Das Glück wartet in Virgin River
Ich liebe Opern. Sie berühren mich. Diese hier endet mit dem Tod der Frau. Genau genommen enden sie meist mit dem Tod, aber die Kraft der Musik … hör einfach zu. Lass sie durch deine Adern fließen, deine Muskeln und … also ich mach jetzt mal in der Küche weiter.“
Sie schob ihn aufs Sofa, drehte die Lautstärke an der Stereoanlage auf und ging wieder in die Küche. Von dort, wo er saß, konnte er sie noch sehen, und die Aussicht war exquisit. Lilly stand neben der Spüle am Tresen und hatte ihm den Rücken zugewandt. Clay öffnete seine Flasche und trank einen Schluck. Er hätte kaum gedacht, dass es einen berauschenderen Anblick geben könnte, als sie auf einem großen Pferd zu sehen, aber das hier war es. Er war fasziniert. Sie trug ein ärmelloses, eng anliegendes bauchfreies Stricktop und eine Hüfthose, die ihr nur bis zu den Waden reichte. Was ihre Arme und Schultern anging, hatte er recht gehabt. Ihre Muskeln zeichneten sich deutlich ab. Selbst die Muskeln an ihrem Rücken waren unter dem Top, das sie trug, deutlich zu erkennen. Und dann dieser runde, feste, athletische Po! Er strich sich mit der Hand übers ganze Gesicht. Wow. Sie hatte ihm erzählt, dass sie Yoga machte, doch konnte man solche Muskeln durch Yoga bekommen? Ja, wenn man obendrein noch Heuballen stemmte …
Und was die Musik betraf, hatte sie recht. Er war sich nicht sicher, ob sie ihm wirklich gefiel, dennoch ging sie ihm unter die Haut. Manchmal war sie melodiös und lieblich, dann erhob sie sich mit einer Kraft, die ihn an einen Feldzug denken ließ oder an die Eroberung einer hinreißenden Frau; gleich darauf wurde sie wieder ruhig und verführerisch.
Er lächelte. Das kleine Hopi-Mädchen war eine Streberin. Sie mochte klassische Musik und saß auf einem Futon, der noch lange wachsen müsste, um eine richtige Couch zu werden. Er fühlte sich sehr weit weg von daheim.
Vielleicht war ja sie sehr weit weg von daheim.
Er erhob sich vom Futon. Bis in die Küche waren es nur zehn Schritte, und die Musik war so laut, dass sie ihn nicht hören konnte. Deshalb stellte er seine Flasche mit dem Bier auf den Tresen, bevor er sie berührte. Aber weder zuckte sie zusammen, noch versteifte sie sich. Entweder hatte sie gehört, wie er näher kam, oder sie hatte es gefühlt. Eine Eingebung sagte ihm, dass sie hoch entwickelte übersinnliche Kräfte besaß.
Er legte eine Hand auf ihre Hüfte, eine Hand, die auf ihrerkleinen Gestalt so groß war, dass sie bis zu ihrem flachen Bauch reichte. Er ließ ihr eine Sekunde Zeit, um zu protestieren oder ihn wegzuschieben, und als sie nichts dergleichen tat, presste er die Lippen auf ihren Hals, küsste sie und inhalierte ihren Duft, wobei er leicht an der Stelle saugte. Seine andere Hand fand ihre andere Hüfte, die er mit Handfläche und Fingern massierte. Schließlich küsste er ihren Hals auf beiden Seiten.
Sie drehte den Kopf, damit er sie auch hören konnte. „Das solltest du nicht …
„Das sollte ich …“
„Mach mir keinen Knutschfleck“, warnte sie ihn.
„Ich würde eher sterben, als eine Schönheit wie dich zu beflecken.“
Und damit hatte er sie entwaffnet. Sie drehte sich in seinen Armen um und reckte sich ihm entgegen. „Du musst etwas wissen. Ich habe sehr große Angst vor dir.“
Er erstarrte und runzelte die Stirn. „Vor mir? Wieso?“
„Ich fürchte mich davor, dass du mich verletzen könntest.“
Langsam schüttelte er den Kopf, die Stirn noch immer gerunzelt. „Lilly, ich werde dich nicht verletzen. Das schwöre ich dir. Ich werde gut zu dir sein.“
Sie atmete ein und in einem langen Seufzen wieder aus, dann schloss sie die Augen und gab ihren Widerstand auf.
Mehr als das brauchte er nicht als Einladung; er drückte den Mund auf ihre Lippen, und als sie diese leicht öffnete, ergriff er die Gelegenheit beim Schopf und ließ seine Zunge hineinschlüpfen. Er stöhnte und umkreiste ihre Lippen, schmeckte sie und zupfte leicht daran. Dann empfing er ihre Zunge in seinem Mund. Er hob die Lider gerade weit genug, um zu sehen, dass sie die Augen immer noch geschlossen hatte. Die dichten schwarzen Wimpern ruhten auf ihren Wangen. „Du bist so schön“, flüsterte er. Er umfasste ihren festen Po mit seinen großen Händen, zog Lilly fest an sich, während er sie immer leidenschaftlicher küsste, mit der Zunge eindrang, sich zurückzog, wieder eindrang …
Sie glitt mit den Fingern von seinen Schultern über seinen Hals hinauf zum Kopf. Dann schob sie ihre Hände in
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