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Das Grab des Ghouls

Das Grab des Ghouls

Titel: Das Grab des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist mir schon aufgefallen. Ansonsten war alles in Butter. An dem Essen nehme ich nicht teil, ich werde mich absetzen und mir die Umgebung ein wenig anschauen.«
    »Aber seien Sie vorsichtig.«
    »Bin ich doch immer.«
    »Haben Sie denn das Ziel schon gesehen?«
    »Wenn Sie die Ruine meinen, Bill, die habe ich nicht gesehen. Mein Zimmer lieg wohl an der verkehrten Seite. Weit weg kann sie ja nicht sein, denn in der übernächsten Nacht soll es ja eine Fußwanderung geben, die zu ihr hinführt.«
    »Gut, Desmond. Dann geben Sie auf sich Acht.«
    »Mach ich doch glatt, Bill. Ich bin schon verdammt gespannt. Und wenn ich etwas sehen sollte, das auffällig ist, werde ich mich sofort bei Ihnen melden. Ich habe mein Handy bei mir.«
    »Darum bitte ich.«
    »Klar. Grüßen Sie London von mir.«
    Mit diesem Satz war das Gespräch zwischen ihnen beendet, und Desmond Wayne spürte, dass er in den letzten beiden Minuten schon etwas nervös geworden war. Das hatte auch an der Stimme des Kollegen liegen können, die gar nicht so locker geklungen hatte. Bill Conolly schien sich echte Sorgen zu machen.
    Darüber wollte der junge Mann nicht weiter nachdenken. Er hatte das Gefühl, genau auf das richtige Pferd gesetzt zu haben. Dieser Job konnte seiner Karriere nur auf die Sprünge helfen.
    Mit einem Ruck stand er auf und schnappte sich seine Jacke. Als er sie übergestreift hatte, checkte er sich selbst noch mal durch, ob er auch alles dabei trug, was für ihn wichtig war. Er dachte vor allem an die Kamera und an eine Taschenlampe. Auch eine Waffe hätte ihm jetzt gefallen können, die aber hätte er sich malen müssen. Nur sein Schweizer Messer, das hatte er mitgenommen.
    Im Zimmer gab es zwei Lampen. Die eine hing unter der Decke, die andere stand auf dem Nachttisch. Deren Licht ließ er brennen, als er den Raum verließ.
    In diesem Haus gab es keinen Lift. Er musste schon die beiden Treppen benutzen, um den Ausgang zu erreichen. Viel Holz gab es hier, vor allem die Balken unter der Decke fielen ihm auf. Fotografien hingen an den Wänden, und das Holz der alten Stufen bewegte sich unter Wayne’s Gewicht.
    In der Nähe des Eingangs roch es bereits leicht nach Essen. An der Rezeption stand der Besitzer des Hotels und sprach mit drei Gästen zugleich. Weitere saßen in den rustikalen Sesseln und blätterten in Zeitschriften.
    Die Reiseleiterin sah er, als er die verglaste Tür aufgestoßen hatte und ins Freie trat. Die Frau telefonierte mit dem Handy und hatte trotzdem bemerkt, dass die Tür geöffnet worden war. Sie drehte sich um, unterbrach das Gespräch mit einer kurzen Entschuldigung und wandte sich an Desmond Wayne.
    »Sie wollen wirklich nicht am Dinner teilnehmen und einen Spaziergang machen?«
    »Ja, ich muss mir die Beine vertreten, Rita.«
    Rita McQueen nickte. Sie war eine Frau Mitte dreißig, hatte blondes kurz geschnittenes Haar und einen breiten Mund, dessen Lippen sie immer blass schminkte, damit er nicht zu sehr auffiel. Sie trug Jeans und eine Jacke aus grünem Leder. Der Saum reichte bis zu den Knien.
    »Aber Sie bleiben doch in der Nähe – oder?«
    »Das versteht sich. Aber ich brauche die Bewegung nach der langen Busreise. Kann sein, dass ich noch eine Kleinigkeit zu mir nehme, wenn ich zurückkehre. Das wird sich doch einrichten lassen – oder?«
    »Ich denke schon. Nur versprechen kann ich nichts. Aber wir alle werden sicherlich noch zusammensitzen.«
    »Gut, dann kann ich ja einen Bericht abgeben, wie die Gegend hier so ist.«
    »Tun Sie das. Viel Spaß.« Dann fügte die Frau noch etwas hinzu. »Und geben Sie auf sich Acht. Man kann nie wissen. Hier gibt es zwar kein Moor – jedoch«, sie hob die Schultern, »für einen Großstädter kann die Natur manchmal unheimlich sein.«
    »Wollen Sie mir Angst einjagen?«
    »Nein, das nicht. Ich fühle mich nur für die Reisenden verantwortlich.«
    »Danke, aber ich komme schon zurecht.« Desmond lächelte der Frau kurz zu, danach machte er sich auf den Weg. Dass er Reporter war, hatte er für sich behalten. Als Berufsbezeichnung hatte er Student angegeben, was man ihm durchaus abnahm.
    Desmond Wayne war gespannt, und er hoffte, dass ihn die nahe Zukunft nicht enttäuschte...
    ***
    Vor der Reise hatte jeder Teilnehmer Unterlagen bekommen, die er studieren sollte. Viele hatten es getan, auch Desmond, doch er holte den Plan noch mal hervor, als er sich weit genug vom Gasthaus entfernt hatte. Sollte Rita McQueen ruhig glauben, dass er sich nur die Beine vertreten

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