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Das Halsband der Königin - 1 (German Edition)

Das Halsband der Königin - 1 (German Edition)

Titel: Das Halsband der Königin - 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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welche eine Tafel hielten, auf die der öffentliche Schreiber des Quartiers mit großen Buchstaben folgende Strophe gezeichnet hatte, die zwischen zwei Laternen gaukelte:

    Reine dont la beauté surpasse les appas,

Près d'un roi bienfaisant occupe ici ta place:

Si ce frêle édifice est de neige et de glace,

Nos coeurs pour toi eine le sont pas Königin, deren Schönheit ihre Reize noch übersteigt, .

nimm Deinen Platz hier bei einem wohlthätigen König ein.

Ist dieses zerbrechliche Gebäude auch von Eis und von Schnee,

so sind es doch unsere Herzen nicht für Dich.
    Hier stieß Belus zum ersten Mal auf ernstliche Schwierigkeiten. Das Monument, das man eben beleuchtete, hatte eine Menge von Neugierigen herbeigelockt; die Neugierigen bildeten eine Masse und man konnte im Trab nicht durch diese Masse kommen.
    Belus war also genöthigt, im Schritt zu gehen.
    Aber man hatte Belus wie der Blitz herbeischießen sehen, man hörte das Geschrei, das ihn verfolgte, und das Cabriolet schien, obgleich es beim Anblick des Hindernisses angehalten hatte, die schlimmste Wirkung hervorzubringen.
    Die Menge öffnete sich indessen abermals.
    Aber hinter dem Obelisk kam eine andere Ursache der Zusammenschaarung.
    Die Gitter des Palais-Royal waren offen, und im Hofe erwärmten ungeheure Gluthpfannen ein ganzes Heer von Bettlern, unter welche die Bedienten des Herrn Herzogs von Orleans Suppen in irdenen Näpfen austheilten.
    Doch die Leute, welche aßen und sich wärmten, waren immer noch weniger zahlreich, als diejenigen, welche ihnen beim Essen und Trinken zuschauten. In Paris ist es eine Gewohnheit: für einen Schauspieler, was er auch thun mag, gibt es immer einen Zuschauer.
    Das Cabriolet, nachdem es das erste Hinderniß überwunden, war daher genöthigt, beim zweiten anzuhalten, wie ein Schiff mitten in der Brandung.
    Sogleich gelangten die Schreie, welche die beiden Frauen bisher nur wie ein unbestimmtes, verworrenes Geschrei gehört hatten, deutlich aus der Menge zu ihren Ohren.
    Man rief:
    »Nieder mit dem Cabriolet! nieder mit den Zerquetschern!«
    »Ist dieses Geschrei auf uns gemünzt?« fragte die ältere Dame ihre Gefährtin.
    »Ich fürchte es in der That, Madame,« erwiderte diese.
    »Haben wir denn Jemand niedergefahren?«
    »Niemand.«
    »Nieder mit dem Cabriolet! nieder mit den Zerquetschern!«
    Der Sturm bildete sich, das Pferd wurde am Zügel gefaßt, und Belus, der wenig Geschmack an der Berührung dieser rohen Hände fand, stampfte und schäumte furchtbar.
    »Zum Commissär! zum Commissär!« rief eine Stimme.
    Die beiden Frauen schauten sich mit dem höchsten Erstaunen um.
    Alsbald widerholten tausend Stimmen:
    »Zum Commissär. Zum Commissär.«
    Indessen kamen die neugierigen Köpfe unter dem Verdeck des Cabriolets hervor.
    Die Commentare liefen in der Menge umher.
    »Ah! es sind Frauen,« sagte eine Stimme.
    »Ja, Puppen von Soubise, Frauenzimmerchen von Hennin.«
    »Tänzerinnen von der Oper, die sich berechtigt glauben, die armen Leute niederzufahren, weil sie zehntausend Livres monatlich haben, um die Spitalkosten zu bezahlen.«
    Diese letzte Geißelung wurde mit einem wüthenden Hurrah aufgenommen.
    Dieses brachte eine verschiedenartige Wirkung auf die zwei Frauen hervor. Die Eine zog sich zitternd und bleich in den Hintergrund des Cabriolets zurück. Die Andere streckte entschlossen, mit gefalteter Stirne und zusammengepreßten Lippen den Kopf vor.
    »Oh! Madame, was machen Sie?« rief ihre Gefährtin sie zurückziehend.
    »Zum Commissär! zum Commissär!« riefen die Erbitterten, »man muß sie kennen lernen!«
    »Oh! Madame, wir sind verloren,« sagte die jüngere der beiden Frauen ihrer Gefährtin in's Ohr.
    »Muth, Andree, Muth!« erwiderte die Andere.
    »Man wird Sie sehen, vielleicht erkennen!«
    »Schauen Sie durch das Fensterchen, ob Weber immer noch hinten auf dem Cabriolet ist.«
    »Er sucht hinabzusteigen, doch man belagert ihn; er vertheidigt sich. Ach! nun kommt er.«
    »Weber! Weber!« sagte die Dame deutsch, »macht, daß wir aussteigen können.«
    Weber gehorchte und öffnete mit Hilfe zweier Schulternstöße, wodurch er die Angreifenden zurücktrieb, das Spritzleder des Cabriolets.
    Die zwei Frauen sprangen leicht zu Boden.
    Mittlerweile fiel die Menge das Pferd und das Cabriolet an, dessen Kasten sie zu zerbrechen anfing.
    »Aber was gibt es denn um Gottes willen?« fragte die ältere Dame deutsch; »versteht Ihr, was das bedeuten soll, Weber?«
    »Meiner Treue, nein, Madame,«

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