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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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weiter.“
    „Warum?“, fragte Jack, während er einen Stapel Backbleche und Töpfe vom Tisch hob und auf einen anderen Stapel packte.
    „Weil ich nun mal Häuser baue und neugierig bin. Keine Frage, das Haus ist völlig heruntergekommen. Aber habt ihr nicht bemerkt, dass es kein bisschen muffig riecht oder so? Esgibt keine Risse, keine maroden Wände. Nicht einmal Flecken, die auf verborgene undichte Stellen hinweisen, und offensichtlich gibt es auch keinen Schimmel, und das an einem der feuchtesten Orte auf diesem Planeten. Die Farbe ist abgeschlagen und löst sich hier und da. Der Fußboden ist zwar verkratzt und schrammig, aber das ist gutes Holz, und er ist eben und hat sich nicht verzogen. Ich glaube, dass sich unter dem ganzen Krempel hier ein gutes, solides altes Haus verbergen könnte. Wann wurde es gebaut?“
    „Weiß ich nicht genau.“ Jack legte einen Stapel Handtücher auf einen Stapel Gartenbücher. Dann nahm er einen Stapel Bildbände vom Esszimmertisch und platzierte sie auf dem Boden. „Eigentlich kann ich gar nichts mit Sicherheit sagen. Ich habe nicht viel von Hope gewusst, und, ehrlich gesagt, ich kenne auch niemanden, der das tat. Ich habe sie nie von irgendwelchen alten Freunden sprechen hören. Doc Mullins kannte sie lange. So viel weiß ich. Aber die beiden haben sich vor allem gestritten. Und Doc hat erzählt, dass sie schon ewig in diesem Haus wohnte und seit mehr als dreißig Jahren verwitwet war.“ Er holte Luft. „Das reicht nicht, um behaupten zu können, dass man einen Menschen kennt.“
    „Hast du sie nie gefragt?“, wollte Noah wissen.
    „Natürlich, aber sie war sehr zurückhaltend, wenn es um persönliche Informationen ging. Sie hat mir mal erzählt, dass sie jung geheiratet hat und nie Kinder hatte, und dass dieses Haus früher mal auf einer Menge Land stand, das sie aber an Nachbarn verkauft hat, die es als Weideland oder Anbaufläche brauchen konnten. Ich bin Barkeeper, Mann. Wir hören zu, versuchen aber nicht, jemanden auszuhorchen.“
    „Vielleicht solltest du an dem zweiten Teil noch ein wenig arbeiten“, murmelte Preacher.
    Jack sah ihn finster an. „Hope kam immer nur, um ihr Glas Whisky zu trinken und ein bisschen zu plaudern. Sie wollte ein wenig Ruhe haben.“ Er sah sich im Zimmer um und fügte hinzu: „Wer könnte ihr das verdenken?“
    „Und sie wollte den Ort mit allem versorgen“, ergänztePreacher. Er trug ein stark angelaufenes silbernes Teeservice bis in die Küche und kam gleich wieder zurück. „Ich denke, das hat sie getan, weil sie sich langweilte und weil sie sich für ungefähr die älteste Dorfbewohnerin hielt und glaubte, ihren Teil dazu beigetragen zu haben, das Dorf zu einem besseren Ort zu machen, als sie es damals vorgefunden hatte.“
    Während Paul sich aufmachte, um das Haus zu sondieren, nahmen die Männer an dem nun frei geräumten runden Esszimmertisch Platz. Noah schob Jack die Geldkassette zu, die er so vorsichtig öffnete, als würde er damit rechnen, dass ein Haufen zusammengerollter Schlangen daraus hervorschnellen könnte. Dann schlug er den Deckel ganz zurück. „Wow. Mir scheint, in ihrem Leben könnte es tatsächlich einen Bereich gegeben haben, in dem Ordnung herrschte. Mappen. Aufkleber.“ Er zog eine davon heraus, klar und deutlich stand dort „Geburtsurkunde“. Dann folgte eine mit der Aufschrift „Heiratsurkunde“. Jack konnte nicht widerstehen und schlug die Mappe auf. „Wahnsinn. Sie hat 1941 geheiratet. Entweder hat Hope uns über ihr Alter beschwindelt oder sie war damals etwa zehn Jahre alt.“ Unter den Papieren fand er ein altes Schwarz-Weiß-Foto. „Mensch! Sie sah wirklich klasse aus“, sagte er und reichte es herum. Hope war darauf eine schöne junge Blondine, die ein raffiniert geschnittenes Satinkleid trug und einen dazu passenden hauchdünnen Schleier. Und sie stand neben einem Mann, der sehr viel älter war als sie.
    „Sieh dir mal die Geburtsurkunde an, Jack“, sagte Preacher.
    Als Jack das tat, verlor er fast die Farbe aus dem Gesicht. „Guter Gott, sie war tatsächlich älter, als sie verraten wollte. Geboren 1925. Also war sie … was …?“
    „Sechsundachtzig. Und als sie geheiratet hat, war sie sechzehn“, stellte Noah fest und betrachtete eingehend das Foto. „Und dieser Kerl hier, 1941 … Ich wette, er ist mindestens fünfzig. Und das hat man damals nicht für so jung gehalten, wie es heute der Fall ist.“
    „Fünfzig wird heute als jung angesehen?“, fragte Jack. „Das

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