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Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen

Titel: Das grosse Maerchenbuch - 300 Maerchen zum Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Grimm
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Türe seine Mutter und fragte „was hast du geschenkt kriegt?“ Da log es und antwortete „einen großen Sack voll Gelds, aber ich habe ihn unterwegs verloren.“ „Verloren!“ rief die Mutter, „o den wollen wir schon wieder finden,“ nahm es bei der Hand und wollte mit ihm suchen. Zuerst fing es an zu weinen und wollte nicht mit gehen, endlich aber ging es mit, doch auf dem Wege kamen so viele Eidechsen und Schlangen auf sie beide los, dass sie sich nicht zu retten wussten; sie stachen auch endlich das böse Kind tot, und die Mutter stachen sie in den Fuß, weil sie es nicht besser erzogen hatte.
     

Die zwölf Apostel
    Es war dreihundert Jahre vor des Herrn Christi Geburt, da lebte eine Mutter, die hatte zwölf Söhne, war aber so arm und dürftig, dass sie nicht wusste womit sie ihnen länger das Leben erhalten sollte. Sie betete täglich zu Gott, er möchte doch geben dass alle ihre Söhne mit dem verheißenen Heiland auf Erden zusammen wären. Als nun ihre Not immer größer ward, schickte sie einen nach dem andern in die Welt, um sich ihr Brot zu suchen. Der älteste hieß Petrus, der ging aus, und war schon weit gegangen, eine ganze Tagreise, da geriet er in einen großen Wald. Er suchte einen Ausweg, konnte aber keinen finden und verirrte sich immer tiefer; dabei empfand er so großen Hunger dass er sich kaum aufrecht erhalten konnte. Endlich ward er so schwach, dass er liegen bleiben musste und glaubte dem Tode nahe zu sein. Da stand auf einmal neben ihm ein kleiner Knabe, der glänzte und war so schön und freundlich wie ein Engel. Das Kind schlug seine Händchen zusammen dass er aufschauen und es anblicken musste. Da sprach es „warum sitzest du da so betrübt?“ „Ach,“ antwortete Petrus, „ich gehe umher in der Welt und suche mein Brot, damit ich noch den verheißenen lieben Heiland sehe; das ist mein größter Wunsch.“ Das Kind sprach „komm mit, so soll dein Wunsch erfüllt werden.“ Es nahm den armen Petrus an der Hand und führte ihn zwischen Felsen zu einer großen Höhle. Wie sie hineinkamen, so blitzte alles von Gold Silber und Kristall, und in der Mitte standen zwölf Wiegen neben einander. Da sprach das Englein „lege dich in die erste und schlaf ein wenig, ich will dich wiegen.“ Das tat Petrus, und das Englein sang ihm und wiegte ihn so lange bis er eingeschlafen war. Und wie er schlief, kam der zweite Bruder, den auch sein Schutzenglein herein führte, und ward wie der erste in den Schlaf gewiegt, und so kamen die andern nach der Reihe, bis alle zwölfe da lagen in den goldenen Wiegen und schliefen. Sie schliefen aber dreihundert Jahre, bis in der Nacht, worin der Weltheiland geboren ward. Da erwachten sie und waren mit ihm auf Erden und wurden die zwölf Apostel genannt.
     
     

Armut und Demut führen zum Himmel
    Es war einmal ein Königssohn, der ging hinaus in das Feld und war nachdenklich und traurig. Er sah den Himmel an, der war so schön rein und blau, da seufzte er und sprach „wie wohl muss einem erst da oben im Himmel sein!“ Da erblickte er einen armen greisen Mann, der des Weges daher kam, redete ihn an und fragte „wie kann ich wohl in den Himmel kommen?“ Der Mann antwortete „durch Armut und Demut. Leg an meine zerrissenen Kleider, wandere sieben Jahre in der Welt und lerne ihr Elend kennen: nimm kein Geld, sondern wenn du hungerst, bitt mitleidige Herzen um ein Stückchen Brot, so wirst du dich dem Himmel nähern.“ Da zog der Königssohn seinen prächtigen Rock aus und hing dafür das Bettlergewand um, ging hinaus in die weite Welt und duldete groß Elend. Er nahm nichts als ein wenig Essen, sprach nichts, sondern betete zu dem Herrn dass er ihn einmal in seinen Himmel aufnehmen wollte. Als die sieben Jahre herum waren, da kam er wieder an seines Vaters Schloss, aber niemand erkannte ihn. Er sprach zu den Dienern „geht und sagt meinen Eltern dass ich wiedergekommen bin.“ Aber die Diener glaubten es nicht, lachten und ließen ihn stehen. Da sprach er „geht und sagts meinen Brüdern, dass sie herab kommen, ich möchte sie so gerne wieder sehen.“ Sie wollten auch nicht, bis endlich einer von ihnen hinging und es den Königskindern sagte, aber diese glaubten es nicht und bekümmerten sich nicht darum. Da schrieb er einen Brief an seine Mutter, und beschrieb ihr darin all sein Elend, aber er sagte nicht dass er ihr Sohn wäre. Da ließ ihm die Königin aus Mitleid einen Platz unter der Treppe anweisen und ihm täglich durch zwei Diener Essen

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