Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
Toopeek.“
    „Tatsächlich? Mrs Toopeek kenne ich nicht, aber mit dem Polizeichef hatte ich gelegentlich zu tun.“
    „Etwa mit dem Gesetz in Konflikt geraten?“, fragte er, wobei es ihm in den Mundwinkeln zuckte.
    Sie grinste ihn an und schob ihr schweres, schwarzes Brillengestell auf der Nase nach oben. „Sie passen hierher. Noch so ein Klugscheißer unter vielen.“
    Clay mochte die verschrobene alte Frau. Aber wie sich herausstellte, sollte ihre Beziehung nicht lange dauern. Als er zum vierten Mal zum Abendessen dort war, kam Jacks Frau in die Bar und schwang sich ohne Gruß auf einen Hocker am Tresen. Mit ernster Miene sagte sie: „Ich habe eine traurige Nachricht, Jack. Bruce wollte Hope McCrea die Post bringen, und dabei fiel ihm auf, dass sich in ihrem Briefkasten einiges angesammelt hatte. Also ist er ums Haus herumgegangen, um mal nachzusehen, ob alles in Ordnung ist … Er hat sie auf der Veranda hinterm Haus gefunden.“ Über Mels Wange lief eine Träne. „Jack, sie ist tot.“
    Jack wirkte wie vom Donner gerührt. „Ich hatte mich schongefragt, was mit ihr los ist … Seit zwei Tagen war sie nicht mehr hier. Das ist zwar nicht total ungewöhnlich … manchmal vergehen Tage, bevor wir sie wiedersehen … vor allem, wenn sie an irgendeinem Projekt bastelt. Aber, Mensch … War es ein natürlicher Tod?“
    „Das kann man so sagen, denke ich.“ Schniefend zog Mel ein Taschentuch aus der Tasche. „Ermordet wurde sie nicht. Sie saß auf ihrer Veranda im Sessel, die bis auf den Filter heruntergebrannte Zigarette zwischen den Fingern. Sie war achtzig, Jack. Bruce hat zwar den amtlichen Leichenbeschauer angerufen, damit er sie abholt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Grund gibt, eine Ermittlung einzuleiten.“
    „Verdammt“, sagte Clay. „Ich habe sie gemocht. Sie hat mich an ein paar Leute aus meiner Familie erinnert.“ Die beiden drehten sich zu ihm um und sahen ihn an. Er zuckte mit den Schultern. „Ich hätte sie auf mindestens fünfundneunzig geschätzt.“ Vorsichtig legte er Mel eine Hand auf den Arm. „Wirst du damit klarkommen?“
    „Sie hat mich nach Virgin River geholt“, erklärte Mel. „Gut, dabei hat sie mich zwar hinters Licht geführt, aber sie hat mich nun mal hierhergeholt, und dafür bin ich ihr einiges schuldig. Wenn Hope nicht gewesen wäre, hätte ich meinen Mann nicht kennengelernt und meine Kinder hätte ich jetzt auch nicht.“ Sie wandte sich wieder an Jack. „Ich habe sogar noch schlechtere Nachrichten für dich, denn du wirst in das Haus gehen müssen. Wahrscheinlich bist du für sie das, was einem Familienmitglied am nächsten kommt. Sie hat sonst niemanden, und jemand muss da reingehen, sich umschauen und überlegen, was als Nächstes zu tun ist. Hope würde sich im Grabe umdrehen, wenn das Haus von der Bank oder den Behörden eingezogen würde, weil die Steuern nicht bezahlt wurden. Da drin muss es irgendwo ein Sparbuch geben, ein Testament oder sonst was. Falls du nichts findest, sollten wir uns um die Rechnungen kümmern, bis wir eine Lösung haben.“
    „Oooch, Mel …“, stöhnte Jack.
    Clay sah ihn scharf an. „Hast du da etwa gerade gejammert?“
    „Das musst du verstehen, Clay. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Haus aussieht, als wäre es einem Albtraum entsprungen, denn ich glaube nicht, dass Hope in den letzten fünfzig Jahren mal irgendetwas weggeworfen hat.“
    „Als ich damals hier ankam und sie fragte, ob es nicht eine bessere Unterkunft gäbe als diese verfallene Hütte mit dem undichten Dach, die sie für mich vorgesehen hatte“, fügte Mel hinzu, „hat sie mir geantwortet, dass sie die ganze Nacht brauchen würde, um mir einen Platz auf der Couch freizuschaufeln. Jack hat schon recht. Es kann kein Vergnügen sein. Aber Hope hat sich immer um Virgin River gesorgt. Gut möglich, dass sie irgendeinen Plan hatte. Vielleicht kann Jack eine Urkunde ausgraben, eine Geldkassette oder sonst etwas in der Art. Vielleicht hat sie auch, wie der alte Doc Mullins, wenigstens irgendwo eine Absichtserklärung hinterlegt.“
    „Kann die Polizei das nicht übernehmen?“, fragte Jack.
    „Ich denke, du solltest die Polizei unbedingt mitnehmen. Am besten deinen Schwager Mike. Nimm auch Preacher mit. Ich glaube, Clay würde vielleicht auch gern dabei helfen, immerhin hat Hope ihn an Familienangehörige erinnert.“
    „So sehr nun auch wieder nicht“, erwiderte Clay.
    „Trommle deine Truppen zusammen, Jack“, sagte Mel. „Sag

Weitere Kostenlose Bücher