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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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und fragte auf sein trierisch „wat? wat?“ Da meinte der Herr Schulz er spräche nicht anders als „wade, wade durchs Wasser,“ und hub an, weil er der Vorderste war, sich auf den Weg zu machen und in die Mosel hineinzugehen. Nicht lang, so versank er in den Schlamm und in die antreibenden tiefen Wellen, seinen Hut aber jagte der Wind hinüber an das jenseitige Ufer, und ein Frosch setzte sich dabei und quackte „wat, wat, wat.“ Die sechs andern hörten das drüben und sprachen „unser Gesell, der Herr Schulz, ruft uns, kann er hinüber waden, warum wir nicht auch?“ Sprangen darum eilig alle zusammen in das Wasser und ertranken, also dass ein Frosch ihrer sechse ums Leben brachte, und niemand von dem Schwabenbund wieder nach Haus kam.
     

Die drei Handwerksburschen
    Es waren drei Handwerksbursche, die hatten es verabredet auf ihrer Wanderung beisammen zu bleiben und immer in einer Stadt zu arbeiten. Auf eine Zeit aber fanden sie bei ihren Meistern kein Verdienst mehr, so dass sie endlich ganz abgerissen waren und nichts zu leben hatten. Da sprach der eine „was sollen wir anfangen? Hier bleiben können wir nicht länger, wir wollen wieder wandern, und wenn wir in der Stadt, wo wir hin kommen, keine Arbeit finden, so wollen wir beim Herbergsvater ausmachen dass wir ihm schreiben wo wir uns aufhalten, und einer vom andern Nachricht haben kann, und dann wollen wir uns trennen;“ Das schien den andern auch das Beste.
    Sie zogen fort, da kam ihnen auf dem Weg ein reich gekleideter Mann entgegen, der fragte wer sie wären. „Wir sind Handwerksleute und suchen Arbeit: wir haben uns bisher zusammen gehalten, wenn wir aber keine mehr finden, so wollen wir uns trennen.“ „Das hat keine Not,“ sprach der Mann, „wenn ihr tun wollt was ich euch sage, solls euch an Geld und Arbeit nicht fehlen; ja ihr sollt große Herren werden und in Kutschen fahren.“ Der eine sprach „wenns unserer Seele und Seligkeit nicht schadet, so wollen wirs wohl tun.“ „Nein,“ antwortete der Mann, „ich habe keinen Teil an euch.“ Der andere aber hatte nach seinen Füßen gesehen, und als er da einen Pferdefuß und einen Menschenfuß erblickte, wollte er sich nicht mit ihm einlassen. Der Teufel aber sprach „gebt euch zufrieden, es ist nicht auf euch abgesehen, sondern auf eines anderen Seele, der schon halb mein ist, und dessen Maß nur voll laufen soll.“ 
    Weil sie nun sicher waren, willigten sie ein, und der Teufel sagte ihnen was er verlangte, der erste sollte auf jede Frage antworten „wir alle drei,“ der zweite „ums Geld,“ der dritte „und das war Recht.“ Das sollten sie immer hinter einander sagen, weiter aber dürften sie kein Wort sprechen, und überträten sie das Gebot, so wäre gleich alles Geld verschwunden: so lange sie es aber befolgten, sollten ihre Taschen immer voll sein. Zum Anfang gab er ihnen auch gleich so viel als sie tragen konnten, und hieß sie in die Stadt in das und das Wirtshaus gehen. Sie gingen hinein, der Wirt kam ihnen entgegen und fragte „wollt ihr etwas zu essen?“ Der erste antwortete „wir alle drei.“ „Ja,“ sagte der Wirt, „das mein ich auch.“ Der zweite „ums Geld.“ „Das versteht sich“ sagte der Wirt. Der dritte „und das war Recht.“ „Ja wohl wars Recht“ sagte der Wirt. Es ward ihnen nun gut Essen und Trinken gebracht, und wohl aufgewartet. 
    Nach dem Essen musste die Bezahlung geschehen, da hielt der Wirt dem einen die Rechnung hin, der sprach „wir alle drei,“ der zweite „ums Geld,“ der dritte „und das war Recht.“ „Freilich ists Recht,“ sagte der Wirt, „alle drei bezahlen, und ohne Geld kann ich nichts geben.“ Sie bezahlten aber noch mehr als er gefordert hatte. Die Gäste sahen das mit an und sprachen „die Leute müssen toll sein.“ „Ja, das sind sie auch,“ sagte der Wirt, „sie sind nicht recht klug.“ So blieben sie eine Zeit lang in dem Wirtshaus und sprachen kein ander Wort als „wir alle drei, ums Geld, und das war Recht.“ Sie sahen aber, und wussten alles was darin vorging. Es trug sich zu, dass ein großer Kaufmann kam mit vielem Geld, der sprach „Herr Wirt, heb er mir mein Geld auf, da sind die drei närrischen Handwerksbursche, die möchten mirs stehlen.“ Das tat der Wirt. Wie er den Mantelsack in seine Stube trug, fühlte er dass er schwer von Gold war. Darauf gab er den drei Handwerkern unten ein Lager, der Kaufmann aber kam oben hin in eine besondere Stube. Als Mitternacht war und der Wirt dachte

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