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Das Grab - Roman

Das Grab - Roman

Titel: Das Grab - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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und hysterisch gelacht. Das kam ihr unfassbar grausam vor.
    In der vierten Stunde im Lesesaal steckte Vicki Ace einen Zettel zu. »Er ging ohne seinen Johannes zum heiligen Petrus«, stand darauf.
    Ace las und prustete los.
    Mr. Silverstein, der Klausuren korrigierte, hob mit einem Ruck den Kopf.
    »Miss Mason, würden Sie uns alle an dem teilhaben lassen, was Sie so erheitert?«
    »Nein, lieber nicht.«
    »Ist das ein Zettel, den ich da in Ihrer Hand sehe?«
    »Ich hab nichts in der Hand«, versicherte ihm Ace. »Sehen Sie?« Sie stopfte sich den Zettel unverhohlen in den Mund, hielt beide Hände in die Höhe und begann zu kauen.
    Ungefähr die Hälfte der Anwesenden applaudierte. Mr. Silverstein schüttelte den Kopf. Er musterte Ace mit gerunzelter Stirn, als überlegte er, der Sache nachzugehen, entschied sich aber augenscheinlich, es dabei zu belassen und behalf sich stattdessen mit einem lahmen »Nun, jetzt wieder in Ruhe an die Arbeit, das hier ist ein Lesesaal und kein Zirkus«, und fuhr mit Korrigieren fort.
    Ace nahm das durchweichte Papierknäuel aus dem Mund und warf es auf Melvin Dobbs, der zwei Tische vor ihr saß. Es blieb an seinem Nacken kleben. Vicki versuchte, ein Lachen zu unterdrücken.
    Normalerweise empfand sie für Melvin so etwas wie Mitleid. Er war ein seltsamer Junge, schräg genug, um als Zielscheibe für jeden zu taugen, der Lust auf Krawall verspürte. Vicki wünschte, Ace hätte die Rotzkugel auf jemand anderen geworfen, doch sie musste einfach lachen.
    Melvin zuckte zusammen, als das nasse Papierknäuel gegen seinen Nacken klatschte. Er setzte sich kerzengerade auf, pflückte es von seinem Hals, faltete es behutsam auf und las.
    Na super, dachte Vicki.
    Melvin drehte sich um. Er starrte Ace aus seinen halb geschlossenen Glubschaugen an. Dann knüllte er den Zettel zusammen. Er roch daran, leckte sich seine dicken Lippen und stopfte das Papier in seinen Mund. Er kaute es langsam, grinste ein bisschen und rollte genießerisch mit den Augen. Schließlich schluckte er.
    Vicki kam es beinahe hoch.
     
    Als die Klingel schrillte, gesellte sie sich zu Ace.
    Ace verdrehte wie Melvin die Augen. »Hast du ihn kauen sehen?«
    »Hätte fast mein Frühstück von mir gegeben.«
    »Der Typ ist echt merkwürdig.«
    Auf dem Weg in die Cafeteria sahen sie Melvin vor sich. Er ging vornübergebeugt, einen Arm wild vor und zurück schwingend, während sein anderer durch das Gewicht seiner Büchermappe gerade herabhing. Sein rosafarbenes Hemd hing ihm hinten aus der Hose. Es verdeckte den Hosenboden seiner grauenvollen karierten Shorts.
    »Hast du noch ein Stück Papier?«, fragte Ace.
    »Wozu?«
    »Vielleicht möchte er einen Nachschlag.«
    Im selben Augenblick machte Randy Montclair direkt vor Ace einen langen Schritt seitwärts und gab Melvin einen Schlag auf den Hinterkopf. »Du hast mir den Appetit verdorben, du Schwein«, sagte er und versetzte Melvin einen weiteren Schlag. Melvin zog den Kopf ein, ging jedoch weiter.
    Randy war ebenfalls im Lesesaal gewesen. Anscheinend hatte er gesehen, wie Melvin die Rotzkugel geschluckt hatte.
    Doug, sein Kumpel, schob sich lachend neben ihn. »Dafür hat er noch eine verdient!«
    »Drecksau.« Randy verabreichte Melvin erneut einen Schlag.
    »Lass das!«, fauchte Vicki.
    Ohne von Melvin abzulassen, warf er einen Blick über die Schulter. Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. »Halt dich da raus.«
    »Lass ihn in Ruhe.«
    Er ignorierte sie und versetzte Melvin einen weiteren Schlag mit dem Handrücken gegen den Hinterkopf.
    Vicki nahm ihren Bücherranzen ab, packte ihn bei den Schulterriemen und schwang ihn Richtung Randy. Der schwere Rucksack krachte gegen seine Schulter. Er taumelte seitwärts und stieß gegen Doug. Sie gingen beide fast zu Boden, aber nur fast.
    Dann wirbelten sie zu Vicki herum.
    Sie sahen nicht sonderlich erfreut aus.
    »Lasst ihn einfach in Ruhe«, sagte sie. »Okay?«
    Wütend fuchtelte Randy mit der Faust vor ihrer Nase herum.
    »Oh, ich hab ja solche Angst.«
    Die hatte sie nicht wirklich. Nicht mit Ace an ihrer Seite.
    »Wenn du kein Mädchen wärst, würde ich dir die Fresse polieren.«
    Doug sah aus, als wollte er dasselbe wiederholen, warf jedoch einen Blick auf Ace und hielt den Mund.
    »Verzieht euch, Jungs«, sagte Ace.
    Die Zornesfalten auf Randys Stirn verschwanden. Er sah zu Ace auf. »Sag Vicki, sie soll ihre Nase aus meinen Angelegenheiten raushalten.«
    Ace zog die Augenbrauen hoch. »Ich hab das magische Wort nicht

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