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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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noch viel mehr Volk ausmarschiren, um den alten Kerl in Ruh zu setzen. Der aber schlug auf seinen Ranzen so lang, bis eine ganze Armee herausgekommen, dazu drehte er seinen Hut ein paar mal, da gingen die Kanonen und der Feind ward geschlagen und in die Flucht gejagt. Da ward Friede geschlossen und er zum Vizekönig gemacht, wie auch die Prinzessin ihm zur Gemahlin gegeben.
    Der Prinzessin aber lag es beständig im Sinn, dass sie so einen alten Kerl zum Gemahl nehmen müssen und wünschte nichts mehr, als dass sie ihn wieder los werden könnte. Sie forschte täglich in welchen Vorteilen seine Macht bestehe, er war auch so treu und entdeckte ihr alles. Da schwäzte sie ihm seinen Ranzen ab und verstieß ihn, und als darauf Soldaten gegen ihn marschierten, war sein Volk verloren, aber noch hatte er sein Hütgen, da griff er daran und ließ die Kanonen gehen, so schlug er den Feind und ward wieder Friede gemacht. Danach aber ließ er sich wieder betrügen und die Prinzessin schwäzte ihm sein Hütchen ab. Und als nun der Feind auf ihn eindrang, hatte er nichts als sein Hörnchen, da blies er darauf, alsbald fielen Dörfer, Städte und alle Festungswerke übern Haufen. Da war er König allein und blieb allein, bis er gestorben war.

Die Hochzeit der Frau Füchsin
    Erstes Märchen
    Es war einmal ein alter Fuchs mit neun Schwänzen, der glaubte, seine Frau wäre ihm nicht treu und wollte er sie in Versuchung führen. Er streckte sich unter die Bank, regte kein Glied und stellte sich, als wenn er mausetot wäre. Die Frau Füchsin ging auf ihre Kammer, schloss sich ein, und ihre Magd, die Jungfer Katze, saß auf dem Herd und kochte. Als es nun bekannt ward, dass der alte Fuchs gestorben war, so meldeten sich die Freier. Da hörte die Magd, dass jemand vor der Haustüre stand und anklopfte; sie ging und machte auf, und da wars ein junger Fuchs, der sprach
    „Was macht sie, Jungfer Katze?
    schläft se oder wacht se?“
    Sie antwortete
    „ich schlafe nicht, ich wache.
    Will er wissen, was ich mache?
    Ich koche warm Bier, tue Butter hinein:
    will der Herr mein Gast sein?“
    „Ich bedanke mich, Jungfer“, sagte der Fuchs, „was macht die Frau Füchsin?“ Die Magd antwortete
    „sie sitzt auf ihrer Kammer,
    sie beklagt ihren Jammer,
    weint ihre Äuglein seidenrot,
    weil der alte Herr Fuchs ist tot.“
    "Sag sie ihr doch, Jungfer, es wäre ein junger Fuchs da, der wollte sie gerne freien.“ „Schon gut, junger Herr.“
    Da ging die Katz die Tripp die Trapp,
    Da schlug die Thür die Klipp die Klapp.
    „Frau Füchsin, sind Sie da?“
    „Ach ja, mein Kätzchen, ja.“
    „Es ist ein Freier draus.“
    „Mein Kind, wie sieht er aus?“
    „Hat er denn auch neun so schöne Zeiselschwänze wie der selige Herr Fuchs?“ „Ach nein“, antwortete die Katze, „er hat nur einen.“ „So will ich ihn nicht haben.“
    Die Jungfer Katze ging hinab und schickte den Freier fort. Bald darauf klopfte es wieder an, und war ein anderer Fuchs vor der Türe, der wollte die Frau Füchsin freien; er hatte zwei Schwänze; aber es ging ihm nicht besser als dem ersten. Danach kamen noch andere immer mit einem Schwanz mehr, die alle abgewiesen wurden, bis zuletzt einer kam, der neun Schwänze hatte wie der alte Herr Fuchs. Als die Witwe das hörte, sprach sie voll Freude zu der Katze
    „nun macht mir Tor und Türe auf,
    und kehrt den alten Herrn Fuchs hinaus.“
    Als aber eben die Hochzeit sollte gefeiert werden, da regte sich der alte Herr Fuchs unter der Bank, prügelte das ganze Gesindel durch und jagte es mit der Frau Füchsin zum Haus hinaus.
     
     
    Zweites Märchen.
    Als der alte Herr Fuchs gestorben war, kam der Wolf als Freier, klopfte an die Türe, und die Katze, die als Magd bei der Frau Füchsin diente, machte auf. Der Wolf grüßte sie, und sprach
    „guten Tag, Frau Katz von Kehrewitz,
    wie kommts, dass sie alleine sitzt?
    Was macht sie Gutes da?“
    Die Katze antwortete
    „Brock mir Wecke und Milch ein:
    Will der Herr mein Gast sein?“
    „Dank schön, Frau Katze“, antwortete der Wolf, „die Frau Füchsin nicht zu Haus?“
    Die Katze sprach
    „sie sitzt droben in der Kammer,
    beweint ihren Jammer,
    beweint ihre große Not,
    dass der alte Herr Fuchs ist tot.“
    Der Wolf antwortete
    „Will sie haben einen andern Mann,
    so soll sie nur herunter gan.“
    Die Katz die lief die Trepp hinan,
    und ließ ihr Zeilchen rummer gan
    bis sie kam vor den langen Saal:
    klopft an mit ihren fünf goldenen Ringen.
    „Frau Füchsin, ist

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