes kleines Haus gezogen war, blieb sie in seinem nach wie vor die einzige Frau. Wenn sie nicht hinter dem Schmutz her war, würde er liegen bleiben. Aber an diesem Samstag war sie zum Stall rausgefahren, um zu reiten, nachdem sie ihre Hausfrauenarbeiten erledigt hatte, und später verbrachte sie die ganze Nacht mit dem scharfen Navajo in ihrem Bett.
    Am Sonntag kochte sie wie üblich bei ihrem Großvater ein Gemüsegericht, das sie zusammen aßen, und wie üblich machte er seine spitzen Bemerkungen über ihre vegetarische Küche. Er behauptete, der Arzt hätte ihm befohlen, Fleisch in seinen Speiseplan aufzunehmen. Dabei wusste sie ganz genau, dass er keinen Arzt hatte und kein Leiden der Welt ihn dazu bringen würde, sich einmal untersuchen zu lassen.
    „Wann rückst du endlich damit raus, Lilly?“, fragte er sie. „Sag mir, weshalb du die ganze Zeit so in dich hineinlächelst und mir nicht in die Augen siehst?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich will nicht, dass so viel Wind darum gemacht wird“, informierte sie ihn.
    „Versuch’s doch mal mit mir. Ich bin nur ein langweiliger alter Mann.“
    „Du benutzt dein Alter als Ausrede. Was wäre denn, wenn ich dir sagen würde, dass ich den Mann sehr mag, der neuerdings für Nathaniel Jensen als Assistent arbeitet? Du weißt, wen ich meine – den Navajo.“
    Ruhig sah er sie eine Weile nur an, bis er schließlich sagte: „Dann könnte ich als glücklicher Hopi sterben.“
    „Siehst du? Wie schwer du es mir machst! Ich habe nur gesagt, dass ich ihn mag, weiter nichts.“
    Yaz ignorierte sie und wurde ernst. „Lilly, wenn ein Mann und eine Frau zusammenpassen, dann steht einen Moment langdie Erde still.“ Er sprach in einem nahezu feierlichen Ton. „So war es bei deiner Großmutter und mir. Die Zeit stand still, und ein helles Licht hat uns beschützt. Wir waren in seinen Schein gehüllt und

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