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007a - Amoklauf

007a - Amoklauf

Titel: 007a - Amoklauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Harry Richardson konnte sich kaum geradehalten. Er stützte sich am Türstock ab und stieg zögernd die wenigen Stufen zur Straße hinunter. Mit zitternden Fingern stülpte er den Strohhut über das eisgraue Haar und preßte die Lippen zusammen. Für das bunte Treiben um sich herum hatte er keinen Blick.
    Die Sonne stand hoch am Himmel, es war unerträglich heiß. Im Augenblick hatte Richardson genug von Brunei, von der Hitze und den Leuten. Er war vor wenigen Tagen sechzig geworden, wirkte aber um zehn Jahre jünger. Er war ein hochgewachsener Mann mit einem sorgfältig gestutzten Oberlippenbart, der ihm ein hochmütiges Aussehen verlieh. Sonst ging er steif, als hätte er einen Stock verschluckt, doch jetzt hatte er seinen hageren Oberkörper nach vorn gebeugt; er glaubte, sich jeden Augenblick erbrechen zu müssen, und fühlte sich seltsam schwach.
    Das kann doch nicht von der Blutabnahme kommen , dachte er. Er hatte eine Vorladung zu einer ärztlichen Untersuchung bekommen, war sich aber bis jetzt nicht im klaren darüber, weshalb er hatte erscheinen müssen. Der Arzt, ein höchst widerlicher Kerl, hatte auf seine Fragen hin nur süffisant gegrinst und etwas von Routineuntersuchung gemurmelt.
    Richardson ging die wenigen Schritte zu seinem cremefarbenen Rolls Royce. James, sein Chauffeur, erblickte ihn, sprang heraus und riß den Wagenschlag auf.
    »Ist Ihnen nicht gut, Sir?« fragte er besorgt, als er in das bleiche Gesicht Richardsons sah.
    Dieser gab keine Antwort, sondern ließ sich einfach in die weichen Polster fallen. Die Klimaanlage des Wagens war eingeschaltet, und plötzlich fühlte er sich besser.
    Die Hitze , dachte er, diese verdammte Hitze und der Gestank. Er legte den Hut neben sich und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Fahren Sie nach Hause, James!« sagte er, lehnte sich zurück und schloß die Augen.
    Der Wagen fuhr geräuschlos an und zwängte sich ziemlich rücksichtslos durch den Verkehr, doch James kam nur langsam vorwärts. Diese verfluchten Radfahrer! , dachte er grimmig und warf einen raschen Blick in den Rückspiegel. Das Aussehen seines Chefs wollte ihm gar nicht gefallen. Sein Gesicht war sonst rosig; jetzt aber wirkte es wie eine Totenmaske. Die Lider flatterten, und der Oberlippenbart sträubte sich.
    Richardson fühlte sich zusehends schlechter. Sein Magen rebellierte, und sein Atem war flach.
    Sie fuhren den Brunei River entlang. Die Straße war breit und wenig befahren. Nach einigen Minuten tauchte Kampong Ayer auf, ein Wasserdorf, an der Biegung des Flusses gelegen. James war schon unzählige Male hier vorbeigekommen, doch immer wieder beeindruckten ihn die auf Pfählen ins Wasser gebauten Häuser. Fast fünfzehntausend Menschen wohnten hier, Silberschmiede, Weber von Sarongs und Matten, Fischer und Pensionäre.
    Richardson schlug die Augen auf. Sie waren merkwürdig hell und durchscheinend geworden. Sein Atem ging rascher. »Bleiben Sie stehen, James!« keuchte er.
    James reagierte sofort, bremste ab und fuhr den Wagen an die Bordsteinkante. Als er sich umwandte, zuckte er unwillkürlich zusammen. Richardsons Augen glühten. Er bewegte die Lippen unkontrolliert. Weißer Schaum stand ihm vor dem Mund, und Speichel rann über das Kinn.
    »Soll ich einen Arzt rufen, Sir?« fragte James ängstlich.
    Richardson gab keine Antwort. Er griff in die Brusttasche und beugte sich vor. Sein Gesicht verzerrte sich. Schweiß rann ihm über die hohe Stirn und verfing sich in den buschigen Brauen. Mit einer heftigen Bewegung riß Richardson einen malaysischen Dolch aus der Brusttasche, und bevor James noch reagieren konnte, zuckte die rasiermesserscharfe Klinge auf seinen Hals zu. Die Augen des Chauffeurs weiteten sich, er wollte ausweichen, doch es war zu spät. Der scharfe Dolch schlitzte ihm die Kehle auf. Blut spritzte hervor und auf Richardsons Anzug.
    James brach zusammen und lag halb über dem Lenkrad. Richardson handelte wie in Trance. Er öffnete den Wagen und versteckte den Dolch im Ärmel. Ohne nach rechts oder links zu blicken, überquerte er die Straße. Ein Mädchen kam ihm entgegen und blieb entsetzt stehen, als es seinen blutbesudelten Anzug sah. Richardson stieß einen heiseren Schrei aus, riß den Dolch hervor und sprang auf die junge Frau zu. Er packte ihr langes schwarzes Haar, drückte ihren Kopf zurück und stieß ihr die Waffe in den Bauch. Das Mädchen schrie verzweifelt. Er stach nochmals zu – und wieder und wieder.
    Schließlich ließ er das Mädchen achtlos

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