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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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sie schliefen alle, kam er mit seiner Frau, und sie hatten eine Holzaxt und schlugen den reichen Kaufmann tot; nach vollbrachtem Mord legten sie sich wieder schlafen. Wies nun Tag war, gabs großen Lärm, der Kaufmann lag tot im Bett und schwamm in seinem Blut. Da liefen alle Gäste zusammen, der Wirt aber sprach „das haben die drei tollen Handwerker getan.“ Die Gäste bestätigten es, und sagten „niemand anders kanns gewesen sein.“ Der Wirt aber ließ sie rufen und sagte zu ihnen „habt ihr den Kaufmann getötet?“ „Wir alle drei“ sagte der erste, „ums Geld“ der zweite, „und das war Recht“ der dritte. „Da hört ihrs nun,“ sprach der Wirt, „sie gestehens selber.“ Sie wurden also ins Gefängnis gebracht, und sollten gerichtet werden. Wie sie nun sahen dass es so ernsthaft ging, ward ihnen doch angst, aber Nachts kam der Teufel und sprach „haltet nur noch einen Tag aus, und verscherzt euer Glück nicht, es soll euch kein Haar gekrümmt werden.“ 
    Am andern Morgen wurden sie vor Gericht geführt: da sprach der Richter „seid ihr die Mörder?“ „Wir alle drei.“ „Warum habt ihr den Kaufmann erschlagen?“ „Ums Geld.“ „Ihr Bösewichter,“ sagte der Richter, „habt ihr euch nicht der Sünde gescheut?“ „Und das war Recht.“ „Sie haben bekannt und sind noch halsstarrig dazu“ sprach der Richter, „führt sie gleich zum Tod.“ Also wurden sie hinausgebracht, und der Wirt musste mit in den Kreis treten. Wie sie nun von den Henkersknechten gefasst und oben aufs Gerüst geführt wurden, wo der Scharfrichter mit bloßem Schwerte stand, kam auf einmal eine Kutsche mit vier blutroten Füchsen bespannt, und fuhr dass das Feuer aus den Steinen sprang, aus dem Fenster aber winkte einer mit einem weißen Tuche. Da sprach der Scharfrichter „es kommt Gnade,“ und ward auch aus dem Wagen „Gnade! Gnade!“ gerufen. Da trat der Teufel heraus, als ein sehr vornehmer Herr, prächtig gekleidet und sprach „ihr drei seid unschuldig; ihr dürft nun sprechen, sagt heraus was ihr gesehen und gehört habt.“ Da sprach der älteste „wir haben den Kaufmann nicht getötet, der Mörder steht da im Kreis“ und deutete auf den Wirt, „zum Wahrzeichen geht hin in seinen Keller, da hängen noch viele andere, die er ums Leben gebracht.“ Da schickte der Richter die Henkersknechte hin, die fanden es, wies gesagt war, und als sie dem Richter das berichtet hatten, ließ er den Wirt hinauf führen und ihm das Haupt abschlagen. Da sprach der Teufel zu den dreien „nun hab ich die Seele, die ich haben wollte, ihr seid aber frei und habt Geld für euer Lebtag.“

Der Königssohn der sich vor nichts fürchtet
    Es war einmal ein Königssohn, dem gefiels nicht mehr daheim in seines Vaters Haus, und weil er vor nichts Furcht hatte, so dachte er „ich will in die weite Welt gehen, da wird mir Zeit und Weile nicht lang, und ich werde wunderliche Dinge genug sehen.“ Also nahm er von seinen Eltern Abschied und ging fort, immer zu, von Morgen bis Abend, und es war ihm einerlei wo hinaus ihn der Weg führte. Es trug sich zu, dass er vor eines Riesen Haus kam, und weil er müde war, setzte er sich vor die Türe und ruhte. Und als er seine Augen so hin und her gehen ließ, sah er auf dem Hof des Riesen Spielwerk liegen: das waren ein paar mächtige Kugeln und Kegel so groß als ein Mensch. Über ein Weilchen bekam er Lust, stellte die Kegel auf und schob mit den Kugeln danach, schrie und rief wenn die Kegel fielen, und war guter Dinge. Der Riese hörte den Lärm, streckte seinen Kopf zum Fenster heraus und erblickte einen Menschen, der nicht größer war als andere, und doch mit seinen Kegeln spielte. „Würmchen,“ rief er, „was kegelst du mit meinen Kegeln? wer hat dir die Stärke dazu gegeben?“ Der Königssohn schaute auf, sah den Riesen an und sprach „o du Klotz, du meinst wohl, du hättest allein starke Arme? ich kann alles, wozu ich Lust habe.“ Der Riese kam herab, sah dem Kegeln ganz verwundert zu und sprach „Menschenkind, wenn du der Art bist, so geh und hol mir einen Apfel vom Baum des Lebens.“ „Was willst du damit?“ sprach der Königssohn. „Ich will den Apfel nicht für mich,“ antwortete der Riese, „aber ich habe eine Braut, die verlangt danach; ich bin weit in der Welt umher gegangen und kann den Baum nicht finden.“ „Ich will ihn schon finden,“ sagte der Königssohn, „und ich weiß nicht was mich abhalten soll, den Apfel herunter zu holen.“ Der Riese

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